31 digitale Drucksysteme waren im Einsatz

Falschgeldproduktion: 11 Mio. Euro in gefälschten Banknoten produziert

Falschgeldproduktion in großem Stil: In Neapel wurde eine Fälscherwerkstatt gestürmt.(Bild: Europol)

Eine Falschgeldwerkstatt in Neapel (Italien) hatte gefälschte Banknoten im Wert von 8 Mio. Euro in ganz Europa verkauft. Als die italienische Polizei die Druckerei am 14. August 2024 stürmte, lagen weitere 3 Mio. Euro zum Abtransport bereit. Der verhaftete Fälscher wird für über 27 % aller gefälschten Euro-Banknoten verantwortlich gemacht, die allein im Jahr 2023 entdeckt und aus dem Verkehr gezogen wurden. Experten der Europäischen Nationalbank attestierten den gefälschten Geldscheinen eine hohe Druckqualität. 

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In enger Zusammenarbeit mit der französischen Nationalpolizei hatten die italienischen Behörden die Geldfälscher schon seit längerer Zeit beobachtet. Europol unterstützte diese Untersuchung, die 2022 begann. Insgesamt wurden in mindestens 10 Ländern die Beschlagnahme desselben Typs von gefälschten Euro-Scheinen gemeldet.

Die gefälschten Sicherheitsmerkmale seien von hoher Qualität, meinten Experten von der Europäischen Zentralbank. (Europol) (Bild: Europol)

Vor dem Zugriff in Neapel hatten Behörden in ganz Europa gefälschte Banknoten in verschiedenen Stückelungen (meist 20, 50 und 100 Euro) im Wert von rund 950.000 Euro beschlagnahmt, bevor sie in Umlauf kamen. Alle Banknoten konnten zu demselben Hersteller zurückverfolgt werden. Der Nennwert dieser Banknoten wird auf rund 8 Millionen Euro geschätzt.

Bei der Razzia stießen die Beamten auf eine Produktionslinie mit 31 digitalen Drucksystemen und großen Mengen an Consumables zur Herstellung gefälschter Banknoten. Der Kriminelle hatte in seinem eigenen Haus eine Werkstatt eingerichtet und die Produktionsstätte hinter seiner Garage versteckt. Der Betrieb war hinter einem Schrank verborgen. Dort hatte der Geldfälscher eine bewegliche Wand auf Schienen konstruiert, die ihm den Zugang zur Druckerei ermöglichte.

Die Behörden gehen davon aus, dass der Fälscher auf mehrere nationale und transnationale Vertriebskanäle angewiesen war, wobei letztere vorwiegend in Frankreich lagen, um seine gefälschten Banknoten in Stückelungen von 20, 50 und 100 Euro zu verkaufen. Eine Expertenanalyse, einschließlich einer Bewertung durch die Europäische Zentralbank, bestätigte, dass die gefälschten Sicherheitsmerkmale auf den Banknoten (wie etwa Hologramme) von hoher Qualität waren.