Veranstalter nennt 4.300 Aussteller

Rund 230.000 Menschen besuchten die Frankfurter Buchmesse

Gastland der diesjährigen Buchmesse war Italien. Im Bild: die Eröffnung des Ehrengast-Forums.
Gastland der diesjährigen Buchmesse war Italien. Im Bild: die Eröffnung des Ehrengast-Forums.(Bild: Frankfurter Buch© Copyright: Zino Peterek / Frankfurter Buchmesse)

Die die Frankfurter Buchmesse zieht Bilanz: 230.000 Besucherinnen und Besucher, mehr als 4.300 Aussteller, mehr als 3.300 Veranstaltungen und ein ausverkauftes Festival des Lesens verzeichnete der internationale Treffpunkt der Buchbranche. Damit bleibe die Messe auf Wachstumskurs, so der Veranstalter.

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Die am Sonntag zu Ende gegangene 76. Frankfurter Buchmesse (16.-20. Oktober 2024) habe mit 115.000 Fach- (Vorjahr: 105.000) aus 153 Ländern (Vorjahr: 130 Länder) und 115.000 Privatbesuchern (Vorjahr: 110.000) sowohl als internationale Geschäftsmesse der Publishing- und Medienbranche wie auch als Festival des Lesens zugelegt – trotz limitierter Kartenkontingente für die beiden Wochenendtage.

Mehr als 4.300 Ausstellende (Vorjahr: 4.100) präsentierten sich in den Hallen. Das früh ausgebuchte Literary Agents & Scouts Centre (LitAg) sowie das ebenfalls stark nachgefragte Publishers Rights Centre (PRC) meldeten mit insgesamt 593 Tischen abermals eine Rekordbelegung. Mit Rechtehändlern aus insgesamt 355 Agenturen und Verlagen sowie mit 38.000 Eintritten waren die beiden Arbeitszentren für den internationalen Rechtehandel so frequentiert wie nie zuvor.

Kollaboration und Kooperation werden wichtiger

Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse: „Internationalität ist unser Markenzeichen. Sie stiftet die Relevanz, die wir in den gestiegenen Teilnehmerzahlen in allen Bereichen ablesen können. Die 76. Frankfurter Buchmesse war aus Sicht unserer Aussteller*innen und Fachbesucher*innen eine Handelsmesse mit starken Abschlüssen. Auch Kollaboration und Kooperation spielen eine zunehmend wichtige Rolle. Die Publishing-Branche geht gezielt auf ihre Nachbarn in den Kreativindustrien zu, umgekehrt gilt das Gleiche. Unser Geschäft im Bereich der genreübergreifenden Adaptionen wird immer wichtiger, das gilt seit langem schon für das Interesse der Filmindustrie an der Frankfurter Buchmesse, und zunehmend gilt es auch für die Welt der Games.”

Die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, unterstrich, wie wichtig die Lesebegeisterung eines vorwiegend jungen Publikums insgesamt für die Branche und für die Zukunft des Buches ist: „Die Buchbranche blickt auf fünf erfolgreiche Tage zurück: Die Frankfurter Buchmesse hat sich erneut als die große Plattform für den Austausch, die Vernetzung und für gute Geschäfte erwiesen. Gleichzeitig war sie ein Fest der Ideen, der Debatten und neuen Perspektiven auf die Fragen der Zeit. Und wer sich die wachsende Lesebegeisterung bei jungen Menschen bisher nicht vorstellen konnte, erlebte sie auf der Messe eindrucksvoll: Zu sehen, wie Zigtausende Bücherfans ihre Lieblingsbücher und -autor:innen feierten, weckt Lust auf die Zukunft des Buches.“

Ehrengast Italien

Mit mehr als 90 Autorinnen und Autoren gab Italien, diesjähriger Ehrengast der Frankfurter Buchmesse, Einblicke in die zeitgenössische italienische Verlagsproduktion. Die Veranstaltungen konzentrierten sich in dem von dem Architekten Stefano Boeri als Piazza gestalteten Ehrengast-Pavillon. Zum Auftritt der italienischen Ehrengäste gehörte außerdem ein umfangreiches Fachprogramm, das am italienischen Gemeinschaftsstand in Halle 5.0 stattfand. Darüber hinaus gab es auf den Buchmesse-Bühnen von italienischen Autor*innen und ihren deutschsprachigen Verlagen initiierte Veranstaltungen. Am Messesonntag endete der Ehrengast-Auftritt Italiens unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“ mit der GastRollen-Übergabe an die Philippinen, den Ehrengast 2025, mit dem Motto „Fantasie beseelt die Luft“.

Bildung, Wissenschaft und Fachinformation

Auf neuer Veranstaltungsbühne wurde in der Halle 4.0, der Heimat der internationalen Wissenschafts- und Bildungsverlage sowie der Publishing Partners, intensiv gearbeitet. Aussteller gestalteten ein größtenteils englischsprachiges Fachprogramm. Mit den beiden Mikro-Konferenzen, der Society of Scholarly Publishing und der Charleston Conference, rückten die Bereiche internationale Wissenschaft und Bibliothekswesen in den Fokus. Am Wochenende zog das Campus Weekend mit dem Young Professionals Day ein jüngeres Publikum an. Themen, die die aktuelle deutsche Bildungsdebatte prägen, hatten ihre Bühne im Forum Bildung der Halle 3.1. Viel Aufmerksamkeit bekamen Panels zu den Themen Künstliche Intelligenz und digitaler Wandel in Schule und anderen Bildungseinrichtungen.