Effizienzsteigerung durch Ablader und Schüttelautomat

Baumann Grafische Systeme liefert Perfecta-Peripherie an Piereg Druckcenter Berlin

Von links: Henry Bachmann (Baumann Grafische Systeme), Sebastian Preißler (Betriebsleiter und Prokurist), Walter Furkas (Maschinenführer) und Piereg-Geschäftsführer Sven Regen am „neuen“ Stapelheber Perfecta BSH 5-1200.(Bild: Christian Lukas)

Man hört nicht oft die Aussage, dass durch die Neuanschaffung einer Maschine die dadurch erreichte Effizienzsteigerung einen erfreulichen Nebeneffekt eben dieser Anschaffung darstellt. Für gewöhnlich ist die angedachte Effizienzsteigerung der Hauptgrund der Neuanschaffung. Im Piereg Druckcenter Berlin gibt es allerdings eine Geschichte zu erzählen, die hinter einer solchen Anschaffung steht.

Eigentlich handelt es sich, Mehrzahl, um Anschaffungen. Eine vorhandene Perfecta-Schneidemaschine wurde bei Piereg um einen Perfecta-Ablader B3auto, einen Perfecta-Schüttelautomaten BSB3L und einen Perfecta-Stapelheber BSH 5-1200 ergänzt. Alle drei seit Ende 2023 im Einsatz befindlichen zusätzlichen Komponenten sind Gebrauchtmaschinen und wurden in den Jahren 2012 bis 2018 gefertigt. „Diese Maschinen sind von Werk aus an für sich unkaputtbar“, weiß Sebastian Preißler, Betriebsleiter im Hause Piereg. Dennoch hat er bei der Anschaffung nichts dem Zufall überlassen und die Zusammenstellung der Peripheriesysteme zusammen mit Henry Bachmann von Baumann Grafische Systeme GmbH, Leipzig, geplant. „Wir haben ihm gesagt“, so Sebastian Preißler, „dass wir einen guten Heber brauchen, um den Arbeitsplatz für unseren Mitarbeiter optimal zu gestalten, dass wir auch das Abladen vereinfachen wollen und was er uns denn anbieten könne? Da unser eigenes Know-how in diesem Bereich begrenzt war, haben wir uns voll auf die Expertise von Baumann verlassen.“ Man kennt sich von früheren Projekten. „Also ist Henry Bachmann zu uns gekommen, hat ergründet, wofür wir die Systeme denn genau brauchen und hat uns die entsprechenden Komponenten zusammengestellt.“

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Nicht nur in Technik investieren…

Das Druckhaus aus dem Berliner Stadtteil Marienfelde handelt nach dem Leitbild „Leidenschaft, Zukunft, Umwelt, Mensch“. „Wir haben rund 60 Mitarbeiter und die sollen sich mit dem Betrieb identifizieren können“, erläutert Geschäftsführer Sven Regen. „Die Unternehmer-Generationen in der Branche vor uns haben den Faktor Mensch lange vernachlässigt, er wurde als eine Selbstverständlichkeit betrachtet. Das geht heute nicht mehr.“ Der Mensch ist eben keine Betriebsnummer. „Aber wir leben auch in Zeiten des Fachkräftemangels, den wir inzwischen täglich zu spüren bekommen. Wir sind ein Ausbildungsbetrieb, finden aber trotzdem keinen Nachwuchs. Menschen, die in der Druckindustrie arbeiten, verlassen sie und gehen in andere Bereiche. Das sind Herausforderungen, die gerade jeder kennt, und denen wir Lösungen entgegensetzen müssen.“ Was direkt zurück zum Thema Schneiden führt, wo eigentlich, wie Sebastian Preißler mit bitterer Ironie hinzufügt, von einem Mangel, also einem knappen Angebot, gar nicht die Rede sein könne: „Es gibt schlichtweg keine Fachkräfte auf dem Markt.“

Hauptoperator Walter Furkas hat sich schnell in das erweiterterte Perfecta-System eingearbeitet. (Bild: Christian Lukas)

Mensch entlastet, Effizienz gesteigert

Gut also, dass es Walter Furkas gibt. Furkas ist Hauptoperator an der Schneidemaschine im Hause Piereg. „Und Schneiden“, weiß Sebastian Preißler, „ist ein Knochenjob.“ Die Bogen aufheben, einlegen, abladen. Das Berliner Druckhaus muss sich über mangelnde Auf-träge nicht beschweren, das Geschäft läuft gut, was für Walter Furkas bedeutet, dass er acht Stunden am Tag eine Tätigkeit ausübt, die körperlich absolut fordernd ist. Man könnte auch sagen: Der Job geht dauerhaft voll auf den Rücken. „Aus diesem Grund haben wir uns überlegt“, erläutert Sven Regen „diesen Arbeitsplatz neu zu gestalten, um diese körperliche Anstrengung für die, die an der Maschine arbeiten, herunterzufahren.“ Bei normaler Auftragslage sind in Berlin in diesem Arbeitsbereich am Tag sechs Tonnen Gewicht zu bewegen, in Spitzenzeiten manchmal sogar acht.

Walter Furkas selbst freut sich über die Entlastung, die aber auch für das Unternehmen (betriebswirtschaftlich) einige positive Effekte mit sich bringt – die anfangs bereits angesprochenen „Nebeneffekte“: „Vor der Peripherieerweiterung konnten nur zwei Mitarbeiter die Maschine bedienen. Hinzu kommt unser Buchbinder, der als Allrounder überall eingesetzt werden kann. Jetzt sind es fünf Kollegen, denn inzwischen sind auch Frauen in der Lage, an der Maschine zu ar-beiten, die diesen körperlich anstrengenden Job zuvor einfach nicht machen konnten“, so Sebastian Preißler. Durch den erweiterten Bedienerkreis sinken Ausfallzeiten, außerdem ist es einfacher, „mal eben“ mit Hand anzulegen. „Wenn ein Kollege jetzt für den Operator das Vorstapeln übernimmt, sodass der Bediener sich komplett auf das Schneiden konzentrieren kann, während der Automat das Abstapeln ausführt, verdoppelt sich auf einem Schlag die Arbeitsleistung.“ Nach Schätzungen von Sven Regen beträgt die Ersparnis bei den Durchlaufzeiten seit der Installation der Peripherie-Komponenten zirka 25%.

Stapeln ist ein Knochenjob, daher springt bei Piereg jetzt der Perfecta-Ablader B3auto ein. (Bild: Christian Lukas)

Produktionssysteme mit „Plan“ einbringen

Auf die Dienste von Baumann Grafische Systeme aus Leipzig habe die Berliner Druckerei zurückgegriffen, „weil Baumann bei gebrauchten Maschinen die gleichen Leistungen anbietet wie für fabrikneue Systeme“, so Sven Regen. „Wenn wir eine Produktionssystem an-kaufen, wird es generalüberholt“, erklärt Henry Bachmann hierzu. Da bleibt keine Schraube ungeprüft.

Sebastian Preißler schätzt außerdem an dem sächsischen Unternehmen die akribische Art und Weise, wie es neue Systeme ins Haus einbringt. „Henry Bachmann hat nicht nur den Stellplan mit uns zusammen erarbeitet, was wirklich eine Herausforderung war, da wir in Berlin keine Ausbauflächen haben. Er ist vor allem ins Haus gekommen, um das System zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen zum Laufen zu bringen.“ Für Bachmann eine Selbstverständlichkeit: „Man muss die Bediener mitnehmen, es reicht nicht, ihnen eine Maschine hinzustellen, eine Einweisung zu geben und fertig.“ Stattdessen gestaltet man den Arbeitsplatz gemeinsam, Unklarheiten werden schon während des Aufbauprozesses beseitigt. Steht die Maschine dann endgültig, ist der Bediener schon mittendrin in „seinem“ Prozess.

NACHHALTIGE AUSRICHTUNG

Das Piereg Druckcenter hat sich in Berlin als nachhaltig agierende Druckerei positioniert. Pünktlich zum 20-jährigen Bestehen Ende 2023 wurde das Unternehmen zertifiziert und darf Druckprodukte nach dem Umweltsiegel Blauer Engel herstellen.

Kontakt:

Piereg Druckcenter Berlin
www.piereg.de

Baumann Grafische Systeme Leipzig
www.baumann-gruppe.de