Verringerung der CO2‐Emissionen um 24.000 Tonnen pro Jahr

Koehler stellt Kohlekraftwerk auf Holzfeinfraktion um

Der Werk von Koehler Paper in Greiz (Thüringen).(Bild: Koehler Paper)

Die Koehler‐Gruppe stellt ihr Kraftwerk am Koehler-Paper-Standort Greiz derzeit von Braunkohlestaub auf den Brennstoff Holzfeinfraktion um. Den Experten von Koehler Renewable Energy sei es gelungen, ein Verfahren zu entwickeln, bei dem jetzt ein Biomassesortiment als Brennstoff in dem vorhandenen Kohlekraftwerk genutzt wird. Dies teilte das Unternehmen mit.

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Im Juni 2022 soll das Kraftwerk mit dem neuen Brennstoff in Betrieb gehen. Die gesamte Umstellung kostet 6,5 Mio. Euro. Udo Hollbach, Geschäftsführer des Standortes in Greiz: „Durch die Umstellung von Braunkohle auf Holzfeinfraktion sparen wir am Standort Greiz mehr als 24.000 Tonnen CO2‐Emissionen pro Jahr ein.“

Seit 1998 gehört die ehemalige Euler Papierfabrik zur Koehler‐Gruppe. Koehler Paper am Standort Greiz produziert Papiere zu 100 Prozent aus Sekundärfaserstoffen. Neben der Altpapieraufbereitung biete das Werk auch eine hochentwickelte Färbetechnologie, die es erlaube, Recyclingpapiere in einer großen farblichen Vielfalt und Qualität herzustellen, heißt es in der Pressemitteilung. Die in Greiz hergestellten Produkte tragen das Umweltzeichen „Blauer Engel“.

Da für den Prozess der Papierverarbeitung und ‐trocknung große Mengen an Energie notwendig sind, wurde im Jahr 2010 ein eigenes Heizkraftwerk in Betrieb genommen. Dieses hat eine Feuerungswärmeleistung von 16,7 MW und erzeugt je nach Bedarf bis zu 19 Tonnen Dampf sowie Strom zur Versorgung der Produktion. Als Brennstoff wird bislang Braunkohlestaub verwendet. Sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen rund um die Uhr für den Heizkraftwerksbetrieb.

Die Umstellung des Heizkraftwerkes von Braunkohle auf Holzfeinfraktion als Brennstoff ist Teil der Klimastrategie. Spätestens ab dem Jahr 2030 will man mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zu produzieren, als für die Papierproduktion benötigt wird. Mit der Kraftwerkumstellung begegnet Koehler außerdem den geänderten Rahmenbedingungen durch das Brennstoffemissionshandelsgesetz, den gestiegenen Anforderungen an Emissionen allgemein und speziell  den brennstoffbedingt schwefelhaltigen Emissionen.

Holzfeinfraktion statt Kohlestaub

Zwei Verbrennungsversuche haben während der Projektphase stattgefunden, die positive Ergebnisse lieferten, um das neue Verfahren zu entwickeln. Es konnte ein stabiles Flammenbild und eine sehr gute Verbrennung erzielt werden und dies bei reduzierten Schwefeldioxidemissionen. Als neuer Brennstoff wird eine abgesiebte Holzfeinfraktion aus der Holzverarbeitung und Holzaufbereitung verwendet. Der Heizwert der Holzfeinfraktion liegt bei ca. 14 MJ/kg, der von Braunkohlestaub bei 21 MJ/kg. Um den neuen Brennstoff im vorhandenen Heizkraftwerk nutzen zu können, müssen bauliche und anlagentechnische Maßnahmen erfolgen und zusätzliche Silos angeschafft werden.

Es ist geplant, die baulichen Änderungen am Kraftwerk sowie die zusätzlich benötigte Anlagentechnik rund um das Kraftwerk im Oktober 2021 zu beginnen und bis Mai 2022 fertigzustellen. Der Feuerungswechsel mit dem nachhaltigen Brennstoff soll im Juni 2022 starten.

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