„Endlich wieder normales Messe-Feeling!“, so der Tenor der Aussteller und Besucher auf der Fachmesse Fachpack in Nürnberg, die nach drei Tagen am Donnerstag zu Ende ging. Rund 32.000 Fachbesucher und davon jeder Dritte aus dem Ausland, so die Zahlen der Messegesellschaft, nutzten die Gelegenheit sich an den Messeständen der 1.154 Aussteller über Trends und Innovationen zu informieren. Vor der Corona-Pandemie, im Jahr 2019, waren noch 44.000 Besucher zur Fachpack gekommen.
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Das diesjährige Leitthema „Transition In Packaging“ traf nach Ansicht des Veranstalters „den Nerv der Zeit“. „Auch wenn die Gesamtsituation für viele Unternehmen derzeit nicht leicht ist, zeigte sich die europäische Verpackungsbranche auf der Fachpack äußerst innovativ und lösungsorientiert“, resümiert Heike Slotta, Executive Director Exhibition, Nürnberg Messe.
Besucher aus rund 90 Ländern
Die Fachpack bot ein umfangreiches Angebot entlang der Prozesskette Verpackung: angefangen bei Packstoffen und Verpackungsmaschinen über Verpackungsdruck und -veredelung bis hin zu Logistiksystemen und Services. Die Besucher reisten aus 89, überwiegend europäischen, Ländern an. Nach Deutschland kamen sie vor allem aus Österreich, Italien, Polen, der Schweiz, den Niederlanden, Tschechien, Frankreich, der Türkei und Slowenien nach Nürnberg. Im Vergleich zu den Vorveranstaltungen stieg der internationale Anteil auf rund 32 Prozent (2021: 29 Prozent).
Die Besucher- und die Ausstellerzahl dieses Jahres lag allerdings noch deutlich unter denen der letzten “Vor-Corona-Messe”. 2019 waren rund 44.000 Fachbesucher gekommen, um sich bei 1.591 Ausstellern zu informieren. Im Corona-geprägten Jahr 2021 hatte die Fachpack nur rund 24.000 Besucher.
In 2023 pausiert die Fachpack turnusgemäß und findet das nächste Mal vom 24. bis 26. September 2024 im Messezentrum Nürnberg statt. Im kommenden Jahr stehen für den Verpackungsbereich die Messen Interpack in Düsseldorf (4. bis 10. Mai 2023) und die Labelexpo in Brüssel (11. bis 14. September 2023) im Messekalender.
Umsatzplus bei Herstellern von Verpackungen
Verpackungshersteller konnten 2021 Produktion und Umsatz steigern. Das zeigen aktuelle Zahlen des Gemeinschaftsausschusses Deutscher Verpackungshersteller (GADV). Bei der Produktionsmenge hatten Verpackungen aus Papier, Pappe und Karton den größten Anteil, wobei Verpackungen aus Kunststoff den größten Produktionswert erzielten. Im Jahr 2021 wurden rund 19,6 Mio. Tonnen Packmittel hergestellt, womit die Produktionsmenge um 4,8 Prozent stieg. Auch der Produktionswert legte deutlich um 10,9 Prozent zu und lag 2021 bei rund 35,8 Mrd. Euro. Wie in den Jahren zuvor generierten die Kunststoffverpackungen mit einem Anteil von rund 44 Prozent den größten Anteil am Produktionswert, mengenmäßig waren die Verpackungen aus Papier, Karton und Pappe mit rund 49 Prozent die größte Packmittelfraktion.
Exportstarke Verpackungsmaschinen
Auch die exportstarke Verpackungsmaschinenbranche wird aktuell von produktionstechnischen und die weltwirtschaftlichen Beeinträchtigungen und Krisen gebremst. Aufgrund des im ersten Halbjahr erzielten Exportvolumens verbunden mit einem guten Auftragsbestand wird gleichwohl für 2022 ein niedriges Produktionsplus erwartet. 2021 stieg laut VDMA Fachverband Nahrungsmittelmaschinen und Verpackungsmaschinen das Produktionsvolumen für Verpackungsmaschinen um 4,6 Prozent auf 7 Mrd. Euro.
Der Export der rund 300 Hersteller erhöhte sich 2021 auf 5,922 (Vorjahr 5,673) Mrd. Euro und liegt damit nur geringfügig unter dem bisher höchsten vor der Covid-Pandemie erreichten Volumen. Der Exportwert entspricht 84 Prozent des Produktionsvolumens. Stärkste Abnehmer für deutsche Verpackungsmaschinen sind traditionell die EU-Staaten vor Nordamerika sowie Asien. Nach Abnehmerländern gruppiert liegen die USA weit vor China, Frankreich und Polen. Der weltweite Außenhandel mit Verpackungsmaschinen summiert sich auf fast 22 Milliarden Euro; hier besetzt die innovationsstarke deutsche Branche mit rund 26 Prozent Anteil seit Jahren die Spitzenstellung vor Italien.