BVDM beklagt Schwächen im Bürokratie-Entlastungspaket der EU
von Redaktion,
Das am 26. Februar von der EU-Kommission vorgelegte erste “Omnibus-Paket” soll zu einem Bürokratieabbau von 35 Prozent führen. Kern des Paketes ist, doppelte und sich überschneidende Berichtspflichten abzubauen, um Unternehmen zu entlasten. Der Bundesverband Druck und Medien (BVDM) begrüßt diesen ersten Ansatz fordert jedoch gemeinsam mit seinem europäischen Dachverband Intergraf weitergehende Maßnahmen, damit insbesondere kleine und mittlere Unternehmen spürbar von Bürokratie befreit werden.
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In einer Pressemitteilung schreibt der Verband, ein wichtiger Schritt sei, dass der Anwendungsbeginn der EU-Richtlinie über die Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen um zwei Jahre und der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit um ein Jahr verschoben und ferner die Zahl der berichtspflichtigen Unternehmen deutlich reduziert werden soll. Davon werde die deutsche Druckindustrie, die geprägt ist von überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen, profitieren.
Dennoch seien Nachbesserungen bei der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen und der EU-Richtlinie über die Sorgfaltspflichten von Unternehmen im Hinblick auf Nachhaltigkeit erforderlich, um die indirekten Auswirkungen dieser Vorgaben für KMU zu reduzieren. Der BVDM plädiert für einen harmonisierten Berichtsstandard, um den zunehmenden Berichtsdruck durch große Auftraggeber abzufedern.
EU-Entwaldungsverordnung überarbeiten
Der BVDM fordert ferner, die EU-Entwaldungsverordnung (EUDR) in das Omnibus-Paket aufzunehmen und grundlegende Anpassungen daran vorzunehmen. Unternehmen innerhalb der EU oder aus Ländern mit geringem Entwaldungsrisiko sollten automatisch als konform gelten. Es sei nicht hinnehmbar, dass die gesamte Verantwortung für die Umsetzung einseitig auf die Unternehmen abgewälzt werde.
Auch die vorgeschlagene Green-Claims-Richtlinie bedürfe eines neuen Ansatzes, sagt der BVDM. Die geplanten zusätzlichen Prüf- und Zertifizierungsanforderungen stellten eine unverhältnismäßige Belastung für KMU dar und bremtsen nachhaltige Innovationen. Die Ankündigung der EU-Kommission, die Bürokratie für KMU um 35 Prozent reduzieren zu wollen, sei ein wichtiges Signal.