Wirtschaftliche Investition, gerade für Klein(st)aufträge
Kolbus stellt Buchdeckenmaschine mit matrizenwechselfreiem Leimwerk vor
von Redaktion,
Größer, schneller, weiter? In einer sich immer schneller verändernden Druckwelt ist ein Vorgehen jenseits alter Denkmuster angesagt. Aufträge werden kleiner, es fehlt an Personal, die Kunden erwarten dennoch 1A-Qualität, schnelle Lieferungen und keine faulen Kompromisse. Mit der DA 160 hat das Traditionsunternehmen Kolbus aus Ostwestfalen auf der drupa eine Buchdeckenmaschine vorgestellt, die all dem gerecht wird und vor allem für Kleinstaufträge konzipiert wurde.
Klein(st)auflagen wirtschaftlich mit halbautomatischer Technik fertigen „Hier steht die Maschine 1“, so Hendrik Löhr. Der Anwendungstechniker gehört zu den Konstrukteuren der Produktionsanlage, die sich an die 2018 auf den Markt gekommene und längst etablierte Kolbus DA 270 anlehnt. Im Vergleich zur DA 270 fällt die DA 160 jedoch nicht nur kompakter aus. „Die neue Buchdeckenmaschine arbeitet zum Beispiel mit einem matrizenwechselfreien Leimwerk.“
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Wenn bei der Arbeit an einer Buchdeckenmaschine ein Formatwechsel ansteht, muss normalerweise ein Matrizenwechsel vorgenommen werden. „Dies braucht es bei der DA 160 nicht, da wir hier nach einem neuen Prinzip arbeiten, das einen solchen Wechsel schlichtweg überflüssig macht“, berichtet Björn Dieckmann, ebenfalls Anwendungstechniker bei Kolbus. „Das vereinfacht die Arbeitsabläufe innerhalb der Maschine und auch für die Bediener.“ Da die DA 160 für kleine Serien gedacht ist, fällt auch die Nutzenkassette etwas kleiner aus. „Wir rechnen mit einer Auflage ab 1. Das wird in der Praxisanwendung wahrscheinlich nicht wirklich vorkommen, selbst kleine Auflagen fallen für gewöhnlich größer aus. Aber rein technisch ist es kein Problem.“
Mit 20 Takten pro Minute schafft die DA 160 natürlich nicht die 65 Takte der größeren DA 270. „Außerdem läuft an der großen Maschine alles nonstop, ich kann als Bediener während des Betriebs Nutzen nachlegen. Wenn ich an der kleinen Maschine einen Auftrag erledige, sagen wir bis zur Auflage von 500“, so Hendrik Löhr, „muss ich das Magazin eben nachfüllen.“ Da die Bedienung jedoch so einfach gestaltet wurde, dass der Vorgang mit wenigen Handgriffen erledigt ist, ist der Zeitaufwand kaum größer. Unterm Strich, so ist man sich im Hause Kolbus sicher, gewinnt der Betrieb, der die Maschine einsetzt. Der Automatisierungsgrad ist hoch, die Bedienung simpel, Kleinstauflagen lassen sich gewinnbringend umsetzen.
Feedback und enger Ideenaustausch mit Kunden als Basis für den KVP
Im heimischen Rahden wurden viele Sonderschichten eingelegt, um die Maschine, deren Display über eine simple Bedienoberfläche verfügt, die die notwendigen Eingaben auf das absolute Minimum reduziert, pünktlich zur drupa präsentieren zu können. Und dies nicht nur, um sie interessierten Kunden schmackhaft zu machen. „Wir wollten ganz bewusst in den Ideenaustausch, wir wollten Feedback.“
Natürlich hat man in der Kleinstadt in Ostwestfalen, dem heimlichen „Industriechampion“ der Republik, nicht ins Blaue hinein entwickelt. Die Planungen für die DA 160 orientierten sich selbstverständlich eng entlang den gewünschten Anforderungen und Features von Kunden. „Das bedeutet aber nicht, dass man eine Maschine nicht noch weiter verbessern könnte. Es gibt immer Potenzial für Verbesserungen – und die bekommt man nur, wenn man auch immer offen für Ideen bleibt.“ Ideen aus der Praxis.
Mit rund 650 Mitarbeitern und 80 Auszubildenden betreibt Kolbus Standorte in NRW, Leipzig, Großbritannien und den USA. Die Vorführungen der DA 160 zu festen Demo-Zeiten auf der Messe haben viele Interessenten aus dem In- und Ausland aufmerksam gemacht. Manchmal ist klein eben sexy; insbesondere wenn klein gleichbedeutend damit ist, mit kleinen Aufträgen auch Geld verdienen zu können.
Kolbus glänzt in Düsseldorf mit weiteren technischen Highlights
Verpackungen werden für Hersteller von Druckerzeugnissen immer wichtiger. Dieses Marktsegment, speziell mit Fokus auf hochwertige Premiumverpackungen aus Papier und Karton, bedient die Schachtelmaschine Boxline BLF 500 samt Eckenstanze BLP 500. Sie stellt aus kreuzgerillten, vorgeschnittenen Bogen Schachteln aus ungefärbtem oder gefärbtem Karton her, die über besonders präzise Winkel und scharfe Kanten verfügen und in der Anlage auch verklebt werden (Kaltleim). Die Einrichtezeiten sind kurz, für Formatwechsel braucht es keine Werkzeugwechsel. Die auf der drupa gezeigte Maschine verfügt über eine Schneidevorrichtung mit vier Klingen für die Ecken.
Weiterhin ist die Kolbus RD 115S, eine Flexodruck-Rotationsstanze für bedruckte und gestanzte Verpackungen aus Wellpappe, auf der drupa präsentiert worden. Diese modulare, robuste Maschine garantiert eine hochwertige Flexodruckqualität. 2020 wurde sie bereits auf dem nordamerikanischen Markt eingeführt und somit hätte sie ihre drupa-Premiere eigentlich 2020 erleben sollen. Der Grund, warum dies nicht geschah, ist hinlänglich bekannt.