Glanz- und Lackbilder als Sammlerobjekte

Bares für Rares: Druckmusterbücher bringen 2.800 Euro

Vier Musterbücher mit Oblaten lagen bei Bares für Rares auf den Tisch.
Vier Musterbücher mit Oblaten lagen bei Bares für Rares auf den Tisch. (Bild: Youtube-Screenshot)

Vielleicht sollte die ein oder andere Traditionsdruckerei einmal gründlich ihr Archiv durchforsten. Denn wie eine Folge der ZDF-Sendung “Bares für Rares” zeigte, kann Print einen nicht unbeträchtlichen materiellen Wert haben. Auf dem Tisch lagen vier Musterbücher der Berliner Druckerei Zoeke & Mittmeyer, gefüllt mit Glanz- und Lackbildern, für die die Händler enorme Summen aufriefen.


“Kein Schmuck, aber Schmuckstücke.” Damit pries Maren-Alice Dietrich die Sammlung an Druckmusterbüchern ihres Großvaters an. Die vier schwarz eingebundenen Bücher stammten nach Einschätzung des Kunst- und Antiquitätenhändlers Sven Deutschmanek aus den 1920er- bis 1930er-Jahren. Die Druckerei war damit in Kundengesprächen oder auf Messen präsent und offerierte so ihr Portfolio an geprägten Glanz- und Lackbildern aus unterschiedlichen Themenwelten, wie man sie als Schmuckbildchen für Briefe oder fürs Poesiealbum verwendete. Dabei war Zoeke & Mittmeyer nicht irgendeine Druckerei, sondern damals einer der größten Hersteller dieser so genannten Oblaten. “Das wäre für einen Sammler der Heilige Gral, wenn er von der Firma, die das produziert hat, dann auch noch die Musterbücher bekommen kann”, so Deutschmanek. “Für mich ist das ein außerordentliches, sensationelles Konvolut an Glanzbildern, welches ich so auch noch nicht gesehen habe.”

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Auf zwischen 600 und 800 Euro schätzte der Experte die Kompendien, die Verkäuferin hätte gern 1.000 Euro. Am Ende die Überraschung. Die fünf Händler, die später um die Bücher bieten sollten, überschlugen sich vor Begeisterung – und mit ihren Angeboten. Esther Ollik und Susanne Steiger gingen nur bis zum 1. Gebot mit, Fabian Kahl stieg bei 2.100 Euro aus, während sich Christian Vechtel und Friedrich Häusser noch weiter battelten. Zum Schluss gingen die Druckmusterbücher für 2.800 Euro an Friedrich Häusser. “Ich habe so viel gesehen, aber das ist wirklich was ganz, ganz Besonderes”, resümierte der Händler. “Das ist einmalig, das ist wunderschön, ich könnte mir ein Zimmer tapezieren damit.”

Die Sendung lässt sich auf YouTube ansehen.