Fortführung des Betriebs bei Euregio-Druck "nicht mehr wirtschaftlich darstellbar"
Aachener Zeitungsdruckerei wird Mitte 2024 stillgelegt
von Redaktion,
Die „Aachener Zeitung“ mit ihren Regionalausgaben wird künftig im Druckzentrum von Coldset Printing Partners in Paal-Beringen (Belgien) produziert.
Die zum Medienhaus Aachen gehörende Euregio Druck GmbH (Druckerei) sowie die Aachener Presseversand GmbH (Versandraum) werden ihren Betrieb voraussichtlich im Juni 2024 einstellen. Dies berichtet die Aachener Zeitung auf ihrer Website. Betroffen sind nach Angaben der Unternehmen insgesamt rund 50 Mitarbeiter sowie weitere Zeitarbeitnehmer. Die Produktion der Tageszeitung „Aachener Zeitung“ und des Anzeigenblattes „Aachener Zeitung am Sonntag“ sollen an andere Druckstandorte in der Region verlagert werden.
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„Die seit vielen Jahren rückläufigen Auflagen bei Printprodukten und die ebenfalls seit vielen Jahren steigenden Produktions- und Verteilkosten bei Printprodukten lassen einen wirtschaftlichen Betrieb unserer Anlagen nicht mehr zu“, wird Andreas Müller, Geschäftsführer der Medienhaus Aachen GmbH, zitiert. Die Aachener Druckerei habe “bis zuletzt versucht, den Betrieb durch externe Druckaufträge für Tageszeitungen, Anzeigenblätter oder Werbebeilagen für die Zukunft zu sichern”. Andreas Müller: „Letztendlich konnten wir uns trotz einer guten technischen Ausstattung und hochqualifizierter Mitarbeiter aber nicht gegen die Wettbewerber durchsetzen.“
Das vorhandene Druckvolumen der eigenen Tageszeitungen sorge nur noch für eine gut dreistündige Auslastung der Maschinen pro Tag. Mit einer so geringen Auslastung sei eine Fortführung des Druckbetriebes in Aachen nicht mehr wirtschaftlich darstellbar.
Gedruckt wird künftig in Paal-Beringen und Monschau
Die „Aachener Zeitung“ wird künftig im Druckzentrum von Coldset Printing Partners im gut 60 Fahrminuten von Aachen entfernten limburgischen Paal-Beringen (Belgien) produziert. Coldset Printing Partners gehört wie die „Aachener Zeitung“ zur europäischen Mediahuis-Gruppe. Mediahuis hatte zu Beginn des Jahres 2022 alle Gesellschaftsanteile der Aachener Verlagsgesellschaft mbH (AVG) übernommen und war damit neuer Mehrheitsgesellschafter der Medienhaus Aachen GmbH geworden. Die in Belgien, in den Niederlanden, in Irland und in Luxemburg tätige Mediahuis-Gruppe kaufte die AVG-Anteile von den Familien Ernst, Hofmann und Maas, welche nach dem Zweiten Weltkrieg die „Aachener Zeitung“ (damals „Aachener Volkszeitung“) gegründet haben.
Die Anzeigenzeitung „Aachener Zeitung am Sonntag“ wird künftig bei Weiss-Druck in Monschau gedruckt. Dort wurde laut Aachener Zeitung schon in der Vergangenheit die Hälfte der Auflage der kostenlosen Wochenzeitungen aus dem Medienhaus Aachen hergestellt.
Wie die Geschäftsführung des Medienhauses mitteilt, will man versuchen, für zumindest einen Teil der betroffenen Mitarbeiter Anschlussbeschäftigungen bei verbundenen und befreundeten Unternehmen zu finden. Auf die Abonnements der „Aachener Zeitung“ und die Auslieferung der „Aachener Zeitung am Sonntag“ habe die Verlagerung der Druckstandorte keinen Einfluss. Die Zeitungen würden, wie es heißt, “im gewohnten Zeitfenster zugestellt”.
