Eric Bradatsch im Kurzinterview zum Thema Selbstvermarktung
von Michael Schüle,
Die meisten Druckereien in Deutschland haben ein Problem mit der Selbstvermarktung. Dabei ist „Marketing machen in eigener Sache“ ein zentrales Element, um neue Kunden und Mitarbeiter zu gewinnen und ans Unternehmen zu binden. Ergänzend zu unserer gemeinsam mit der Texsib GmbH erarbeiteten Video-Serie zum Thema Druckerei-Marketing erklärt Geschäftsführer Eric Bradatsch im Kurzinterview, an was er „Erfolg“ im Eigenmarketing festmacht.
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Selbstvermarktung: Stärker in den Dialog kommen
print.de: Seit wann forcieren Sie in Ihrem Unternehmen das Eigenmarketing und wie kam es zu diesem Schritt?
Eric Bradatsch: 2017 gab es bei uns erste Brand-Building-Maßnahmen. Es galt, das was wir hier vor Ort geschaffen hatten, besser sichtbar zu machen – sowohl für potenzielle neue Mitarbeiter als auch für potenzielle Kunden. Wir wollten einfach mehr Anknüpfungspunkte für den Dialog mit beiden Parteien haben, mehr Einblicke schaffen. Wir wollten uns genau so zeigen, wie wir sind: spannend und transparent.
print.de: Warum ist Ihnen dieser Punkt so wichtig?
Eric Bradatsch: Der Posten Vertrieb ist in jedem Betrieb wichtig. Aber das Marketing, bei Texsib im Prinzip Teil des Vertriebs und unserer strategischen Firmenphilosophie Tex10, wird in seiner Bedeutung völlig unterschätzt. Was bei uns so gut funktioniert, ist dieser authentisch bespielte Marketing-Canon über viele Medienkanäle hinweg, den spätestens ab 2019 Marketingleiterin Judith Riecker und ihr klasse Team konsequent etabliert und sukzessive in der Reichweite ausgebaut haben. Übrigens allesamt Quereinsteiger, aber wie alle Texperten im Hause neugierige, ideenreiche und begeisterungsfähige Leute, die etwas bewegen wollen. Heute ist Texsib eine Marke, die bei potenziellen Mitarbeitern und Kunden auf dem Radar ist. Dabei stehen wir noch ganz am Anfang unserer Entwicklung. Unsere Marketing-Squad ist anpassungsfähig und geerdet, wir haben überhaupt keine Angst vor neuen Kanälen oder Sorge vor „Abnutzung“ bestimmter Marketingmaßnahmen.
print.de: Was ist für Sie die Messlatte für Marketingerfolg, auch perspektivisch gesehen?
Eric Bradatsch: Das kann und darf man nicht rein kaufmännisch betrachten, wir reden hier schließlich von Branding-Systematiken. Spendings ins Marketing lassen sich nicht exakt zurückquantifizieren. Oder können Sie exakt beziffern, was ein View, ein Klick oder ein Follower „wert“ ist, speziell in unserer kaufkräftigen Community? Nein. Aber ich weiß, was ein neuer, hervorragender Mitarbeiter heutzutage wert ist.
print.de: Mit einer eigenen Social-Media-Agentur unterstützen Sie als Drucker inzwischen sogar andere Betriebe in der Oberlausitz bei der Selbstvermarktung.
Eric Bradatsch: Das war so nicht geplant und entstand einfach aus dem Prozess heraus. Aber die Nachfrage in der Region ist da, speziell bei Industrieunternehmen. Das Stammgeschäft in der Druckerei und die Agentur befruchten sich dabei gegenseitig. Wir schaffen mit der Agentur Mehrwerte für den Kunden, der dann zugleich eine Referenz für die Druckerei ist. Früher hätte ich vermutlich gesagt: Wir bei Texsib machen Digitaldruck. Heute denke ich eher: Wir erzeugen Sichtbarkeit – egal auf welche Spielart und auf welchem Kanal.