Mit Recosys 2.0 "einen Schritt näher an die Kreislaufwirtschaft"

Aus Trägerfolien wird Rohstoff für die Plastikproduktion

Kurz ist nach eigenen Angaben derzeit der einzige Hersteller in der Branche, der das PET der eigenen Transferdekoration in Rohstoff umwandelt.
Kurz ist nach eigenen Angaben derzeit der einzige Hersteller in der Branche, der das PET der eigenen Transferdekoration in Rohstoff umwandelt. (Bild: Leonhard Kurz)

Im Rahmen der Interpack 2023 hatte der Dünnschicht-Spezialisten Leonhard Kurz der Öffentlichkeit erstmals Recosys 2.0 präsentiert – die Weiterentwicklung des von Kurz als weltweit erstes Unternehmen in der Kunststoffindustrie eingeführten Rücknahme- und Recyclingsystems für PET-Transfermaterialien. Mithilfe von Recosys 2.0 können überschüssige Trägermaterialien aus der grafischen Industrie nun erstmals zu recyceltem PET (kurz: rPET) verarbeitet werden.

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Das Fürther Unternehmen will damit die Verpackungsindustrie “einen Schritt näher an die Kreislaufwirtschaft bringen”, wie es in einer Medienmitteilung heißt. Der erste Schritt in diese Richtung erfolgte durch die Einführung von Recosys und dem Post-Industrial-Compound Recopound. Das recycelte Spritzgussgranulat spart bereits bis zu 40 Prozent CO2 im Vergleich zu Neumaterial, eignet sich unter anderem zur Herstellung stabiler Kunststoffprodukte und lässt sich zudem hochwertig dekorieren.

Recosys 2.0 erlaubt nun dank neuer Prozesse nicht nur die Wiederverwertung von noch mehr Kurz-Produkten, sondern vergrößert auch die Anwendungsmöglichkeiten des recycelten Materials.

Aus PET wird rPET

rPET wird unter anderem zur Herstellung von Plastikflaschen oder Plastikverpackungen eingesetzt und bietet auch darüber hinaus ein breites Spektrum an Einsatzmöglichkeiten. „Wir sind derzeit der einzige Hersteller in der Branche, der das PET unserer ultradünnen Transferdekoration in wertvollen Rohstoff umwandelt. Unser langfristiges Ziel ist, wirklich all unsere Produkte zu recyceln und daraus neues Trägermaterial zu produzieren. So erzielen wir zukünftig eine echte Kreislaufwirtschaft, bei der kein überschüssiges Material mehr im Müll landen muss“, so Rolf Schmidtke, Projektleiter Recosys 2.0 bei Leonhard Kurz.

Alle Kunden, die an Recosys teilnehmen, erhalten ein Recycling-Zertifikat, das von der unabhängigen Umweltgutachterorganisation Intechnica Cert GmbH bestätigt wird. Dieses Zertifikat soll laut Kurz für die Nachvollziehbarkeit des Verfahrens und Transparenz gegenüber Endkunden und Konsumenten sorgen. Zudem gibt es Auskunft über die jährliche CO2-Einsparung. Mithilfe von Recosys 2.0 ließen sich außerdem die Scope-3-Emissionen, also die Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette eines Unternehmens, um bis zu 90 Prozent senken. Dies geschieht unter anderem durch die Vermeidung der Verbrennung von Trägermaterialien, einen geringeren Product Carbon Footprint (PCF) und
allgemeine Ressourcenschonung, da kein Einsatz von Primärrohstoffen zur Gewinnung von PET notwendig ist.

Über das Unternehmen

Die Kurz-Gruppe ist ein Unternehmen der Dünnschichttechnologie. Entwickelt und produziert werden auf Trägerfolien applizierte Dekorations- und Funktionsschichten für verschiedenste Branchen – von der Verpackungs- und Druckindustrie über den Automobilsektor bis zum Elektronik-, Karten- und Textilbereich. Kurz bietet eine Produktpalette zur Oberflächenveredelung, Dekoration, Kennzeichnung und Fälschungssicherheit, abgerundet durch ein umfangreiches Programm an Prägemaschinen und Prägewerkzeugen. Die Kurz-Gruppe ist mit über 5.500 Mitarbeitern an mehr als 30 Standorten weltweit präsent und fertigt in Europa, Asien und den USA.