Elanders plant zwei weitere Produktionsstandorte in Deutschland
von Gerd Bergmann,
Die Elanders Print & Packaging Group, ein Geschäftsbereich der börsennotierten Elanders AB (Mölndal/Schweden) und vor allem im “Industrial Print on Demand” bzw. in der Herstellung individualisierter Druckprodukte aktiv, hat ein Investitionspaket in zweistelliger Millionenhöhe bekanntgegeben. Die bestehenden Kapazitäten in Waiblingen und Donauwörth sollen durch zwei zusätzliche Produktionsstandorte in Deutschland und neue Maschinen erhöht werden.
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Laut Elanders sind die Investitionen notwendig, weil man nach der Übernahme von Schätzl Druck + Medien im Sommer 2021 neue Kundengruppen habe gewinnen können. „Die Übernahme von Schätzl war ein voller Erfolg“, erklärt Sven Burkhard, Vorstand der Print & Packaging Group bei Elanders. „Die Kunden haben unseren Zusammenschluss und die Bündelung unserer Kompetenzen so gut angenommen, dass wir uns schon nach einem knappen Jahr in Marktsegmente hinein entwickeln konnten, die wir als Einzelunternehmen nicht hätten erschließen oder bewältigen können. Gemeinsam haben wir es geschafft, zweistellig zu wachsen – und das trotz der schwierigen weltpolitischen Lage und in einem insgesamt rückläufigen Druckmarkt.“
Eigentlich sei Elanders als Konzern bekannt, der vor allem durch Zukäufe wächst. „Und wir werden diese Strategie auch weiterhin verfolgen, wo immer es sinnvoll erscheint und passt“, so Burkhard. Durch die Zusammenarbeit von Schätzl in Donauwörth und Elanders in Waiblingen habe man ein Leistungsangebot mit dem Fokus im Bücher-Segment entwickeln können, das es in dieser Form “kein zweites Mal gibt”.
Maschinenpark wird ausgebaut
Elanders will nun die Kapazitäten in Waiblingen und Donauwörth erweitern: Beschafft werden sollen drei weiteren HP-Indigo-100k-Digitaldruckmaschinen im B2-Format, zwei vollautomatische Bogenklebemaschinen für Layflat-Buchblocks sowie zwei vollautomatische Hardcover-Einhängemaschine des Schweizer Herstellers Digibook Technology, eine Buchstraße von Müller Martini, zwei Smartstacker-Systeme von Horizon sowie diverse zusätzliche Aggregaten für die Produktion von hochwertigen Büchern. Zudem sollen zwei weitere Produktionsstätten geschaffen werden, über deren Standorte und genaue Ausstattung Elanders aber noch keine Auskunft geben will.
„Technologisch sind wir nun in der Lage, hoch-individualisiert von der kleinen bis zur großen Auflage die Bedürfnisse unserer Kunden zu erfüllen“, kommentiert Ulrich Schätzl, Director Mass Customization bei Elanders Print & Packaging.
Mit den zusätzlichen Maschinen könne man “sowohl qualitativ wie auch quantitativ mit dem Offsetdruck konkurrieren und neue Marktsegmente bedienen”, ist Sven Burkhard überzeugt. Auf den Weiterverarbeitungsanlagen würden sich zudem die Drucke der bestehenden Highspeed-Inkjet-Systeme problemlos verarbeiten lassen. „Außerdem erhalten unsere B2B-Kunden so noch einmal mehr die Möglichkeit, eigene, neue Geschäftsmodelle, wie zum Beispiel echtes Print-on-Demand oder Mass Customization, mit uns als verlässlichen Fulfillmentpartner zu realisieren.“
Standortsicherung und “Bekenntnis zu Print”
Das Investitionspaket soll, wie es in der Elanders-Pressemitteilung heißt, “vor dem Hintergrund der aktuellen Herausforderungen des Marktes” ein deutliches Zeichen setzen für die Sicherung der Standorte und als klares Bekenntnis zu Print. Die Neuanschaffungen sollen auch die Produktionsspitzen absichern.
Die Elanders Print & Packaging Group unterhält bisher vier Produktionsstätten in Deutschland. Neben Waiblingen (Großauflagen im Inkjetdruck) und Donauwörth (hochindividuelle, kleinvolumige Auflagen) sind das Kaisheim und Herrenberg, wo vor allem Verpackungen in kleiner und großer Stückzahl entwickelt und produziert werden. Weltweit gehören darüber hinaus neun weitere Werke zur Elanders Print & Packaging Group.
Die Installation der neuen Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen bzw. der Ausbau der Produktionsflächen hat laut Elanders bereits im März 2022 begonnen und soll bis Ende September abgeschlossen sein. Mit den Investitionen sollen auch neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Genaue Zahlen dazu nennt Elanders allerdings nicht.