Am 20. Juni soll weiterverhandelt werden

Tarifverhandlungen Druckindustrie: Bewegung – aber noch kein Ergebnis

In der fünften Tarifrunde zwischen dem Bundesverband Druck und Medien (BVDM) und der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi), die am 3. Juni 2024 stattfand, näherten sich Arbeitgeber und Gewerkschaft in ihren Positionen an, heißt es in einer BVDM-Pressemitteilung. Trotz intensiver Gespräche sei es bisher nicht gelungen eine Einigung für die Beschäftigten in der Druckindustrie zu finden. 

Die Verhandlungskommission des BVDM habe signalisiert, dass die Arbeitgeber zu vertretbaren Lohnerhöhungen bereit seien, “wenn die Gewerkschaft von ihren Maximalforderungen abrückt”. Im Laufe des Verhandlungstages wurden von den Tarifpartnern verschiedene Varianten eines Tarifabschlusses diskutiert. „Es ist zwar erkennbar, dass ver.di sich endlich von ihrer unrealistischen 12%-Forderung löst, dennoch liegen die Vorstellungen von Arbeitgebern und Arbeitnehmern von einem tragfähigen Lohnabschluss noch immer deutlich auseinander. Ein Kompromiss war daher nicht erreichbar,“ fasst der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Dr. Klemens Berktold, die Gespräche zusammen.

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„Das mehrstündige Gespräch war zwar konstruktiv und hat auch Bewegung erzeugt, aber die angedeuteten Schritte auf Seiten des Bundesverbandes Druck und Medien waren letztendlich doch zu klein. Beim Kernanliegen der Beschäftigten nach einer deutlichen und dauerhaft wirksamen Lohnerhöhung liegen die Vorstellungen noch immer weit auseinander“, fasste Verdi-Verhandlungsführerin Rachel Marquardt ihre Sicht auf diese fünfte Verhandlungsrunde zusammen.

“Letzte Chance” zu einer friedlichen Einigung?

Inhalt der Gespräche waren laut Verdi “verschiedene Stellschrauben eines möglichen Tarifabschlusses, wie etwa die Laufzeit des Tarifvertrages, die Erhöhung der Ausbildungsvergütungen sowie Steigerungen bei Löhnen und Gehältern, auch durch Festbeträge”. Klar sei, so die Sicht der Gewerkschaftsseite, dass sich die Beschäftigten einen schlechten Lohnabschluss schlichtweg nicht leisten könnten. „Sie haben mit den Streiks der letzten Monate deutlich gezeigt, dass sie sich mit einem unzureichenden Angebot nicht abspeisen lassen und werden dies in den kommenden Wochen in den Betrieben weiter zum Ausdruck bringen. Die nächste Verhandlungsrunde ist vermutlich die letzte Chance diesen Tarifkonflikt zu befrieden“, lässt sich Marquardt zitieren.

Die sechste Verhandlungsrunde findet voraussichtlich am 20. Juni 2024 statt.