In den vergangenen Wochen erschienen mehrere ISO-Normen für die Druckindustrie. Darüber hat jetzt der Bundesverband Druck und Medien informiert. Neben Neuerungen bei den PDF-Austauschformaten wurden Prüfmethoden zur Bildqualitätsbewertung und zur Beurteilung gedruckter Deckweiß-Schichten genormt.
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Überarbeitet wurde mit der PDF-Norm ISO 32000-2 die bereits 2017 eingeführte PDF-Version 2.0. Darüber konnte man auf print.de bereits im Januarlesen.
Bewertung der Druckbildqualität
Der Digitaldruck ist auch ein Hauptanwendungsgebiet für die neuen Teile 21 und 31 der Spezifikationenreihe ISO/TS 18621. Die dort beschriebenen Prüfverfahren ermöglichen es unter anderem, die Druckbildqualität verschiedener Ausgabesysteme objektiv miteinander zu vergleichen.
Mit der in Teil 21 beschriebenen Methode lässt sich die Wolkigkeit (makroskopisches Mottling) in ein- oder mehrfarbig aufgebauten homogenen Farbflächen detektieren. Eine beispielhafte Anwendung ist der „M-Score“ bei der technischen Prüfung von Digitaldrucksystemen. Auf dem „L-Score“, der dort als Prüfgröße für die Detailschärfe verwendet wird, baut Teil 31 der neuen Spezifikationenreihe auf.
Mit der bereits Ende 2019 veröffentlichten ISO/TS 18621-11 steht außerdem eine Methode zur Verfügung, mit dem sich anhand der Charakterisierungsdateien oder ICC-Profile von Drucksystemen das Volumen der CMYK- oder RGB-Ausgabefarbräume bestimmen lässt.
Opazitätsbewertung gedruckter Deckweiß-Schichten
Wer transparente oder farbige Materialien mit Deckweiß bedruckt, kann jetzt mit einer standardisierten Methode prüfen, ob die visuelle Opazität der gedruckten Deckweiß-Schicht den Anforderungen entspricht. Die neu erschienene ISO 23498 beschreibt den dafür erforderlichen Drucktest und dessen Auswertung.
Sämtliche Normen und Technischen Spezifikationen können beim Beuth-Verlag, Berlin, bestellt werden. Während sich ISO 23498 direkt an die Anwender in Druck- und Medienunternehmen richtet, sind die Inhalte der übrigen Normen vor allem für die Anbieter von Branchenlösungen relevant.