Scholz-Druck nimmt überraschendes Angebot von Steuber innerhalb 24 Stunden an
von Redaktion,
Auf den ersten Blick befindet sich die Scholz-Druck und Medienservice GmbH & Co. KG in einem typischen, kleinen Vorort-Industriegebiet, umgeben von weiteren Dienstleistern unterschiedlicher Branchen. Doch nur 200 Meter entfernt, hinter einem Bahndamm, beginnt hier in Dortmund-Dorstfeld der Revierpark Wischlingen und lädt zum Spazieren oder in einem kleinen Sportzentrum zum Schlittschuhlaufen ein.
Das versteckte Idyll bewog die seit nunmehr 61 Jahren von der Familie Scholz geleitete Offsetdruckerei 1979 allerdings nicht zum Umzug in den Vorort. Vielmehr ergab sich die Möglichkeit, hier einen großen Drucksaal zu errichten, von dem aus seither der gesamte Akzidenzmarkt bedient werden kann. „Als mein Vater 1963 das Unternehmen vom Vorbesitzer übernahm, arbeiteten wir in großem Maße der Brauereiindustrie zu“, erinnert sich Geschäftsführer Ulrich Scholz, der das Unternehmen 1984 übernommen hat. Damals war Dortmund noch ein Brauerei-Gigant. Heute befinden sich die wenig übriggebliebenen Brauereien im Besitz von auswärtigen Konzernen. Wie die Region sich umstrukturieren musste, so hat sich auch die Dorstfelder Druckerei immer wieder neu orientiert. Heute umfasst die Kundenliste ein buntes Portfolio unterschiedlichster Industriekunden, primär aus NRW. Darüber hinaus pflegt man gute Kontakte in die IT-Branche und zu diversen Agenturen, die ihrerseits ganz verschiedene Wirtschaftszweige vertreten und oft schon über viele Jahre hinweg mit dem Druckhaus zusammenarbeiten.
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„Wir sind nie vor Investitionen in die Zukunft zurückgeschreckt“, so Co-Geschäftsführer Pascal Scholz. Die Ansprüche der Kunden sind gewachsen, da sie um die Möglichkeiten wissen, die der Druck ihnen heutzutage bietet; also bietet das Dortmunder Druckhaus den Kunden zum Beispiel die Veredlung von Drucksachen in vielen Variationen an, die Cellophanierung zog 2014 ins Haus ein, der ebenfalls gewachsene Digitaldruck macht viel Individualisierung möglich. Falzen, Stanzen, Sammelheften – all dies ist inhouse möglich. Der persönliche Kundenkontakt ist für die Geschäftsführer keine Floskel: „Wir haben vor einiger Zeit unsere Website zu Papier gebracht“, schmunzelt Ulrich Scholz. Alle Angebote, die es auf der Website gibt, gibt es auch in einem aufwendig gestalteten Katalog. Warum? Beispiel: „Wenn ich einem Kunden sage, du kannst bei uns Duftkarten ordern, ist das erst einmal schön. Aber das Internet übermittelt leider keine Gerüche.“ Also liegt die Duftkarte dem Katalog bei! Es gibt Kunden, die sind überrascht, dass ein Betrieb tatsächlich noch so einen Aufwand betreibt. „Aber es kommt gut an. Am Ende lieben es die Kunden, etwas in Händen zu halten.“
Aus Zwei macht Eins
2021 wurde erstmals über die Anschaffung einer neuen Taschenfalzmaschine nachgedacht. „Wir besaßen zwei Maschinen, die wir vor einigen Jahren noch mit neuen Falzwerken ausgestattet haben“, erläutert Ulrich Scholz. Die arbeiteten auch noch ganz anständig. „Die ältere Maschine war jedoch schon 32 Jahre alt, die jüngere 22.“ Das sind natürlich „Hausnummern“, wie man im Ruhrgebiet sagt. Durch die Pandemie hat sich die Anschaffung dann allerdings verzögert.
Angedacht war zunächst ein ganz neues System, eine gebrauchte Maschine stand ursprünglich gar nicht zur Diskussion. „Wir hatten bereits einige Angebote eingeholt, als Herr Gesterkamp auf uns zukam.“ Jan Gesterkamp ist im Vertrieb der Heinrich Steuber GmbH & Co. aus Mönchengladbach tätig. Das niederrheinische Systemhaus bietet Lösungen für die digitale Druckvorstufe, für Bogen- und Rollenoffset, Digitaldruck und die gesamte Bandbreite der Druckweiterverarbeitung und Verpackung an und kooperiert mit unterschiedlichen Herstellern. Auch Gebrauchtmaschinen gehören zum Angebot. „Es war reiner Zufall“, so Jan Gesterkamp, „uns wurde eine MBO T50 für den Einsatz im Halbformat 50 x 70 cm, Baujahr 2020, an-geboten, die vom Besitzer de facto nicht wirklich benutzt worden ist.“ Dem stimmt Ulrich Scholz zu: „Die Maschine hat in drei Jahren die Leistung erbracht, die bei uns an einem Tag bei einem Auftrag von 30.000 Exemplaren durchgeht.“ Jan Gesterkamp rief in Dortmund an, 24 Stunden später hatte er die Zusage.
„Über die vollautomatisierte Maschinensteuerung sind alle gängigen Standardfalzarten vorkonfiguriert, gleichzeitig kann diese Liste jederzeit erweitert werden; die Bogenabstände werden in allen Falzwerken automatisch mitberechnet, das System verfügt über eine falzwerkübergreifende Bogenüberwachung. Darüber hinaus liegen die Rüstzeiten erheblich unter denen der Vorgängermodelle, im besten Fall schafft sie nicht nur 30 Prozent Zeitersparnis, sie hat aus zwei Maschinen eine gemacht.“ – „M1 Advanced“ lautet der Name dieser Maschinensteuerung, auf die man im Hause Scholz nicht mehr verzichten möchte.
Mit sechs Taschen vorne und einem Vierbruch-Schwertfalzwerk hinten erfüllt die MBO T50 in Dortmund in erster Linie Aufträge in kleiner und mittlerer Auflage von 300 bis 3.000. Aber auch 30.000 oder 40.000 gehen hier regelmäßig durch.
Von jetzt auf gleich von null auf hundert
Zur Firma Steuber bestehen beste Verbindungen seit rund 25 Jahren. Seinerzeit erlebte die zu diesem Zeitpunkt zehn Jahre alte Vierfarben-Offsetdruckmaschine mitten in der Produktion einen Totalcrash. Eine Woche später stand im Drucksaal eine neue manroland-Maschine, fertig aufgebaut, rundum voll funktionsfähig. Dank der Firma Steuber, die diesen Ersatz quasi über Nacht besorgt hatte. Als es dann später um den Kauf einer weiteren neuen Roland ging, lief dies natürlich auch über Steuber, Ehrensache.
Nach dem „Aufbau“ der MBO T50 und der Installation aller Features im Oktober 2023, gab es seitens Steuber für alle Maschinenführer eine dreitägige Einführung und Schulung vor Ort. „Die T50 ist schon während der Einführungsphase in Produktion gegangen, da wir uns einen Stillstand nicht leisten konnten.“ Das war fordernd, hat aber bestens geklappt!