Heinrich Steuber installiert Schneideanlage bei der Druck Union in Rees
von Redaktion,
Gutes Geschäft, zufriedene Gesichter: Jan Niklas Gesterkamp (Vertrieb Heinrich Steuber) und Markus Meier (Geschäftsführer Druck Union) vor der baumannperfecta 115 in Sonderkonfiguration.
Ich bin absolut überzeugt davon, dass Papier und Gedrucktes eine Zukunft haben“, sagt einer, der nach eigenem Bekunden sich „dumm und dusselig verdient“ hat mit der Entwicklung von Software: Als 15-Jähriger gründete Markus Meier vor über 20 Jahren die Meier AG, sauer darüber, dass man ihn als Praktikant nach einer im Alleingang programmierten Software mit einem gebrauchten Fahrrad abgespeist hatte. Inzwischen ist die Meier AG mit Sitz in Wesel ein weltweit agierendes Unternehmen, dass seine Kunden bei komplexen Digitalisierungsprojekten berät. Dazu gehört eine Full-Service-Agentur mit angeschlossener Digitaldruckabteilung. Letztere führte Markus Meier Anfang 2022 mit der Druckerei der Carl Bonert GmbH in Rees zusammen, und es entstand daraus die Druck Union GmbH in Rees.
Investitionen in modernste Technik
Markus Meier wäre nicht er selbst, wenn er nicht der altehrwürdigen, 1838 gegründeten Druckerei mit aktuell 12 Mitarbeitenden frischen Wind einhauchen würde: 2,4 Millionen Euro plant der Geschäftsführer zu investieren, unter anderem in eine neue Halle im Industriegebiet, ein paar Meter entfernt vom bisherigen Standort, in die modernste Digitaldrucktechnikeinziehen soll, aber auch in neue Maschinen für die Weiterverarbeitung. Eine davon steht bereits seit Mai 2023 noch im alten Gebäude: Im Herbst 2022 gab die vorhandene Schneidemaschine, ein älteres Modell Baujahr 1978, den sprichwörtlichen Geist auf. Und was macht einer, der von sich selbst behauptet, vom Drucken „keine Ahnung“ zu haben? Er „googelt“ und landet bei der Heinrich Steuber GmbH + Co. sowie einer baumannperfecta 115 mit Rütteltisch und Auspresswalze. „Mir war nur wichtig, wer liefern kann und wer meine Anforderungen versteht“, sagt Markus Meier. Nach dem Besuch eines Steuber-Business-Frühstücks war er sich sicher, in guten Händen zu sein. „Wir waren erst etwas skeptisch“, gibt Jan Niklas Gesterkamp zu, Vertriebsmitarbeiter bei Steuber. „Wer gründet denn heute noch eine Druckerei?“
Anzeige
Der zur Schneidemaschine gehörende Rütteltisch aus dem Programm von baumannperfecta trägt entscheidend zur Produktivität der Gesamtanlage bei.Die Maschinensteuerung übernimmt die Vorstufendaten und erstellt daraus automatisch Schneidprogramme. Diese können gespeichert und wieder abgerufen werden.
Von der Vorstufe in die Schneidemaschine
.
Markus Meier hat noch viel vor mit der Druck Union GmbH, die jetzt ein Unternehmen der Meier AG ist. Die Investition in die Schneideanlage ist erst der Auftakt.
Nachdem man sich näher kennen- und verstehen-gelernt hatte, ging alles ganz unkompliziert. Verzögerungen ergaben sich lediglich aufgrund der Sonderkonfiguration: Markus Meier verlangte, dass die elektronische Steuerung der Maschine variable Vorstufendaten direkt aus seiner selbstentwickelten Software für die Produktionssteuerung übernehmen kann, wofür spezielle Komponenten erforderlich waren. Die aber waren unter den Nachwirkungen der Corona-bedingten Lieferkettenprobleme nicht so leicht zu beschaffen. Am Ende jedoch funktionierte alles wie gewünscht, Aufbau und Service liefen perfekt, wie Markus Meier erfreut feststellt. „Die Maschine gibt dem Bediener die Arbeitsschritte vor, Rüstzeiten spielen fast keine Rolle mehr. Unter dem Strich schneiden wir heute 50 Prozent schneller als zuvor, da rechnet sich die Investition schnell.“ Verarbeitet werden klassische Akzidenzen ebenso wie Broschüren, Verpackungen und POS-Materialien – alles auch in kleinen und mittleren Auflagen.
Übrigens aus Überzeugung einschichtig, bzw. eineinhalbschichtig, d.h. zehn bis zwölf Stunden täglich. „Die Leute haben Familien, wir wollen deshalb niemanden nachts arbeiten lassen“, erläutert Markus Meier seine Philosopie. Aus diesem Grund gibt es auch ein Überstundenverbot. „Alles eine Sache der Planung“, ist er überzeugt. „Wir wollen rentabel sein, aber nicht auf dem Rücken der Mitarbeitenden und deren Familien.“
