"Komplexität des Vergleichs anerkennen"

Intergraf veröffentlicht Forschungsübersicht zum Vergleich von Print- und Digital-Medien

(Bild: Pixabay/kaboompics)

Der europäische Branchen-Dachverband Intergraf hat eine Forschungsübersicht mit dem Titel “Comparing Print and Digital Media” veröffentlicht, die Analysen zur Nachhaltigkeit, Effizienz und Wahrnehmung im Zusammenhang mit Print- und digitalen Kommunikationsmitteln enthält. Die Übersicht fasst Erkenntnisse aus über 75 Studien zusammen und soll helfen, die Rollen der verschiedenen Medien in der Kommunikation zu verstehen.


Die Forschungsübersicht konzentriert sich auf vier Themen: Nachhaltigkeit, Lesen, Marketing und die “digitale Kluft”.

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Zum Thema Nachhaltigkeit werden vorherrschende Missverständnisse über die Umweltauswirkungen von Print- und digitalen Medien in Frage gestellt. Besonders hervorzuheben sei, schreibt Intergraf, dass der digitale Sektor einen immer mehr größer werdenden ökologischen Fußabdruck hat, wenn man die globalen Emissionen, den Energieverbrauch und die Abfallproduktion betrachtet. Die Analyse betont die Notwendigkeit einer kritischen Bewertung von Lebenszyklusanalysen, die aufgrund zugrunde liegender Annahmen verzerrt sein können.

Im Hinblick auf das Leseverständnis und das Freizeitlesen unterstreicht der Bericht, dass Printmedien nach wie vor entscheidend sind für das Leseverständnis, für die Merkfähigkeit und das Lernen. Während digitale Medien die Definition des Lesens erweitern, würden sie nicht die einzigartigen Vorteile ersetzen, die Printmedien bieten. Beide Medien böten unterschiedliche Vorteile und sollten als komplementär und nicht als austauschbar betrachtet werden.

Trotz des Aufstiegs des digitalen Marketings leiste Printmarketing einen wichtigen Beitrag zum Marketing-Mix, heißt es in der Übersicht. Sie zeigt auf, wie Printmedien digitale Kampagnen verbessern, indem sie das Online-Engagement steigern, die Kundenbindung aufrechterhalten und das Kaufverhalten fördern. Die einzigartige “Lock-in-Power” von Print biete Unternehmen ein wertvolles Werkzeug, um die Kundenloyalität zu erhalten.

Digitale Kluft

Ein weiterer Schwerpunkt ist die anhaltende “digitale Kluft” innerhalb der EU. Diese Kluft zeigt sich in Ungleichheiten beim Zugang zu digitalen Medien, bei den Fähigkeiten im Umgang mit ihnen sowie bei der Integration in verschiedenen digitalen Bereichen wie E-Health, E-Government und E-Banking. Der Bericht weist auf die anhaltenden Herausforderungen hin und die Notwendigkeit von Print, um sicherzustellen, dass alle Bürger effektiv erreicht werden können.

Die Forschungsübersicht von Intergraf fordert dazu auf, die Komplexität des Vergleichs von Print- und digitalen Medien anzuerkennen. Sie plädiert für eine ausgewogene Perspektive, die die komplementären Stärken jedes Mediums würdigt, anstatt sie als Ersatz zu betrachten. Darüber hinaus wird ein kritischer Ansatz hinsichtlich der in Studien verwendeten Methodologien zur Bewertung dieser Kommunikationsmittel gefordert. Das von Intergraf durchgeführte Forschungsprojekt soll zukünftige Diskussionen und Strategien in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Nachhaltigkeit informieren und ein differenzierteres Verständnis des Zusammenspiels von Print- und digitalen Medien fördern.

Die Forschungsübersicht “Comparing Print and Digital Media” steht auf der Intergraf-Website zum Download bereit.

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