"Investitionszurückhaltung beginnt sich in vielen Bereichen aufzulösen"
Koenig & Bauer: Weniger Umsatz, aber verbessertes Ergebnis
von Gerd Bergmann,
Das erste Halbjahr 2021 wird vom Koenig & Bauer-Konzern „in mehrfacher Hinsicht positiv“ beurteilt. Ein Grund dafür: Die Kunden des Druckmaschinenherstellers haben rund 28 Prozent mehr bestellt als im Vorjahreszeitraum. Der Konzernumsatz lag allerdings „COVID-19 bedingt“ mit 493,2 Mio. Euro zum 30. Juni 2021 unter dem Vorjahreswert von 515,7 Mio. Euro.
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Zum Zuwachs bei den Bestellungen haben insbesondere Aufträge im Segment Special (mit einem Plus von rund 45 %) beigetragen. In allen Bereichen in diesem Segment seien die Bestellungen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Im Juni habe man beispielsweise bei der Tochtergesellschaft Koenig & Bauer Metal Print einen der besten Auftragseingänge in der Firmengeschichte verbuchen können. Dies zeige, so eine Pressemitteilung, dass nach einem schwierigen ersten Halbjahr in diesem Segment sich die Auftragslage auch hier bessert und der Weltwirtschaftsmotor wieder anspringt. Auch das Segment Sheetfed konnte seinen Auftragseingang erneut steigern und erreichte ein Plus von rund 30 %, wovon der deutlich überwiegende Anteil dem stark wachsenden und pandemieresistenteren Verpackungsdruckmarkt zuzuordnen ist.
Dr. Pleßke: „Wir erwarten die Auftragseingänge im dritten Quartal 2021 zu verbuchen”
In Summe zeige sich, so Koenig & Bauer, dass sich die Investitionszurückhaltung der Kunden in vielen Bereichen aufzulösen beginnt, nichtsdestotrotz werden teilweise Neuinvestitionen angesichts der Unsicherheiten infolge der Covid-19-Pandemie von Kunden verschoben. Dies betrifft im ersten Halbjahr 2021 hauptsächlich den Auftragseingang im Bereich des digitalen Dekor- und Wellpappendrucks. Dr. Andreas Pleßke, Vorstandssprecher der Koenig & Bauer AG: „Wir erwarten die Auftragseingänge im dritten Quartal 2021 zu verbuchen und rechnen damit, dass die neuen Anlagen im kommenden Jahr ihre Produktionen aufnehmen. Dies verdeutlicht, dass unsere adressierten Endmärkte, wie vor allem der strukturell wachsende Verpackungsdruck, fundamental intakt sind.“
Der Konzernumsatz lag mit 493,2 Mio. Euro zum 30. Juni 2021 Covid-19 unter dem Vorjahreswert von 515,7 Mio. Euro, doch im zweiten Quartal 2021 konnte er im Vergleich zum ersten Quartal 2021 um rund 2,5 Prozent gesteigert werden. Mit 754,1 Mio. Euro lag der Auftragsbestand Ende Juni 2021 um 15,9 % über dem Vorjahreswert von 650,4 Mio. Euro. Trotz des niedrigeren Konzernumsatzes lag das EBIT bei 6,4 Mio. Euro (Vorjahr: -19,8 Mio. Euro). Die Verbesserung führt Koenig & Bauer neben dem Volumen- und Margeneffekt und der geringeren Nutzung von Kurzarbeit sowie eines Einmalertrages im Vorjahr hauptsächlich auf die effizientere Umsetzung der Maßnahmen des Effizienzprogramms P24x zurück. Das Konzernergebnis erhöhte sich zum 30. Juni 2021 von -24,3 Mio. Euro im Vorjahr auf 1,1 Mio. Euro.