Statistisches Bundesamt meldet branchenübergreifend

26,5 % mehr Unternehmensinsolvenzen im 1. Quartal 2024 als im 1. Quartal 2023

Beantragte Regelinsolvenzen. (Bild: Statistisches Bundesamt/neu.insolvenzbekanntmachungen.de)

Insolvenzen sind ein Thema, welches der Druckindustrie in doppelter Hinsicht zu schaffen macht: zum einen betreffen Insolvenzen von Druckereien die Branche direkt, zum anderen gehen nicht selten als Folge von Insolvenzverfahren in anderen Branchen Kunden von Druckereien verloren – von den Forderungsausfällen ganz zu schweigen. Deshalb lohnt sich ein Blick auf die jüngsten Zahlen, die das Statistische Bundesamt (Destatis) meldet. Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Mai 2024 um 25,9 % gegenüber dem Vorjahresmonat gestiegen. Im April 2024 hatte sie um 28,5 % gegenüber April 2023 zugenommen. Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten. 

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Im 1. Quartal 2024 meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 5 209 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 26,5 % mehr als im 1. Quartal 2023, und 11,2 % mehr als im 1. Quartal 2020 (4 683 beantragte Unternehmensinsolvenzen), dem entsprechenden Vergleichsquartal vor dem von Sonderregelungen und niedrigen Insolvenzzahlen geprägten Zeitraum der Corona-Krise.

Die Forderungen der Gläubiger aus den im 1. Quartal 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 11,3 Milliarden Euro. Im 1. Quartal 2023 hatten die Forderungen bei rund 6,7 Milliarden Euro gelegen.

Insolvenzhäufigkeit im Bereich Verkehr und Lagerei am höchsten

Bezogen auf 10 000 Unternehmen gab es im 1. Quartal 2024 in Deutschland insgesamt 15,2 Unternehmensinsolvenzen. Die meisten Insolvenzen je 10 000 Unternehmen entfielen auf den Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei (z. B. Personen- und Güterbeförderung, Frachtumschlag, Betreiben von Flughäfen, Bahnhöfen etc.) mit 29,6 Fällen. Danach folgten das Baugewerbe mit 23,5 Fällen, die sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen (zum Beispiel Zeitarbeitsfirmen) mit 23,0 Fällen sowie das Verarbeitende Gewerbe mit 20,3 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen.