bvdm-Konjunkturtelegramm für die deutsche Druck- und Medienindustrie
Druckunternehmen blicken weniger pessimistisch in die Zukunft
von Redaktion,
Nachdem das Geschäftsklima der deutschen Druck- und Medienbranche im Oktober 2022 einen historischen Tiefstand erreichte, drehte es im November deutlich nach oben. Der vom Bundesverband Druck und Medien berechnete Geschäftsklimaindex stieg gegenüber dem Vormonat um saisonbereinigt 6,2 Prozent. Der Index notierte mit 87,4 Punkten jedoch rund 7,7 Prozent unter seinem Vorjahresniveau.
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Die angekündigten Entlastungen und vorsichtigen Einschätzungen hinsichtlich einer weniger starken rezessiven Konjunkturentwicklung lassen besonders die Geschäftserwartungen der Unternehmen deutlich weniger pessimistisch ausfallen.
Geschäftslage: Etwas besser als im Vormonat
Im November bewerteten die vom ifo Institut befragten Entscheider der Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage etwas besser als im Vormonat. Gleichzeitig fielen ihre Erwartungen hinsichtlich der Geschäftsentwicklung der nächsten sechs Monate deutlich weniger pessimistisch aus als im Vormonat. Die Werte für das Geschäftsklima nahmen daher deutlich zu. Die Ausprägungen der aktuellen und erwarteten Geschäftslage bestimmen die Entwicklung des Geschäftsklimas, das einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie darstellt.
Nachdem der saisonbereinigte Geschäftslageindex im Oktober rückläufig war, legte er im August rund 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Der Index notierte bei 92,6 Punkten und blieb damit nur knapp über dem saisonbereinigt niedrigsten Stand des laufenden Jahres. Für die kumulierten Werte des Jahres 2022 ist im Vorjahresvergleich ein Plus von 3,8 Prozent zu beobachten. Die anhaltend hohen Preise für Vorleistungsgüter machen den Unternehmen der Druck- und Medienbranche weiterhin zu schaffen und beeinflussen über hohe Verkaufspreise besonders die Generierung von Neuaufträgen negativ. Auch liegen die Auftragsbestände für das traditional starke vierte Quartal hinter den Werten krisenfreier Jahre zurück. 55,9 Prozent der Befragten beurteilten dementsprechend den aktuellen Auftragsbestand als „zu gering“. 36,0 Prozent bewerteten Auftragslage als gleichbleibend und nur rund 8,1 Prozent als positiv.
Geschäftserwartungen weiterhin von der Gesamtkonjunktur geprägt
Die Erwartungen der Unternehmen in der Druck- und Medienbranche sind auch weiterhin von den erwarteten Entwicklungen an den Beschaffungsmärkten und der Gesamtkonjunktur geprägt. Diese verbesserten sich leicht – unter anderem durch die partielle Entspannung an den Energiemärkten sowie die von der Bundesregierung angekündigten Preisbremsen für Strom und Gas.
Auch deuten einige Vorzeichen auf ein Abflachen der Papierpreisentwicklung hin. Der Index der Geschäftserwartungen stieg im November um 12,4 Prozent im Vergleich zum Oktober und notiert damit auf dem höchsten Stand seit Juni 2022. Dies sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Geschäftsaussichten für die nächsten 6 Monate im Allgemeinen weiterhin pessimistisch sind. Mit 82,5 Punkten liegt der Index weiterhin rund 17,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Rund 55 Prozent der Befragten in der Druck- und Medienbranche rechnen mit einer weiteren Eintrübung der Geschäftslage in den nächsten sechs Monaten. 44 Prozent erwarten eine gleichbleibende Geschäftslage, während 1 Prozent von einer Verbesserung der Lage ausgehen.