Mondi erwirbt westeuropäisches Verpackungsgeschäft von Schumacher Packaging für 634 Mio. Euro
von Redaktion,
Der börsennotierte britische Verpackungs- und Papierhersteller Mondi plc hat am 9. Oktober 2024 die Übernahme der Wellpappenverarbeitung und Vollpappenerzeugung von Schumacher Packaging in Deutschland, Benelux und Großbritannien für einen Unternehmenswert von 634 Mio. Euro bekannt gegeben.
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Mit dieser Übernahme erweitert Mondi seine Wellpappenpräsenz in Westeuropa und ergänzt sein bestehendes Kundenangebot durch komplementäre, faserbasierte Produkte in den Bereichen E-Commerce und FMCG. Die Übernahme umfasst sieben Wellpappenverarbeitungswerke, zwei Vollpappenwerke und vier Vollpappen-Verarbeitungswerke, die das bestehende Netzwerk von Mondi in Zentral- und Osteuropa ergänzen.
Die Wellpappenverarbeitungsstandorte sind Bielefeld, Ebersdorf, Greven, Lehrte und Sonneberg in Deutschland, Breda in den Niederlanden und Birmingham in Großbritannien. Die Vollpappenwerke befinden sich in Kaierde und Schwarzenberg, mit Verarbeitungsstandorten in Hauenstein, Forchheim, Schwarzenberg und Leipzig-Land (alle in Deutschland).
Die Standorte Ebersdorf bei Coburg und Greven am Niederrhein werden durch Mondi als “hochmoderne Mega-Werke” bezeichnet, die über erstklassige Produktionsanlagen verfügten und hochqualifizierte Teams mit einer Unternehmenskultur beschäftigten, die sehr gut zu Mondi passe. Die Erweiterung von Mondis E-Commerce-Angebot – insbesondere in Deutschland, dem größten Verpackungsmarkt in Europa – biete “erhebliche Möglichkeiten, das einzigartige Produktsortiment einer breiteren Kundengruppe anzubieten, welche zunehmend auf nachhaltige Verpackungslösungen umsteigt”.
Andrew King, CEO der Mondi Group, kommentierte die Übernahme: „Unser Fokus liegt darauf, in die steigende Nachfrage nach nachhaltigen Verpackungen zu investieren und gleichzeitig Mehrwert für unsere Stakeholder zu schaffen. Diese Übernahme erhöht unsere Wellpappenverarbeitungskapazität erheblich, erweitert unsere Reichweite in Westeuropa und bietet starke Papier-Integrationsmöglichkeiten, während wir unser Kundenangebot durch ein komplementäres faserbasiertes Produktsortiment erweitern. Wir freuen uns sehr über die Übernahme dieser Werke und bald unsere neuen Schumacher Packaging-Kolleg:innen und Kund:innen bei Mondi willkommen heißen zu können.“
Im Juli 2024 hatte Schumacher Packaging bekannt gegeben, dass man die Selbständigkeit aufgebe und die Zukunft “innerhalb eines größeren Unternehmenskonstrukts” sieht. Um sich entsprechend zu positionieren, war die polnische Tochtergesellschaft der Schumacher Gruppe bereits an die spanische Saica Gruppe verkauft worden.
Björn und Hendrik Schumacher, Co-CEOs von Schumacher Packaging bleiben laut Mondi als strategische Berater und als Chief Operating Officer Solid Board erhalten. Mondi begrüßt deren “fortgesetztes Engagement, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten und die weitere Entwicklung des kombinierten Unternehmens zu unterstützen”.
“Unser Ziel war es, ein Unternehmen zu finden, das unsere unternehmerische Vision für die Branche teilt und die Größe und Stärke hat, die Zukunft der Verpackung aktiv und nachhaltig zu gestalten. Wir haben in Mondi einen idealen Partner dafür gefunden”, lässt sich Björn Schumacher zitieren. Der Abschluss der Transaktion, die unter dem Vorbehalt bestimmter behördlicher Genehmigungen steht, wird für die erste Jahreshälfte 2025 erwartet .
Über Mondi
Mondi erzielte im Jahr 2023 einen Umsatz von 7,3 Mrd. Euro und ein bereinigtes EBITDA von 1,2 Mrd. Euro aus der laufenden Geschäftstätigkeit und beschäftigte 22.000 Mitarbeiterinnen weltweit. Mondi ist im Premiumsegment der Londoner Börse gelistet (MNDI), wo die Gruppe zum FTSE100 gehört, und an der Börse von Johannesburg zweitnotiert (MNP).