Die Corona-Krise war eines der zentralen Themen auf der Jahrestagung 2020 des VDMB in Aschheim. „Diese Ausnahmesituation war für viele unserer Unternehmen außerordentlich schwierig, konnte aber dank der unbürokratischen finanziellen Hilfen und dem bewährten Mittel der Kurzarbeit weitgehend überstanden werden“, würdigte Christoph Schleunung, Landesvorsitzender des VDMB, das Krisenmanagement der Politik in Bayern und Berlin. Das Verbandstreffen fand als Präsenzveranstaltung unter – wie es in einer Pressemitteilung heißt – „strengen Auflagen und mit einem umfassenden Hygienekonzept statt“.
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Die Unternehmen der Druck- und Medienbranche traf die Krise mit leichter Zeitverzögerung, doch nach Abarbeiten der noch vorhandenen Aufträge brach das Auftragsvolumen bei fast allen Betrieben dramatisch ein, schreibt der VDMB. 94 Prozent der Unternehmen seien von Corona-bedingten Auftragsrückgängen betroffen, 75 Prozent sogar stark. Ein Blick auf wichtige Wirtschaftsindikatoren mache gegenwärtig jedoch Hoffnung. Im Vergleich zur Finanzkrise 2008 habe die Erholung der Wirtschaft schneller und stärker begonnen, sodass führende Forschungsinstitute für das Jahr 2021 schon wieder von einem Wachstum ausgehen.
Bertram Brossardt, Hauptgeschäftsführer der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft, betonte in seinem Vortrag, dass die wirtschaftlichen Probleme noch tief in das nächste Jahr reichen würden. „Jedoch stimmen uns die ersten Anzeichen für den Beginn des wirtschaftliche Aufholprozesses hoffnungsvoll. Wir brauchen Tatkraft und Zuversicht, wenn wir die Krise hinter uns lassen und einem neuen Aufschwung Schub verleihen wollen“, so Brossardt.
VDMB-Voristzender Schleunung mahnte die Unternehmer, über die Corona-Krise hinaus die strategischen Zukunftsfragen der Branche nicht aus den Augen zu verlieren. So habe die Krise in allen Bereichen der Gesellschaft einen regelrechten Digitalisierungsschub ausgelöst. Auch Druckunternehmen hätten davon in ihrer Kundenkommunikation und Mitarbeiterorganisation profitiert. Dies gelte es kraftvoll auszubauen. Auch das Thema Klimawandel und Nachhaltigkeit dränge mit großem Nach- druck wieder zurück auf die politische Agenda. „Hier müssen wir noch viel Informationsarbeit leisten, um die Nachhaltigkeit und umweltverträgliche Produktion von Printprodukten herauszustellen“, so Schleunung.
Kritisch blickte er auf die aktuelle Entwicklung auf den Ausbildungsmärkten. „Wir dürfen trotz Corona das Thema Ausbildung nicht vernachlässigen. Der Nachwuchs ist das beste Mittel, um dem drohenden Fachkräftemangel in unserer Branche wirkungsvoll zu begegnen“, gab er den Druck- und Medienunternehmern mit auf den Weg.