Sommer, Sonne, Ferien – bald ist Urlaubszeit. Strand und Berge locken, aber auch Kunst und Kultur. Warum nicht mal auf den historischen Pfaden des eigenen Business wandeln? Es gibt etliche Museen in der Republik, die anschaulich die vielfältige Geschichte von Pappe, Papier und Printprodukten erzählen. Aber auch über die Grenzen hinaus erwarten Druck- und Papier-Fans sehenswerte Ausstellungen.
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Da ist zum Beispiel in der Basler Papiermühle. In dem mittelalterlichen Gebäude werden die Besucher:innen durch alle Epochen und Aspekte der Druck- und Papiergeschichte geführt – von der Schrift über den Schriftguss und den Buchdruck bis zum fertigen Buch. Die nur noch selten praktizierten Handwerkstechniken werden mit originalen Maschinen am Leben erhalten. So entstehen vor den Augen der Besucher:innen Produkte für Kunden oder den Verkauf im Museumsshop. Wer selbst Erfahrungen sammeln will, kann unter anderem Papier schöpfen oder den eigenen Namen in Lettern setzen und drucken. Zur Sammlung des Museums zählen Raritäten aus über tausend Jahren Druck- und Papiergeschichte – darunter auch eine Rekonstruktion der Robert’schen Papiermaschine, der ersten Papiermaschine der Welt. Am 2. September wird vorgeführt, wie durch das Drehen einer Kurbel an der riesigen hölzernen Maschine eine endlose Papierbahn entsteht.
Die beeindruckende Maschine wurde auch in Österreich nachgebaut, von Vereinsmitgliedern der Alten Fabrik. Gemeint ist damit das Österreichische Papiermacher- und Druckereimuseum in Steyrermühl. In den ehemaligen Fabrikhallen wurde von 1868 bis 1988 Papier hergestellt. Heute zeigt das Museum funktionstüchtige Druckmaschinen, Blei- und Holzsatz, Klischee, Holzbuchstaben und historische Druckerzeugnisse. In Workshops können Kinder selber setzen und drucken oder mit handgeschöpftem Papier basteln.
Wer weit in den hohen Norden nach Norwegen fährt, sollte einen Abstecher machen nach Stavanger. Dort befinden sich auf dem Gelände einer ehemaligen Sardinendosenfabrik unter dem gemeinsamen Namen Iddis das Norwegian Printing Museum und das Norwegian Canning Museum. Was beide verbindet? Das Etikett für die Fischkonserven. „Iddis“ leitet sich ab von Iddikett, dem Wort für Etikett im dortigen Dialekt. In Stavanger wurden ab dem 19. Jahrhundert zahlreiche Druckaufträge für die Fischkonservenproduktion in Auftrag gegeben. Das Etikett auf den Dosen war wichtig für die internationale Vermarktung. Über tausend Sardinendosenlabels gehören denn auch zur Sammlung des Grafikmuseums. Dazu kommen in dem architektonisch interessanten Gebäude historische Gerätschaften wie eine Lithografiepresse, Druckwalzen und natürlich Druckmaschinen.
Welche “Print-Preziosen” es innerhalb Deutschlands zu entdecken gibt – für Urlaube oder kleine Wochenend-Trips – , lesen Sie in aktuellen Deutscher Drucker 8/2023. Das Heft steht im print.de-Shop zum Download bereit.