Positive Ergebnisse beim Entwicklungsprojekt „Wasserstoff-beheizter Trockner“
von Redaktion,
In konventionellen Druck- und/oder Lackierlinien kommen meist thermische Trockner zum Einsatz, die mit fossilen Energieträgern wie Gas beheizt werden. Wird jedoch Gas durch grünen Wasserstoff ersetzt, kann der CO2-Ausstoß des gesamten Produktionsprozesses deutlich reduziert werden. Koenig & Bauer Metal Print hat deshalb bereits 2022 mit einer Machbarkeitsstudie begonnen. Der Testbetrieb einer Lackierlinie bei der Pano Verschluss GmbH in Itzehoe hat zu positiven Resultaten geführt: Die Produktion ist stabil, die VOC-Grenzwerte in der Abluft wurden erreicht und das Endprodukt habe die gewohnte Qualität, heißt es in einer Pressemitteilung von Koenig & Bauer.
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Bei Koenig & Bauer ist eine nachhaltige Produktion Bestandteil der Unternehmensstrategie. Dipl.-Ing. Ralf Hipp, CEO Koenig & Bauer Metal Print, erklärt: „Um zukünftig den CO2-Ausstoß zu minimieren und auch den Kund:innen eine nahezu CO2-neutrale Produktion zu ermöglichen, sollen neue Anlagen und bestehende Installationen von Koenig & Bauer MetalPrint zukünftig mit grünem Wasserstoff als Primärenergieträger betrieben werden können.“
Aus diesem Grund wurde bereits im Jahr 2022 mit einer Machbarkeitsstudie bei Koenig & Bauer Metal Print begonnen. Unabhängige Institute wurden für die Simulation der Wasserstoffverbrennung und die Bewertung des neuen Safety Konzeptes involviert. Für die Entwicklung konnte die Firma Pano Verschluss GmbH (Itzehoe) gewonnen werden. „Wir sind sehr froh, einen innovativen Partner mit Pano gefunden zu haben, der als Pionier den ersten Wasserstoffbetrieb an seiner Lackierlinie aufnehmen will“, betont Olga Martin, Produktmanagerin bei Koenig & Bauer Metal Print.
Ab 2025 Einsatz unter realen Produktionsbedingungen
Für den Testbetrieb wurde bei Pano ein Wasserstoffbrenner mit einer auf die H2-Produktion abgestimmten Sicherheitstechnik nachgerüstet und 2023 fand der erste gemeinsame Test statt: Ein Team von Koenig & Bauer Metal Print begleitete die Produktion mit reinem Wasserstoff bei Pano. Verschiedene Brenner-Optimierungen konnten hierbei getestet werden. Alle seien sich laut Koenig & Bauer einig gewesen: die Produktion war stabil, die VOC-Grenzwerte in der Abluft wurden erreicht und das Endprodukt hatte die gewohnte Qualität.
Mit den gewonnenen Erkenntnissen wurde daraufhin der erste Prototyp entwickelt, der 2025 erneut bei Pano unter realen Produktionsbedingungen zum Einsatz kommt. Für die dauerhaft verbleibende Installation muss nun kundenseitig die Wasserstoffversorgung vorbereitet werden.
Wasserstoffbrenner auch nachrüstbar
Das Entwicklungsprojekt sei für den Maschinenbauer wegweisend, heißt es bei Koenig & Bauer. Es soll Anwendern zukünftig eine “optimiert umweltfreundliche Produktion ermöglichen und gleichzeitig auch zur Erreichung von Klimazielen beitragen”. Der Wasserstoffbrenner soll sowohl für Neuanlagen als auch als Nachrüstung für Bestandsanlagen verfügbar sein. Um möglichst viele Kunden zu erreichen, soll als erster Zwischenschritt auch die Installation mit einem Wasserstoff-Erdgasgemisch möglich sein. Dadurch soll der Einstieg bei Wasserstoffbeimischung ins Gasnetz, anfänglicher Wasserstoffknappheit und eventueller Preisdifferenzen des Energieträgers überbrückt werden.
Sollte die Wasserstoffverfügbarkeit am Standort der Kunden erst in einigen Jahren aufgebaut werden, kann laut Koenig & Bauer die Energieeffizienz zwischenzeitlich durch andere Maßnahmen optimiert werden. Beispiele hierfür sind die Nutzung der Abwärme, die bei thermischen Trocknungsprozessen entsteht, oder der Einsatz der energiesparenden UV-LED-Trocknungstechnologie für bestimmte Produktionsschritte.