BVDM fordert mehr Hilfe für krisengeschwächte Unternehmen
von Gerd Bergmann,
Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) hat sich in einer breiten Allianz der Organisationen der Medien-, Werbe- und Kommunikationsbranche mit einem schriftlichen Appell an Kanzleramtschef Helge Braun, Bundesfinanzminister Olaf Scholz, Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Kulturstaatsministerin Monika Grütters gewandt und wirksame und vor allem praxisnähere wirtschaftspolitische Unterstützung eingefordert.
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Die von Bund und Ländern verfügten Infektionsschutzmaßnahmen haben weitreichende Folgen für die Unternehmen und Arbeitnehmer der Druck- und Medienwirtschaft. Viele Betriebe verzeichnen enorme Umsatzeinbußen bis hin zu kompletten Auftragsausfällen. Als nachgelagerte Industrie werde die Druckbranche die Konsequenzen des Shutdowns selbst dann noch spüren, wenn sich andere Wirtschaftszweige bereits wieder erholen, ist sich der BVDM sicher.
Nach Ansicht des BVDM sind zum Beispiel kreditbasierte Liquiditätshilfen nicht ausreichend geeignet, um die Engpässe der überwiegend kleinen und mittelständischen Betriebe aufzufangen. Als hochverzinste Darlehen würden sie für die Mehrheit der betroffenen Branchenunternehmen eher auf eine Umwidmung der Liquiditätskrise in eine Schuldenkrise hinauslaufen.
Viel eher geeignet als echte Unterstützung und Entlastung für die Druck- und Medienbetriebe wären laut BVDM „eine steuerliche Vereinigung der Wirtschaftsjahre 2019 und 2020; die Vergabe zinsfreier Darlehen sowie durch das Aussetzen von Insolvenzregeln, Lohnsteuerzahlungen und Sozialversicherungsbeiträgen“.
„Es kann und darf nicht sein, dass Politiker die vielen kleinen und mittelständischen Betriebe in guten Zeiten als Säule der deutschen Wirtschaft preisen und jetzt in der Krise einfach fallen lassen“, zitiert eine Pressemitteilung des BVDM deren Hauptgeschäftsführer Dr. Paul Albert Deimel.
Die Kritik von Herrn Dr. Deimel ist nicht nur für die Druckindustrie berechtigt, sondern gilt weit über diese hinaus und betrifft den Mittelstand insgesamt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Kritik am Ende nicht doch auf taube Ohren trifft. Hätte die Politik die Systemrelevanz und wesentliche gesellschaftliche Funktion des deutschen Mittelstandes jemals auch nur im Ansatz verstanden, gingen die so genannten “Hilfsprogramme” nicht komplett an den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen vorbei. Wieder einmal werden wir uns, wie zuletzt 2008/2009, selbst helfen müssen.
Danke Dr. Paul Deimel nach Berlin für diese klaren Worte in schwierigen Zeiten. Sie sprechen der gesamten Druck-Branche aus dem Herzen.
Die Kritik von Herrn Dr. Deimel ist nicht nur für die Druckindustrie berechtigt, sondern gilt weit über diese hinaus und betrifft den Mittelstand insgesamt. Es stellt sich jedoch die Frage, ob diese Kritik am Ende nicht doch auf taube Ohren trifft. Hätte die Politik die Systemrelevanz und wesentliche gesellschaftliche Funktion des deutschen Mittelstandes jemals auch nur im Ansatz verstanden, gingen die so genannten “Hilfsprogramme” nicht komplett an den Bedürfnissen mittelständischer Unternehmen vorbei. Wieder einmal werden wir uns, wie zuletzt 2008/2009, selbst helfen müssen.