Die Druckindustrie sei im Abwärtstrend, doch die Mitgliedsfirmen des EKDD könnten sich dem Trend teilweise entziehen. Diese Bilanz zog die Einkaufskontor Deutscher Druckereien eG (EKDD), eines genossenschaftlich organisierten Einkaufsverbundes der deutschen Druckbranche, bei ihrer Generalversammlung. Vertreter der 46 Mitgliedsfirmen trafen sich am Hauptsitz in Offenburg, um – wie es in einer Pressemitteilung heißt– das vergangene Jahr, “das sich für die deutsche Druckbranche insgesamt erneut als sehr schwierig darstellte, Revue passieren zu lassen und die Weichen für das kommende Jahr zu stellen”.
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Im formellen Teil der Genossenschafts-Generalversammlung der EKDD, die vom stellvertretenden Aufsichtsratsvorsitzenden Holger Hengst geleitet wurde, entlasteten die Mitglieder den zweiköpfigen Vorstand und den Aufsichtsrat.
Laut EKDD setzte die Druckindustrie – nach einem Anstieg des Marktvolumens im Jahr 2022 – im zurückliegenden Jahr 2023 ihren sich bereits vor Corona abzeichnenden “Trend des Abstiegs” fort. Der Papiereinkauf der EKDD-Mitglieder sank demzufolge um 13,6 Prozent, während aber das entsprechende Einkaufsvolumen des Gesamtmarktes um 27,8 Prozent zurückgegangen sei. Das gesamte Einkaufsvolumen der EKDD-Mitglieder wird mit 158,5 Mio. Euro angegeben – bei einem Gesamtaußenumsatz von 219 Mio. Euro.
Branchenausblick
Die einzelnen Segmente der Druckbranche werden sich laut EKDD bis 2027 sehr unterschiedlich entwickeln. Die EKDD nimmt dabei Bezug auf eine Studie der Unternehmensberatung Apenberg & Partner. Derzufolge würden sich im Bereich Werbedrucke nur noch Bücher, Kalender und das Segment Sonstiges als wachsende bzw. stabile Marktsegmente erweisen. Werbedrucke sowie insbesondere die Segmente Zeitungen sowie Zeitschriften blieben weiter schrumpfende Märkte – auch in Zukunft.
Der Bereich Verpackungsdruck sieht den Trend zu Verpackungen aus Wellpappe weiter steigend. Verpackungen aus Papier, Karton oder Vollpappe konnten immerhin ihren leicht positiven Trend fortsetzen. Allein das Segment Displays sinkt im Marktvolumen. Der Bereich des Etikettendrucks, der durch viele Mitglieder auch für EKDD ein wichtiges Thema ist, trete in Deutschland auf der Stelle, heißt es. Bis 2027 werde das Segment der Etiketten ein stagnierendes, aber stabiles Marktvolumen von 1,7 Milliarden Euro aufweisen.
Die EKDD hat für ihre Mitglieder ein Konzept für mitgliederindividuelle Hauszeitschriften sowohl in Print- wie auch Digitalversionen erstellt, damit auch kleineren Druckereien die Möglichkeit haben, sich Kunden und Interessenten als attraktiver Partner zu präsentieren und um “bei Mitarbeitern im Rahmen des Employer-Branding zu punkten”. Neu aufgelegt wurde der Produktfinder für die Bestellplattform myEKDD.de, die rund 500.000 Artikel in 16 Warenbereichen für die direkte Online-Bestellung 24/7 enthält.