„Das Faltenbuch aus Waldenbuch“ – mit diesem Claim wirbt Susanne Jarsch für ihre Kunstwerke. Das Material: Bücher. Die Methode: Falten. Es ist ein Upcycling der besonderen Art, die Produkte, die daraus entstehen, sind individuell und einzgartig.
Da sind der VW-Bully und Notenschlüssel, da sind Sprüche, eine Uhr und sogar ein Banksy – das Mädchen mit dem Herz-Luftballon. Selbst individuelle Por-träts sind möglich. Die Motive sehen aus, als wären sie in den Buchblock gefräst oder gelasert, erst der Blick ins Detail zeigt, dass jede einzelne Seite sauber gefaltet wurde. „Fräsen oder Lasern funktioniert hier nicht“, erklärt die gelernte Grafikdesignerin, die vor etwa acht Jahren das Papierfalten für sich entdeckt hat. „Das Lasern ergibt Schmauchspuren, und das Fräsen raut die Papierfaser zu sehr auf.“ Also faltet sie. Manchmal sind es nur winzige Knicke, dann wieder muss sorgfältig mit der Schere eingeschnitten werden um partiell falten zu können. Mit Hilfe eines Grafikprogramms, das sie mit dem jeweiligen Motiv sowie dem Seitenumfang des Buches füttert, ermittelt sie, welche Seite an welchen Stellen gefaltet werden muss. Auf diese Art und Weise können ganz individuelle Motie wie Gesichter und Namen, beispielsweise für Hochzeits-, Geburtstags- oder Taufgeschenke umgesetzt werden.
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Sechs Stunden kann es schon dauern, bis ein Werk vollendet ist, teilweise auch länger, wenn beispielsweise wie bei Banksy noch Farbe ins Spiel kommt. Die lässt sich nicht einfach draufpinseln, sondern wird Seite für Seite als Folie auf die Buchkante aufgebracht. Ist das Werk vollbracht, verziert Jarsch anschließend noch die Innenseiten der Buchdecke, um ein in sich stimmiges Kunstwerk zu erhalten. Verkauft werden die Werke in ihrem kleinen Laden in Waldenbuch, nahe Stuttgart, auf diversen Kunsthandwerkermärkten oder über ihre Website www.buchfalterei.jimdofree.com .