Nach nur drei Monaten

Aldi Süd führt Werbeprospekt-Verteilung in Testgebiet wieder ein

Immer wieder experimentieren Handelsketten mit den Werbekanälen. 2023 hatte Aldi Süd sein gedrucktes Kundenmagazin "Aldi inspiriert" eingestellt.
Immer wieder experimentieren Handelsketten mit den Werbekanälen. 2023 hatte Aldi Süd sein Kundenmagazin "Aldi inspiriert" in der gedruckten Version eingestellt.(Bild: Aldi Süd)

Mitte August 2024 hatte der Lebensmitteldiscounter Aldi Süd im Raum Butzbach (Hessen) in 70 PLZ-Gebieten testweise die flächendeckende Postzustellung von Werbeprospekten an die Haushalte eingestellt. Nun kehrt das Unternehmen in Teilen der Testregion zu gedruckten Handzetteln zurück. Dies berichtet das Fachblatt „Lebensmittel-Zeitung“.


Als Alternativen waren den Kunden vor Ort entweder ein kostenloses Werbe-Abo, das sie nach Hause bestellen konnten, oder die digitalen Kanäle des Unternehmens angeboten worden. Auch wenn der Test an sich offenbar nicht ganz gestoppt wurde, soll Aldi Süd wohl in zwei Dritteln der Region die Verteilung der Prospekte wiederaufgenommen haben.

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Auf eine Anfrage der Lebensmittel-Zeitung äußerte sich der Discounter nicht im Einzelnen. Allerdings habe es geheißen, dass eine flächendeckende Umsetzung des Abo-Modells nicht geplant sei. Wie die “LZ” aus dem Umfeld des Unternehmens hörte, sei offenbar geplant, Anzeigen in Tageszeitungen der Region zu schalten.

Auch andere Handelsketten stellen immer wieder den gedruckten Prospekt als Werbemedium in Frage. Gern wird dies mit dem „Umwelt- und Klimaschutz” begründet. Dass der Umstieg auf digitale Alternativen zunächst einmal die Marketingausgaben reduziert, wird meist verschwiegen. Und gedruckte Handzettel sind nach wie vor das beliebteste Kommunikationsmittel in der Handelswerbung, wie eine Studie aus dem April 2024 zeigte. Bei der Umfrage gaben 79 Prozent der Teilnehmer an, sich wöchentlich gedruckte Handzettel anzuschauen.