"Unerwarteter Liquiditätsengpass"

Esser Gruppe im Restrukturierungsverfahren in Eigenverwaltung

Die Esser Gruppe hat ihren Hauptsitz in Bretten und eine Niederlassung in Ergolding.
Die Esser Gruppe hat ihren Hauptsitz in Bretten und eine Niederlassung in Ergolding.(Bild: Archiv)

Die Esser Gruppe mit Hauptsitz in Bretten und einer Niederlassung in Ergolding hat beim Amtsgericht Karlsruhe ein Eigenverwaltungsverfahren nach §270b InsO beantragt. In einer Mitteilung des Unternehmens heißt es, man habe in den vergangenen Monaten „mit gezielten Umstrukturierungen und strategischen Neuausrichtungen (…) Standorte konsolidiert und neue Marktchancen erfolgreich erschlossen“. Trotz „einer sehr starken Marktposition und vollen Auftragsbüchern“ sei das Unternehmen im Zuge der Umsetzung dieser Maßnahmen aber „unerwartet mit einem Liquiditätsengpass konfrontiert worden“. Diese Situation war Anlass für den Entschluss, sich am 19. September 2024 in ein Eigenverwaltungsverfahren zu begeben.

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Das Amtsgericht Karlsruhe hat dem Antrag auf Eigenverwaltung stattgegeben und das vorläufige Verfahren eingeleitet. Als Sachwalter wurde Rechtsanwalt Patric Naumann (Pabst, Lorenz + Partner PartG mbB) bestellt, der den Prozess überwachen wird. Gleichzeitig wird die Esser Gruppe von auf Restrukturierungssituationen spezialisierten Unternehmensberatung horizon-re begleitet. Zudem wird der juristische Experte Rechtsanwalt Dr. Alexander Verhoeven als Generalhandlungsbevollmächtigter das Management ergänzen.

„Das Eigenverwaltungsverfahren ist ein starkes Instrument, das uns die Möglichkeit bietet, die Zukunft der Esser Gruppe eigenverantwortlich und mit voller Kontrolle zu gestalten. Wir können die letzten Schritte unserer Neuausrichtung konsequent umsetzen und gleichzeitig von der Expertise eines gerichtlich bestellten Sachwalters profitieren“, erklärt Geschäftsführer Markus Esser. Sämtliche Entwicklungs-, Produktions- und Vertriebsaktivitäten würden unverändert fortgeführt.

Die Esser Gruppe, die mit 130 Beschäftigten seit vielen Jahren zu den führenden Digitaldruckereien in Europa zählt, sieht diese Maßnahme als „einen positiven Schritt nach vorn“. Durch das Eigenverwaltungsverfahren erhalte man „die notwendige Flexibilität, um unter optimalen Rahmenbedingungen die bereits in Umsetzung befindlichen Restrukturierungsmaßnahmen erfolgreich abzuschließen“. Damit würden nicht nur Arbeitsplätze gesichert, sondern auch „die langjährigen und vertrauensvollen Beziehungen zu Kunden und Lieferanten weiter gefestigt“.