PostPrint Leipzig betreut den Finishing-Maschinenpark von Silber Druck (Lohfelden)
von Redaktion,
Im Bereich Broschürendruck ist Silber Druck aus Lohfelden bei Kassel seit über einem halben Jahrhundert eine weit über die hessischen Grenzen hinaus bekannte Adresse. Darüber hinaus wächst seit vielen Jahren beständig der Magazin-Bereich, viele Fachverlage lassen ihre Titel hier drucken. Ob Druckvorstufe, Offsetdruck, Druckveredlung, Finishing oder Lettershop – alles ist unter einem großen Dach vereint. Im Sommer 2022 zog hier zuletzt ein Heidelberg-Sammelhefter Stitchmaster ST 450 in den Maschinenpark ein, gefolgt von einem Eurobind EB 4000, ebenfalls von Heidelberg.
Durch Mund-zu-Mund-Propaganda zum Top-Finishing-Partner gekommen
„Wir können es uns bei einem Systemausfall nicht erlauben darauf zu warten, dass ein Techniker ins Haus kommt und den Fehler findet“, erklärt Lucas Silber, kaufmännischer Leiter des Familienbetriebs. Aus diesem Grund ist jedes System doppelt im Haus vorhanden. Fällt eines aus, steht ein Backup zur Verfügung.
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Die zuletzt implementierten Systeme sind genau solche Ergänzungen zu bereits vorhandenen Maschinen – oder haben ältere Systeme abgelöst. Über einen ersten Stitchmaster ST 450 ist es 2018 auch zum Kontakt zu PostPrint Leipzig (PPL) gekommen. Da Heidelberg diese Maschinen nicht mehr herstellt, sind gebrauchte Maschinen gefragt. 2018 hatte Silber Druck den Sammelhefter, der, wie Produktionsleiter Niklas Silber erläutert, „ziemlich runter war“, von einem Mitbewerber erworben. Über Mund-zu-Mund-Propaganda war man dann bei Silber Druck auf das Leipziger Unternehmen aufmerksam geworden. Und so fragte das hessische Druckhaus PPL-Geschäftsführer Jan Schölzel, ob er sich den Hefter nicht einmal anschauen würde. Aus diesem ersten, unverbindlichen Gespräch vor sechs Jahren ist inzwischen längst eine vertrauensvolle Zusammenarbeit erwachsen.
Das Leipziger Unternehmen mit seinen 14 Mitarbeitern ist auf Maschinen für die Druckweiterverarbeitung spezialisiert. Fadenhefter, Buchdecken- und Buchbindemaschinen: Im Neumaschinensektor arbeitet man mit verschiedenen Herstellern zusammen und bietet Kunden von der Planung über die Lieferung bis zur Installation sämtliche zu erbringenden Dienstleistungen an. Das gilt auch für Gebrauchtmaschinen, wenn dies gewünscht ist. Ein Schwerpunkt liegt in diesem Bereich auf der Aufbereitung von Heidelberg-Maschinen – und gerade die Sammelhefter und Klebebinder sind hier gefragt. „Die Systeme sind derart robust, die sind nahezu unzerstörbar.“ So brachte PostPrint Leipzig nicht nur den 2018 von Silber Druck erworbenen Sammelhefter wieder auf Vordermann, bei der Anschaffung des Backup-Systems übergab Silber Druck direkt auch gleich die Beschaffung in die Hände der Sachsen (ebenso stellt PPL die zukünftige Ersatzteilversorgung sicher, teils mit Teile-Nachfertigung). Silber Druck benötigte ein System mit acht Falzbogenanlegern plus Kreuz-leger. Der Klebebinder, der folgte, verfügt über 16 Stationen (ZTM): Ein Vorgängermodell, das durch die Neuanschaffung nicht mehr benötigt wurde, konnte von PPL erfolgreich weitervermarktet werden.
PostPrint Leipzig hat die gewünschten Komponenten bei verschiedenen Druckereien erworben. „So etwas dauert natürlich“, berichtet Jan Schölzel, „denn wir checken jedes System auf Herz und Nieren.“ Inzwischen betreut PostPrint Leipzig fast den gesamten Maschinenpark Weiterverarbeitung der FSC-zertifizierten Druckerei; die einzige nennenswerte Ausnahme ist die Falzmaschine, die vom Hersteller gewartet wird.
Dass Heidelberg nicht mehr auf dem Sammelhefter-Markt als Produzent auftritt, bedauert man im Hause Silber sehr. Das automatische, geschwindigkeitsabhängige Synchronisieren der Anleger zur Sammelkette, die Schnellwechseleinrichtung für die Heftköpfe und die kurzen Rüstzeiten setzen nach Ansicht der Hessen nach wie vor Maßstäbe in der Produktion.
Für die Zukunft gerüstet
In Lohfelden blickt man derweil in die Zukunft und ruht sich nicht auf seinen ausgelasteten Maschinen aus. „Wir sind gerade dabei, eine neue Poststraße aufzubauen“, so Lucas Silber, „um den Versand weiter zu optimieren und auch den ebenfalls von uns bedienten Bereich Dialogpost auszubauen.“ Auch in Nachhaltigkeit wird investiert, man kann Versandtitel in Papier einschlagen. „Immer mehr Kunden möchten weg von der Folie.“ Der Einschlag in Papier ist demnach längst ein Verkaufsargument. Der große, aufgerüstete Maschinenpark ermöglicht außerdem eine Intensivierung des B2B-Geschäfts, indem Silber Druck seine Dienstleistungen als Lohndrucker für kleinere Druckereien anbietet. Mit Printnow tritt Silber Druck außerdem als Online-Broschüren-, -Magazin- und -Katalogdruckerei auf, über die auch kleine Kunden bundesweit vom Rechner aus Aufträge nach Lohfelden senden können.