Druckfarbenverordnung in Arbeit

Der Absatz von Druckfarben ist in 2021 um 4 Prozent zurückgegangen

Für 2022 erwartet der VdL erneut einen Rückgang der Verkaufsmenge an Druckfarben - um voraussichtlich 2 %.(Bild: VdL)

In Deutschland wurden 2021 1,585 Mio.Tonnen Lacke, Farben  und Druckfarben verkauft – ein Rückgang von 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für das laufende Jahr rechnet der Verbands der deutschen Lack- und Druckfarbenindustrie e.V. (VdL) mit einem leichten Anstieg der Menge um ca. 1 %. Die gab der Verband bei seiner Jahres-Wirtschaftspressekonferenz bekannt.

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Während der mengenmäßige Absatz von Lacken, Farben und Druckfarben zurückgegangen ist, stieg der Umsatz 2021 gegenüber dem Vorjahr um 0,8 Prozent auf 5,58 Mrd. Euro. Im laufenden Jahr erwartet der VdL einen Anstieg um 5 Prozent auf gut 5,85 Mrd. Euro. Verschiedene Entwicklungen drücken die Ergebnisse der Farbenhersteller: Neben Rekordpreisen am Rohstoffmarkt und einem starken Dollar erschweren gestörte Lieferketten, Produktionsausfälle bei Pigmenten und Epoxidharzen sowie mangelnde Transportkapazitäten den Markt.

Der Absatz von Druckfarben ist 2021 weiter zurückgegangen – es wurden 224.000 Tonnen produziert, ein Minus von 4 %. Insgesamt wurden Druckfarben für Publikationen und Verpackungen im Wert von 765 Mio. Euro umgesetzt. In 2020, dem ersten Jahr der Pandemie, war die Druckfarbenmenge im deutschen Markt um 9 % geschrumpft.

Die aktuelle COVID19-Pandemie, Inflationsgefahr und die angespannte weltpolitische Lage machen laut VdL eine Prognose der wirtschaftlichen Entwicklung schwierig. “Ohne wesentliche weitere Störungen” erwartet der VdL ein Wachstum in der Produktion der deutschen Farbenhersteller um rund 1 %. Die Inlandsnachfrage bleibt unverändert. Wertbezogen wird eine Steigerung der Inlandsnachfrage um 5 % prognostiziert.

Die politische Arbeit des Verbandes ist zurzeit von den Themen deutsche Druckfarbenverordnung und dem Europäischen Green Deal geprägt, erläuterte Hautgeschäftsführer Dr. Martin Kanert. Ende 2021 habe man zusehen müssen, “wie die Bundesregierung trotz aller Kritik eine nationale Druckfarbenverordnung verabschiedet und einer einheitlichen europäischen Regelung vorgegriffen hat”. Nun wolle man die Übergangsfrist nutzen, um über alle Kanäle darauf zu drängen, dass eine europäische Lösung etabliert wird.

Beim “European Green Deal” konstatierte Kanert einen erheblichen Handlungs- und Erwartungsdruck auf Seiten der EU-Kommission. „Die Lack und Druckfarbenindustrie ist wegen ihrer extremen Vielfalt der Produkte und Formulierungen insbesondere bei der neuen Chemikalienstrategie erheblich belastet. Alle Beteiligten sollten sich hier von wissenschaftlichen Erkenntnissen und nicht von politischen Absichten leiten lassen.“