Heute: Überwinden von Laufrichtungsproblemen durch Rillen

Standards für Festigkeiten und Widerstände von Papier

Dieter Kleeberg ist der Autor der fünfteiligen Artikelserie zum Thema "Standardisierung von Papier" in Deutscher Drucker.(Bild: BVDM)

Erheblichen Einfluss auf die Festigkeit von Papier sowie auf die daraus resultierenden Falz- und Faltqualitäten dieses Bedruckstoffes hat seine verborgene Fließrichtung. Sind also die mechanischen Beständigkeitskriterien und ihre Richtungsabängigkeit nicht bekannt bzw. werden diese nicht geprüft, so kann dies zu Problemen und Reklamationen führen. Deutscher Drucker 18/2018 erläutert in der Folge 2 einer fünfteiligen Artikelserie zum Thema “Standardisierung von Papier” die entsprechenden Standards für Festigkeiten und Widerstände von Papier. Heute auf print.de: das Überwinden von Laufrichtungsproblemen durch das Rillen.

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Keine Informationspflicht

Alle Dienstleister, die im Rahmen der Produktion von Druckerzeugnissen an Materialauswahl, Druck, Verarbeitung und Veredelung beteiligt sind, sollten die Parameter kennen, die über die Festigkeit eines Bedruckstoffes Auskunft geben. Da die Papier- und Pappelieferanten oft nur unzureichend über diese einzelnen Kenngrößen informieren ist es wichtig, diese einzufordern.

Nur weil Normen die unterschiedlichen Kenngrößen definieren, heißt es noch lange nicht, dass diese auch wie selbstverständlich kommuniziert werden. Gerade bei den Festigkeiten und Widerständen fordert keine mit der ISO 15397 (Papierpass) vergleichbare Parameterkatalog-Norm (siehe Deutscher Drucker 15-16/2018, Teil 1 dieser Serie) eine umfängliche Informationspflicht. Viele der im Text aufgeführten Tests sind von den Papierherstellern zu leisten. Falls die benötigten Informationen ausbleiben, muss der Druckdienstleister oder der Druckweiterverarbeiter nicht unbedingt in eigene Prüfmöglichkeiten investieren. Institute wie die Papiertechnische Stiftung (PTS) mit Sitz in Heidenau, die Fogra – Forschungsinstitut für Medientechnologien in München, oder das Sächsische Institut für die Druckindustrie (SID) in Leipzig, sind diesbezüglich bestens ausgestattet.

Überwinden von Laufrichtungsproblemen durch das Rillen

Die Faserlaufrichtung spielt für die Qualität des Endprodukts, z.B. für das Aufschlagverhalten von Broschüren, das Vermeiden von Wellen im Bund oder die Stabilität von Wellpappenschachteln, eine große Rolle. Das Rillen bietet die einzige Möglichkeit, die Laufrichtungswirkung von Papier zu überwinden. Mittels Flachbett- oder Rotationswerkzeugen werden dabei die betreffenden Faltschachtel- oder Einbandmaterialien quasi mit einem Scharnier ausgestattet. Daher beschreibt die DIN 55437 (Testnorm zum Bestimmen der Rillfähigkeit) mit dem Faltmoment nicht das Erscheinungsbild der Rillung, sondern ihre Scharnierwirkung. Der Test dient außerdem dazu, eine optimale Werkzeuggeometrie zu ermitteln, das heißt die Eintauchtiefe und Phasenbreite der Rilllinie sowie, in Abhängigkeit von der Materialdicke, die Art des Werkzeuggegenstücks.

Den gesamten Beitrag zum Thema “Standardisierung von Papier” (2) lesen Sie in Deutscher Drucker 18/2018, der im print.de-Shop zur Bestellung bereit steht. Alle Teile der Serie “Standardisierung von Papier” erhalten Sie in Form eines E-Papers, ebenfalls im print.de-Shop. Stets auf dem neuesten Stand der Informationen aus der Druckbranche sind Sie mit einem Abonnement von Deutscher Drucker, hier geht es zu den Abo-Modellen.

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