Bildergalerie

Geschichte des Drucks – die wichtigsten Entwicklungen in der Druckvorstufe

Mit dem "Blower" meldet Ottmar Mergenthaler (1854 - 1899) die erste funktionierende Matrizensetz- und Zeilengießmaschine (mit freiem Matrizenlauf) zum Patent an. Sie wurde bekannt unter dem Namen Linotype.

Seit über 120 Jahren begleitet Deutscher Drucker die grafische Industrie als Informationsmedium. In dieser Zeit, aber auch schon lange davor, haben zahlreiche technische Entwicklungen die Branche weitergebracht, teilweise sogar revolutioniert. Besonders in der Druckvorstufe kam es zu einer Reihe umwälzender Veränderungen. In unserer Bildergalerie sehen Sie, welche Meilensteine die Geschichte der Druckvorstufe geprägt haben.

Beginn der Buchdruckerkunst: Johannes Gutenberg stellt sein System zur Textvervielfältigung mit Schriftguss fertig (für seriell gefertigte, wiederverwertbare Drucktypen).
Joseph Niécephore Niépce (1765 - 1833) entwickelt die Heliografie auf Metallplatte, sie gilt als weltweit erste fotografische Technik. Im Frühherbst 1826 hält er den Blick aus seinem Arbeitszimmer im französischen Saint-Loup-de Varennes als erste lichtbeständige Fotografie der Welt fest.
Herstellung von galvanischen Klischees.
Georg Meisenbach entwickelt den Halbtonraster für die Autotypie und patentiert das Verfahren ein Jahr später.
Mit dem "Blower" meldet Ottmar Mergenthaler (1854 - 1899) die erste funktionierende Matrizensetz- und Zeilengießmaschine (mit freiem Matrizenlauf) zum Patent an. Sie wurde bekannt unter dem Namen Linotype.
Der Ungar Edmond Uher (1892 - 1989) entwickelt die erste brauchbare Lichtsetzmaschine. Die "Uhertype" gilt als erster ernsthafter Vorläufer der Fotosatzmaschinen.
Der Klischograph, entwickelt von Rudolf Hell (1901 - 2002) taucht auf dem Markt auf. Diese Maschine zur mechanischen Herstellung von Klischees symbolisiert den Beginn der Technisierung in der Reproduktionstechnik.
Mit der Linofilm wird in Brooklyn eine neuartige Lichtsetzmaschine vorgestellt. Vier Jahre später, auf der Drupa 1958, ist das Modell mit Elektronenblitzröhre zu sehen. Diese Linofilm zählt zu den ersten elektronisch gesteuerten Fotosetzmaschinen.
Die Hell-Digiset ist die erste Fotosetzanlage, die Zeichen digital-elektronisch erzeugt. Sie steht mit der deutlich höheren Leistung für das Ende der Ära der optomechanischen Fotosetzmaschinen.
Einführung von Fotopolymerplatten im Hochdruck.
Für die Zusammenstellung von Text und Bild zu einer Seite halten elektronische Seitenmontage-Systeme von Crosfield (und anderen Anbietern) Einzug.
Jahre umwälzender Veränderungen in der Druckvorstufe: Die Markteinführung des Apple Macintosh ermöglicht in Sachen Text-/Bildintegration den Start ins Zeitalter des Desktop Publishing (DTP). Adobe entwickelt zudem die Seitenbeschreibungssprache Postscript und sorgt für das Ende der Fotosatzsysteme. Mit der Linotronic 101 tritt die digitale Laserbelichtung mit vorgeschaltetem RIP (Raster Image Processor) an die Stelle der analogen UV-Belichter.
Kommerzialisierung des Internets. Auch über Universitäten hinaus ist das Internet jetzt öffentlich zugänglich, mit weitreichenden Folgen für die Druckvorstufe.
Auf der Fachmesse Ipex wird der erste Computer-to-Plate-Belichter vorgestellt und beendet im Offset die Ära des Films (als indirekter Träger des Druckbilds) und der manuellen Plattenkopie. Interessanterweise gilt diese Ipex aber auch als Geburtsstunde des Digitaldrucks. Zugleich entwickelt Adobe das Protable Document Format (PDF) als plattenformunabhängiges Dokumenten-Austauschformat. PDF löst in der Druckindustrie Postscript als Publishingformat ab.
Die Ära der bis heute andauerenden Workflow-Automatisierung mit fortschreitender Vernetzung der einzelnen Produktionsschritte beginnt. Für Integration mit dem Business-Management sorgt das prozessbeschreibende, übergreifende Job Definition Format (JDF). Mit der Anbindung der Printproduktion (inklusive Vertriebsstrukturen) an das Internet werden zudem Begriffe wie E-Commerce und Web to Print zu dauerhaften Wegbegleitern der Branche.
Mit iPhone und iPad revolutioniert Apple den Telekommunikations- und PC-Markt. DIes hat in Verbindung mit dem Internet massive Auswirkungen auf die Informationsverarbeitung und das Publishing. Die Zeit von Crossmedia und Multichannel-Publishing hat endgültig begonnen. Druckereien erweitern ihre Kompetenzen zu Mediendienstleistern.
Mit XJDF kündigt die CIP4-Organisation das JDF "der nächsten Generation" an. Im Gegensatz zu JDF beschreibt XJDF nicht mehr eine vollständige digitale Auftragstasche, sondern nur noch die Schnittstelle zwischen Management Software und Anwendungen. Mit XJDF soll die Benutzerfreundlichkeit und damit die Akzeptanz des Formats gesteigert werden.

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