Kaum war der Testbericht „Adobe Firefly“ für die Ausgabe Deutscher Drucker Nr. 7/2023 im Druck, da reichte Adobe auch schon die bisher interessanteste KI-Funktion nach: die generative Füllung in Photoshop. Auch diese Funktion haben wir sofort ausgiebig getestet und reichen den Testbericht hier online auf print.de nach.
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KI-Funktion in Adobe Photoshop
Um „Generative Fill“ zu nutzen, muss man die Photoshop Beta herunterladen. Grundsätzlich arbeitet „Generative Fill“ so, dass über optionale, englische Texteingaben Elemente zu Bildern hinzugefügt werden. Die Ergebnisse werden online-gestützt in Sekundenschnelle geliefert und Anwender können aus mehreren Resultaten auswählen.
Hier sollen zwei Anwendungsfälle kurz vorgestellt werden: Erstens das Erweitern von Fotos, die bei der Aufnahme ungünstig abgeschnitten wurden, inklusive der Reparatur von Bereichen. Zweitens das Platzieren von KI-Elementen für Bild-Collagen mithilfe von Textanweisungen.
Digitale Bilder erweitern
Endlich gibt es mit „Generative Fill“ ein Werkzeug, um Fotopannen schnell auszubügeln.
Das Foto in unserem Beispiel ist missglückt, da das Motiv nicht mittig ist und die Fotografin mit ihrem Smartphone einen Schatten darauf wirft. Bislang hätte man in so einem Fall nicht viel retten können, jetzt genügen zwei Schritte, um ein gutes Ergebnis zu bekommen:
Die Arbeitsfläche des Bildes wird vergrößert, sodass die Holunderblüte zentriert erscheint. Die zusätzlich erzeugte weiße Fläche wird ausgewählt und die generative Füllung in Photoshop ohne weitere Anweisung gestartet. Das Werkzeug generiert in einer neuen Smart-Ebene Holunder-Blätter und Schatten. Das alles in passenden Abmessungen und Farben.
Ebenso wird mit dem verschatteten Bereich verfahren. Eine grobe Auswahl genügt. Auch hier ist keine Texteingabe notwendig. Das Ergebnis überzeugt. Adobe „Generative Fill“ repariert in Sekunden ein digitales Foto, wie es manuell kaum möglich wäre.
Collage mit generativen Füllungen erstellen
Unser Beispielbild zeigt einen mittelalterlichen Burghof.
In einem ersten Schritt werden die störenden Gullydeckel entfernt. Hier genügt es, die Bereiche auszuwählen und das Eingabefeld der generativen Füllung leer zu lassen, um in einer Smart-Ebene das Straßen-Pflaster erstellt zu bekommen.
Der Brunnen und das Holztor werden über Eingaben in zuvor gemachte Auswahlen eingefügt („place a medieval fountain“; „place a wooden gate“). Absolut bemerkenswert ist hierbei, wie das Werkzeug die Perspektive erkennt und wie Farbe und Beleuchtung mit eingerechnet werden.
Die per Firefly erstellten Varianten und auch die Resultate weiterer Versuche werden in den „Eigenschaften“ angezeigt.
Die Frau im Weißen Kleid erforderte etwas Nachbearbeitung in der Maske, weil auch Beine und Füße generiert wurden. Die Balkonbrüstung wurde also nicht erkannt.
Die Bild-Collage ließ sich in Photoshop innerhalb nur weniger Minuten durchführen. Das hätte in Handarbeit sehr lange gedauert.
Ob Reparatur oder kreative Bildbearbeitung: „Generative Fill“ bietet bereits in der Adobe Photoshop Beta ein enormes Potenzial.
Lesen Sie den Basis-Testbericht zu Adobe Firefly in der aktuellen Ausgabe von Deutscher Drucker. Das Heft ist hier zu bestellen: