binderhaus auf der drupa: So geht Rillen und Falzen heute

Maschinen der Technikpartner Bacciottini und Therm-O-Type haben großes Potenzial

Matthias Siegel von der Grafischen Palette und Michael Jellinghaus (l.) am binderhaus- Messestand in Halle 6 der drupa vor der Rill-/Falz-Kombianlage
butterfly 3.

Mit unseren Rillmaschinen von Bacciottini bieten wir in unserem Portfolio seit vielen Jahren bewährte Maschinen an, deren neueste Versionen noch einmal deutlich weiterentwickelt worden sind“, berichtet Michael Jellinghaus, Geschäftsführer der binderhaus GmbH & Co. KG in Filderstadt.

Schneiden, Rillen, Perforieren, Falzen, Cellophanieren, Sleeking für Toner-Digitaldruck, Nuten und Laminieren – die Druckweiterverarbeitung steht bei dem Maschinenhändler aus der Nähe von Stuttgart ganz klar an erster Stelle. Auf der drupa präsentierte sich das Unternehmen entsprechend und stellte seine Lösungen zum Printfinishing, insbesondere im Segment der Rillmaschinen, vor. „Wir haben zahlreiche Gespräche geführt und sind auf großes Kundeninteresse gestoßen“, so Michael Jellinghaus. Wie diese Leads zu bewerten sind, das wird sich in den nächsten Wochen im drupa-Nachgang zeigen.

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Das vereinfachte HMI-Panel von Bacciottini, das es auch ungelerntem Personal schnell ermöglicht, die butterfly Rill-/Falzmaschinen zu bedienen.

Flott arbeitendes Rillmaschinen-Double stößt in Düsseldorf auf großes Interesse

Die neuen Modelle aus dem Hause Bacciottini tragen die Bezeichnungen FM 16.000 und DH 16.000. Die weiterentwickelten Maschinen bieten eine nochmals höhere Präzision und eine verbesserte Benutzerfreundlichkeit gegenüber ihren Vorgängersystemen. „Egal, mit wem man spricht: Das Thema Automatisierung steht immer ganz oben auf der Liste.“ Entsprechend wurden beide Maschinen nicht nur in ihrer Handhabung vereinfacht, sondern auch mit einer neuen Generation von Antrieben ausgestattet. „Die Systeme kommen so auf ein Mehr an Rillgeschwindigkeit von bis zu 20%.“ Direct Drive nennt sich das neue Antriebssystem, das, wie Michael Jellinghaus bemerkt, „recht flott arbeitet.“ Erinnerungen an das gleichnamige Antriebssystem von manroland-Offsetdruckmaschinen werden hier wach…

Die FM 16.000 ist die leistungsstärkste Rillmaschine des aus der Toskana stammenden Maschinenherstellers, mit einer maximalen Produktionskapazität von 16.000 Bogen/Stunde. Die einfache Einrichtung der Funktionen ermöglicht bis zu 100 Rillungen oder Perforationen auf einem einzigen Bogen und es können bis zu 200 Jobs abgespeichert werden. Die Werkzeuge lassen sich in 30 Sekunden problemlos wechseln, und das Rill-Kit ist sowohl für den Offset- als auch den Digitaldruck und für Grammaturen bis zu 600 g/m² erhältlich. Rillen/Nuten, Perforieren, Mikroperforieren und das Stanzen von Drahtkammlochungen sind möglich.

Das Schwestermodell, die DH 16.000, verfügt über die gleichen Spezifikationen wie die FM 16.000 – plus einen zweiten Kopf. Dieser zweite Kopf arbeitet parallel zum ersten, wobei das Werkzeug von unten statt von oben agiert. Dies ermöglicht es, Rillungen und Perforationen in einem einzigen Durchgang durchzuführen oder, durch das Einsetzen von zwei Rillwerkzeugen, Rillungen sowohl von oben als auch von unten in einem Durchgang vorzunehmen, was die korrekte Rillrichtung für Zickzack-Falze sicherstellt.

Die „Schmetterlinge“ rillen und falzen wieder

Wenn es ums Rillen geht, ist das Falzen eben meist nicht weit. butterfly ist die Falzmaschinenmodellreihe von Bacciottini. Die Programmierung der Messer des Modells butterfly 2 für zwei parallele Falzungen erfolgt vollautomatisch über ein HMI-Panel (Human-Machine-Interface); es können Papiere bis zu 0,45 mm Dicke verarbeitet werden – und mit 14.500 Takten/h legt Butterfly 2 ein anständiges Tempo vor. Vollautomatisch erfolgen die Einstellungen von Taschen bzw. Falzschwertern, Walzen und der Fangrolle. Das Modell butterfly 3 ist in seiner Grundausstattung mit dem Modell 2 identisch, es beherrscht aber auch „geschlossene Fensterfalze“ sowie Zickzack-Falze mit acht Seiten (dank eines zusätzlichen Messers). „Beim Thema geschlossene Fensterfalze haben hier hier am Stand sogar gestandene Offsetdrucker gestaunt, denn sie wissen, wie unglaublich schwer es ist, dies einzurichten“, berichtet Michael Jellinghaus augenzwinkernd. Die geschlossenen Fensterfalze, auch einfach nur als Fensterfalz bekannt, sind ein Pfund, mit dem die Maschine als Alleinstellungsmerkmal wuchern kann.

Der „Inline Waste Stripper“ von Therm-O-Type ist eine Ausbrechmaschine, die Stanzabfälle automatisch in eine Abfallbox ausschleust.

Stanzen und Veredeln mit Therm-O-Type

Exklusiv für den deutschen Markt vertreibt binderhaus Druckweiterverarbeitungsmaschinen aus dem Hause Therm-O-Type. Mit dem „Inline Waste Stripper“ bietet das US-Unternehmen eine Ausbrechmaschine an, die die Stanzabfälle automatisch in eine Abfallbox abführt, während die Stanzlinge waagerecht aus der Bandauslage laufen. 5.000 Bogen in der Stunde sind hier möglich.

Mit der NSF Excel hat Therm-O-Type außerdem über binderhaus eine Prägefoliendruckmaschine zur drupa 2024 geschickt, die auch Heißfolienprägung beherrscht und als Blindpräge- und Stanzmaschine eingesetzt werden kann. Sie ermöglicht Druckveredelung (Blind- und Folienprägungen, Flachfolienprägungen, Stanz- und Kiss-Prints) bei Geschwindigkeiten von bis zu 5.500 Bogen pro Stunde.

Chris van Pelt, Geschäftsführer von Therm-O-Type (links), und Michael Jellinghaus vor der Prägefoliendruckmaschine NSF Excel. Sie erlaubt Druckveredelungen mit einer Produktionsleistung von bis zu 5.500 Bogen/Stunde.

Kontakt:

binderhaus
www.binderhaus.com