Forderung nach verlässlichen Rahmenbedingungen

Bayerische Druckunternehmen blicken verhalten optimistisch auf 2025

Der Vorstand des VDMB auf seiner Jahresabschlusssitzung am Tegernsee.
Der Vorstand des VDMB auf seiner Jahresabschlusssitzung am Tegernsee.(Bild: VDMB)

Der Vorstand des Verbandes Druck und Medien Bayern (VDMB) hat auf seiner Jahresabschlusssitzung am Tegernsee die Herausforderungen und Perspektiven der Branche für das kommende Jahr diskutiert. Das Jahr 2024 sei für die Druck- und Medienunternehmen von einer Vielzahl an wirtschaftlichen Belastungen geprägt gewesen, die die gesamte Branche auf eine harte Probe gestellt hätten – so der VDMB. Trotz der schwierigen Lage sieht die Verbandsführung für das Jahr 2025 verhaltene Chancen für eine Stabilisierung – allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sich die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland deutlich verbesserten.

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Im zu Ende gehenden Jahr hätten viele Unternehmen der Branche eine rückläufige Nachfrage und spürbar sinkende Auslastung in der Produktion erlebt. Gleichzeitig habe der Preisdruck aufgrund von Überkapazitäten weiter zugenommen, während die Kostensituation der Unternehmen angespannt geblieben sei. Hinzu komme der Fachkräftemangel, der sich nach wie vor bemerkbar mache.

Dennoch gebe es auch Lichtblicke: Der Verpackungsdruck erweise sich im Vergleich zu anderen Drucksparten als stabil. Ebenso profitiere der Digitaldruck von veränderten Marktanforderungen, da viele Kunden zunehmend auf kleinere Produktionsmengen setzten.

Der VDMB-Vorstand betonte, dass viele der aktuellen Herausforderungen auch im Jahr 2025 fortbestehen würden. So wirke sich die anhaltende wirtschaftliche Unsicherheit in Deutschland negativ auf die Investitionsbereitschaft der Unternehmen aus. Zudem würden die Kundenanforderungen in Bezug auf Nachhaltigkeit steigen, was viele Betriebe vor die Notwendigkeit stelle, in neue Prozesse und Technologien zu investieren. Gleichzeitig sei eine stetige Zunahme bürokratischer Anforderungen zu beobachten, die insbesondere kleine und mittlere Unternehmen stark belaste. „Die Bürokratie nimmt von Jahr zu Jahr zu, und viele Unternehmen kämpfen mittlerweile nicht nur mit den Marktbedingungen, sondern auch mit administrativen Anforderungen, die für viele kaum noch zu bewältigen sind“, sagt Christoph Schleunung, Vorstandsvorsitzender des VDMB.

Trotz dieser widrigen Umstände blicken die bayerischen Unternehmer mit vorsichtigem Optimismus auf das neue Jahr. „Mit Blick auf die Bundestagswahl im Februar sehen wir Potenzial für eine Stabilisierung, aber dafür braucht es klare politische Signale und grundlegende Änderungen der Rahmenbedingungen“, so Schleunung weiter. Angesichts der Herausforderungen, denen sich die Druck- und Medienbranche gegenübersieht, fordern die Unternehmerinnen und Unternehmer verlässliche Rahmenbedingungen, die Planungssicherheit schaffen und den Unternehmen mehr Handlungsspielräume eröffnen.

Eine weitere Forderung betrifft den Ausbau einer leistungsfähigen Infrastruktur, um die Wettbewerbsfähigkeit und die digitale Transformation der Unternehmen zu stärken. Insbesondere die Verkehrs- und Logistikinfrastruktur müsse modernisiert und die Digitalisierung flächendeckend vorangetrieben werden, um Unternehmen auch in ländlichen Regionen gleiche Chancen zu bieten. Handlungsbedarf sieht der Verband auch beim Klima- und Umweltschutz. Freiwillige Klimaschutzmaßnahmen von Unternehmen sollten stärker honoriert werden, statt sie “mit praxisfernen bürokratischen Auflagen zu belasten”, so der VDMB-Vorstand.