Bundesverband Druck und Medien ruft Gewerkschaft Verdi zum Fortsetzen der Verhandlungen auf
Tarifverhandlungen: BVDM empfiehlt Lohnerhöhungen
von Petra Ebeling,
Wie der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) in einer Pressemitteilung bekannt gibt, „weigert sich die Gewerkschaft Verdi, mit dem BVDM zu verhandeln“. Somit werde den Arbeitnehmern eine Lohnerhöhung vorenthalten. Daher empfiehlt die Verhandlungskommission des BVDM den Arbeitgebern eine freiwillige Lohnerhöhung um 1,8 Prozent und ruft damit Verdi zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.
Laut BVDM versuchen die Arbeitgeber bereits seit September 2018, mit der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi eine Einigung über ein neues Lohnabkommen zu erzielen. Dabei seien zwei Lohnerhöhungen von insgesamt 3,8 Prozent und zwei Einmalzahlungen (insgesamt 400 Euro) angeboten worden. Damit verbunden sei die Bereitschaft, den Manteltarifvertrag (MTV) für bestehende Arbeitsverhältnisse wieder in Kraft zu setzen. Eine Neufassung des MTV würde nur für neue Arbeitsverhältnisse gelten, wobei weite Teile des MTV unverändert übernommen würden. Weiterhin soll über Regelungen zur Beschäftigungssicherung und zum altersgerechten Arbeiten verhandelt werden – jedoch sei Verdi nicht zu Gesprächen bereit.
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In diesem Zusammenhang lässt der Verhandlungsführer der Arbeitgeber, Sönke Boyens, verlauten: „Das Verhalten der Gewerkschaft ist verantwortungslos und unfair gegenüber den Beschäftigten“. Deshalb emfehle die Verhandlungskommission des BVDM den tarifgebundenen Betrieben, die Löhne und Gehälter zum 1. März 2019 freiwillig um 1,8 Prozent zu erhöhen.
Mit diesem Vorgriff auf den angestrebten Tarifabschluss soll laut BVDM zeitnah ein Ausgleich der Preissteigerungen gewährleistet werden. Die Empfehlung sei verbunden mit dem Aufruf an Verdi, die Verhandlungen fortzusetzen. Hierzu schlägt der BVDM der Gewerkschaft den 21. und den 22. März 2019 vor.
Hintergrund
Nach dem Scheitern der fünften Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt über die Beschäftigten der Druckindustrie, hatte BVDM-Verhandlungsführer Sönke Boyens einen offenen Brief an die Verdi-Tarifkommission (print.de berichtete) gerichtet. Frank Werneke, stellvertretender Vorsitzender der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, hatte ebenfalls mit einem offenen Brief (siehe print.de) darauf reagiert.