Verleger Eberhard Ebner im Alter von 94 Jahren verstorben
von Redaktion,
Der Ulmer Verleger Eberhard Ebner ist im Alter von 94 Jahren in seiner Heimatstadt verstorben. Ebner zählte zu den bekanntesten Verlegerpersönlichkeiten Deutschlands. Er hatte erheblichen Einfluss auf die Entwicklung der Zeitungs- und Medienlandschaft in Baden-Württemberg und darüber hinaus. Von 1955 bis 2018 bestimmte er die Geschicke der „Schwäbischen Donauzeitung“, die ihren Titel 1968 in SÜDWEST PRESSE änderte.
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Eberhard Ebner entstammte der gleichnamigen Verlegerfamilie, die seit 200 Jahren in Stuttgart und später in Ulm verlegerisch tätig war und ist. 1955 startete Ebner seine Karriere als Assistent der Geschäftsführung und wurde elf Jahre später geschäftsführender Gesellschafter und Mitherausgeber der Zeitung. „Sicherlich eine seiner größten verlegerischen Leistungen war 1968 die Zusammenführung zahlreicher selbständiger schwäbischer Verlage zur damals größten Zeitungskooperation im Südwesten“, schreibt der SÜDWEST- PRESSE-Chefredakteur Ulrich Becker in seinem Nachruf. Die daraus entstandene SÜDWEST PRESSE entwickelte sich mit ihren Mantelpartnern zu einer der größten Regionalzeitungen Deutschlands und einer vielbeachteten journalistischen Stimme im Südwesten.
1974 erfolgte der Zusammenschluss der SÜDWEST PRESSE mit der „NWZ Neue Württembergische Zeitung“ in Göppingen zur Neuen Pressegesellschaft Ulm, deren Geschäftsführer Ebner bis 1982 war. Beiratsvorsitzender der Neuen Pressegesellschaft blieb Ebner bis 2018. In den 80er- und 90er-Jahren war Ebner als Vertreter der Gruppe Württembergischer Verleger im Wechsel mit einem Vertreter der Medien Union (Ludwigshafen) Aufsichtsratsvorsitzender der Südwestdeutschen Medien Holding SWMH (Stuttgart). Zwischen 2008 und 2010 war er zudem – nach dem mehrheitlichen Erwerb des Süddeutschen Verlags durch die SWMH – Mitglied des Herausgeberrates der „Süddeutschen Zeitung“.
Auch in den neuen Bundesländern engagierte sich Eberhard Ebner. Im Jahr 2012 erfolgte die komplette Übernahme der Märkischen Oderzeitung (Frankfurt/Oder); 2018 kam die Lausitzer Rundschau hinzu (Cottbus).
Darüber hinaus war Eberhard Ebner in zahlreichen Verbänden aktiv. Unter anderem war er 16 Jahre lang Vizepräsident des Bundesverbands Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Vorstandsmitglied im Verband Südwestdeutscher Zeitungsverleger (VSZV) sowie zeitweilig Präsidiumsmitglied der World Association of Newspapers (WAN). Der BDZV machte Ebner aufgrund seiner Verdienste später zum Ehrenmitglied im Präsidium.
Mit 89 Jahren zog sich Eberhard Ebner 2018 aus seiner aktiven Rolle als Beiratsvorsitzender der Neuen Pressegesellschaft und aus dem operativen Geschäft in der Verlagsgruppe Ebner Ulm GmbH & Co. KG auf die Gesellschafterebene zurück. Zur Verlagsgruppe Ebner gehört seit 1981 auch Deutscher Drucker, print.de und die gesamte Print-Produktfamilie. Nicht zuletzt aufgrund seiner Heimat im Zeitungssektor hatte Eberhard Ebner immer ein besonderes Interesse an der Druckindustrie.