1. Ein offener Führungsstil

6 Möglichkeiten, die Mitarbeiter sinnvoll an Veränderungsprozessen zu beteiligen – I.

Nur wenn die Mitarbeiter ihren Teil dazu beitragen, klappt es mit der Veränderung im Unternehmen. (Bild: Scott Maxwell LuMaxArt / @shutterstock.com)

„Ein Mitarbeiter steht einem Unternehmen urlaubsbereinigt etwa 1650 Stunden zur Verfügung“, sagt Manuel Lehmann, Inhaber und Gründer der Unternehmensberatung ML+ – Stiftung für positive Unruhe in Menden. Diese Zeit lässt sich nutzen. Lehmann setzt bei seinem Ansatz auf die aktive Einbindung der Mitarbeiter in sämtliche Veränderungsprozesse des Unternehmens. Wie das gehen soll? Lehmann nennt insgesamt sechs Stellschrauben, an denen gedreht werden kann, um Mitarbeiter sinnvoll an Veränderungs- und Verbesserungsprozessen zu beteiligen. 

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Es gehe darum, „die Ressourcen der Mitarbeiter zu nutzen, deren Wissen anzuzapfen und an der richtigen Stelle einzusetzen, um so die Prozesse im Unternehmen zu verbessern. Dauerhaft! Und dazu gehören folgende Punkte:

  1. Ein offener Führungsstil
  2. Eine etablierte Kommunikationskultur
  3. Bestellmanagement nach Kanban
  4. Die autonome Instandhaltung
  5. Strukturierte Arbeitsplätze
  6. Institutionalisiertes Ideenmanagement

Offener Führungsstil:

Ein Führungsstil, der Mitarbeitern suggeriert „Ihr seid hier zum Arbeiten, nicht zum Denken“ ist laut Lehmann sicher nicht hilfreich, wenn Mitarbeiter sich engagieren sollen. Ebenso kontraproduktiv ist es, wenn Personalführung mit dem anklagenden Zeigefinger einhergeht, nach dem Motto: „Du hast schon wieder eine Reklamation verursacht …“. Daher lautet Lehmanns Appell: „Betrachten Sie die Dinge prozess- und nicht personenbezogen“. Also nicht: „Der Mitarbeiter hat nicht aufgepasst“, sondern „Der Prozess ist nicht optimal. Wir ändern ihn!“ Schließlich sei gerade beim Reklamationsmanagement „besser aufpassen“ als Gegenmaßnahme reichlich sinnlos. Es gehe vielmehr darum, Ursachen für Fehler zu finden und diese anhand veränderter Prozesse zu beseitigen.

Allzu oft würden bei einem patriarchischen Führungsstil beispielsweise betriebliche Entscheidungen ohne die Beteiligung der Mitarbeiter gefällt – also ohne diejenigen, die sie am Ende mittragen müssen. Ein Beispiel gefällig? Hätte man beispielsweise bei der Neuinstallation eines Klebebinders den Maschinenführer gefragt, wäre die Auslage nicht erst auf der falschen Seite montiert worden.

Diese sechs Punkte sind eine Auszug aus einem Vortrag, den Manuel Lehmann auf den 8. Buchbindertagen in Karlsruhe gehalten hat. Eine ausführliche Zusammenfassung erscheint in Deutscher Drucker 6/2018 am  Freitag, der über den print.de-Shop bestellt werden kann. Die weiteren Punkte stellen wir in den kommenden Tagen an dieser Stelle detailliert vor. [4654]

 

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