Unternehmen beantragt Insolvenz in Eigenverwaltung
Feldmuehle GmbH zum zweiten Mal in diesem Jahr insolvent
von Petra Ebeling,
Die in diesem Jahr schon einmal insolvente schleswig-holsteinische Papierfabrik Feldmuehle Uetersen GmbH musste am 19.11.2018, kaum fünf Monate nach ihrer Sanierung und Umfirmierung zur Feldmuehle GmbH (print.de berichtete), erneut Insolvenz beim Amtsgericht Pinneberg anmelden.
Als Ursache für die wiederholten wirtschaftlichen Probleme nennt das Management der Feldmuehle GmbH die “durch unerwartet gestiegene Energiekosten und Bezugspreise für Rohstoffe” entstandenen Belastungen. Trotz eingeleiteter Maßnahmen der operativen Profitabilitätssteigerung hätten die latent gestiegenen variablen Kosten – auch aufgrund der im September und Oktober dieses Jahres unter den Erwartungen liegenden Umsatzerlöse – durch Preiserhöhungen, nicht kompensiert werden können.
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Laut einer Pressemitteilung des Unternehmens wurde als vorläufiger Sachwalter Dr. Dietmar Penzlin von der Sozietät Schmidt-Jortzig Petersen Penzlin Insolvenzverwaltung Partnerschaft von Rechtsanwälten mbB, Hamburg, bestellt. Er habe die wirtschaftliche Lage zu prüfen und die Geschäftsführung im Rahmen der “Insolvenz in Eigenverwaltung” zu überwachen. Die Verfügungsbefugnis verbleibe jedoch beim Management der Gesellschaft, heißt es weiter. Der Geschäftsbetrieb werde weitergeführt.
Das Unternehmen Feldmuehle GmbH stellt laut eigenen Angaben jährlich rund 250.000 Tonnen Papier her. Feldmuehle-Produkte werden überwiegend für die Herstellung klassischer Printprodukte und in der Verpackungsindustrie eingesetzt. Im Nachgang der vorangegangenen Insolvenz konnten bisher rund 95 Prozent, also rund 400 der 420 Mitarbeiter weiter beschäftigt werden. Seit 15.06.2018 gehört das Unternehmen zu einer Tochtergesellschaft der Berliner Beteiligungsgesellschaft Kairos Industries AG.