Am 1. Mai 2022 verstarb Manfred Werfel, bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 stellvertretender CEO des Weltverbands der Zeitungen und Nachrichtenmedien WAN-Ifra und Direktor des World Printers Forum. Er wurde 68 Jahre alt. Lesern von DEUTSCHER DRUCKER und print.de hat er viele Jahre als hochengagierter Experte und Kolumnist die technischen Entwicklungen in der Zeitungs- und Printmedien-Branche vermittelt.
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An der Gutenberg-Universität in Mainz hatte Manfred Werfel eigentlich mit der Idee studiert, Lehrer zu werden. Diese Ausbildung sollte ihm später dabei helfen, Zeitungsprofis auf der ganzen Welt über die vielen Facetten der Zeitungsproduktion zu informieren.
Er begann seine berufliche Laufbahn 1984 bei Linotype und baute sein Wissen in der grafischen und der Medien-Branche 12 Jahre lang aus. Werfel kam 1996 als Research Manager zur damaligen Ifra nach Darmstadt und arbeitete für den Druckproduktions-Guru Boris Fuchs, den damaligen Research Director und stellvertretenden CEO. Nachdem Fuchs 1999 in den Ruhestand ging, übernahm Manfred Werfel die Position des Forschungsleiters und es dauerte nicht lange, bis er sich seinen eigenen herausragenden Status in der Branche erarbeitete. Und genau wie bei Boris Fuchs umfassten seine Erfahrung und sein Wissen mehr als nur die Druckproduktion.
Manfred Werfel setzte er sich auf vielfältige Weise für Zeitungen, für deren Druckqualität und wirtschaftliche Produktion ein: indem er den International Color Quality Club-Wettbewerb global ausrichtete, bei zahlreichen Veranstaltungen mitwirkte oder Druckereien auf der ganzen Welt beriet und unterstützte.
Seine Rolle wurde 2009 erweitert, als er zum Interims- und dann zum stellvertretenden CEO ernannt wurde, eine Funktion, die er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 2019 inne hatte. Dazwischen übernahm er so wichtige Aufgaben wie die des Executive Director of Global Events, verantwortlich für die Leitung der World Publishing Expo und den Weltkongress für Nachrichtenmedien. Außerdem hat er das World Printers Forum ins Leben gerufen und zahlreiche Forschungsberichte erstellt – oft in Eigenregie.
„Manfred verkörperte den Geist unseres Verbands: Neugier, ausgeprägter Sinn für den Dienst an den Mitgliedern, die Fähigkeit zuzuhören, Professionalität und Sorgfalt. Sein Einfühlungsvermögen für Menschen, seine Großzügigkeit und seine gute Laune ließen ihn alle Herausforderungen meistern. Manfred war und bleibt ein Vorbild für uns alle“, schreibt Vincent Peyrègne, CEO der WAN-Ifra.
„Manfred war eine Legende bei WAN-Ifra“, ergänzt COO Thomas Jacob. „Als Fachmann mit tiefem Wissen wurde er von der Druckbranche auf der ganzen Welt respektiert und bewundert. Mit seiner ruhigen Art und seinem Sinn für Humor war er eine Inspiration für seine Kollegen. Ich hatte das Privileg und die Ehre, über mehrere Jahre eng mit Manfred zusammenzuarbeiten. Er war eine tragende Säule während er die Organisation aus den vielen Krisen führte. Wir haben einen wahren Freund verloren.“
„Ich traf Manfred Werfel zum ersten Mal persönlich im Juni 1997, als ich anfing, für ihn an den ICQC-Mustern in Darmstadt zu arbeiten“, sagt Ingi Olafsson, Manfreds Werfels Nachfolger als Direktor des World Printers Forum. „Er war eine Inspiration und eine reiche Quelle an Wissen. Sein Vermächtnis ist im Bereich der Zeitungsproduktion allen gegenwärtig. Immer professionell, aber gleichzeitig humorvoll und gutmütig. Ich werde ihn sehr vermissen.“
Manfred Werfel hinterlässt seine Frau Silvia, die ebenfalls seit vielen Jahren als Korrespondentin und Autorin für Typografie-Themen für DEUTSCHER DRUCKER tätig ist, sowie die beiden Söhne Felix und Fabian. Ihnen gilt das tiefempfundene Beileid der Redaktionskolleginnen und Redaktionskollegen sowie des ganzen Verlags DEUTSCHER DRUCKER.