Stilllegung von Hürth sowie der PM3 in Dörpen geplant

UPM will Kapazität weiter reduzieren

Bei Nordland Papier in Dörpen soll die PM 3 mit einer Kapazität von 280.000 Tonnen ungestrichenem Feinpapier stillgelegt werden.
Bei Nordland Papier in Dörpen soll die PM 3 mit einer Kapazität von 280.000 Tonnen ungestrichenem Feinpapier stillgelegt werden. (Bild: UPM Communication Papers )

UPM Communication Papers fährt weiter seine Kapazitäten herunter. Für Deutschland plant der Papierhersteller in diesem Zusammenhang, die Zeitungspapierfabrik Hürth dauerhaft zu schließen und die Feinpapiermaschine PM 3 bei Nordland Papier in Dörpen stillzulegen.

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Die Umsetzung dieser Pläne würde zu jährlichen Kapazitätsreduzierungen von 330.000 Tonnen Zeitungsdruckpapier und 280.000 Tonnen ungestrichenem Feinpapier innerhalb des UPM Portfolios führen. Damit einher ginge ein Abbau von insgesamt 345 Stellen: 135 in Hürth und etwa 210 am Standort Dörpen.

Die Beteiligung der Arbeitnehmervertreter werde umgehend gemäß der nationalen Gesetzgebung aufgenommen. Es sei geplant, die Produktion von grafischen Papieren auf den beiden betroffenen Papiermaschinen spätestens Ende 2024 einzustellen. Die Produktion auf den verbleibenden Papiermaschinen bei Nordland Papier soll unverändert fortgeführt werden. Man wolle mit diesen Maßnahmen die Wettbewerbsfähigkeit der Geschäftstätigkeiten sichern und die Kapazität für grafische Papiere an die Kundennachfrage anpassen.

Bereits Ende 2023 hatte UPM das Werk in Plattling (Bayern) geschlossen, rund 400 Arbeitsplätze waren betroffen.

Durch die Digitalisierung sei der Papierverbrauch und damit auch die Nachfrage nach grafischen Papieren weiterhin stark rückläufig, so UPM. Der Nachfragerückgang habe sich 2023 noch verstärkt und es werde keine dauerhafte Rückgewinnung der zurückgegangenen Nachfrage erwartet, was zu erheblichen Überkapazitäten auf dem Markt führe.

„In den letzten Jahren haben wir bereits auf Überkapazitäten auf den globalen Papiermärkten mit selektiven Kapazitätsschließungen reagiert, stets unter Berücksichtigung der Wettbewerbsfähigkeit unseres Geschäfts. Die geplanten Schließungen ermöglichen den effizienten und flexiblen Einsatz unserer verbleibenden Papiermaschinen. Dies wird es UPM Communication Papers ermöglichen, langfristig ein verlässlicher Partner für unsere Kunden zu bleiben. Es ist uns bewusst, dass die heutige Ankündigung sehr schwierige Nachrichten für unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Hürth und in Dörpen sind. Wir sind bestrebt, gemeinsam mit dem Betriebsrat verantwortungsvolle Lösungen für unser Personal zu erarbeiten und wir werden umgehend in einen fairen Dialog einsteigen,“ sagt Antti Jääskeläinen, Executive Vice President, UPM Communication Papers.

Die Pläne würden die allgemeine Kostenwettbewerbsfähigkeit von UPM Communication Papers stärken und wären Grundvoraussetzung für eine langfristig nachhaltige Papierproduktion. Für die geplanten Schließungen will UPM Rückstellungen in Höhe von 113 Mio. Euro (davon 68 Mio. Euro zahlungswirksam und 45 Mio. Euro Wertberichtigung) buchen, um die Vergleichbarkeit des Quartalsergebnisses in Q2 2024 zu gewährleisten. Die Umsetzung der geplanten Maßnahmen würde jährliche Kosteneinsparungen von 45 Mio. Euro zur Folge haben.