Digitaldruck

SCREEN: Wachsendes Portfolio mit Inkjetdruckmaschinen

Patrick Jud, Area Director bei SCREEN Europe.

Die SCREEN Graphic Solutions Co., Ltd., ist einer der weltweit größten Hersteller und Anbieter von Produktionssystemen für die Druckvorstufe und Druckindustrie. Das Sortiment umfasst unter anderem mehrere Inkjet-Druckmaschinen für den Akzidenz-, Verpackungs- und Etikettendruck. Wir sprachen mit Patrick Jud, Area Director bei SCREEN Europe, über die Strategie und das Portfolio des Unternehmens.

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Wer regelmäßig die wichtigsten Messen in der Druckindustrie besucht, dem fällt auf, dass SCREEN in fast allen Segmenten neue oder weiterentwickelte Maschinen auf den Markt bringt. Die Vehemenz, mit der sich das Unternehmen am Markt positioniert, ist unübersehbar. In einem ausführlichen Inter­view beleuchten wir die Situation.

Wie stellt sich der Printmarkt aus der Sicht von SCREEN dar? Und wie positi­oniert sich hier Ihr Unternehmen?

Patrick Jud: Als japanisches Unter­nehmen mit Entwicklung und Ferti­gung in Japan etablieren wir uns als Premium-Marke für höchst zuverlässi­ge Technologien. Wir nehmen die Vorreiter­rolle in den Bereichen Innovation und Nach­haltigkeit ein, was schließlich bedeutende Werte für die digitale Welt von heute und morgen sind.

Die Grafische Division trägt trotz des Ge­samtumsatzes der Holding von rund 3 Milli­arden Euro weiterhin 10 % zum Umsatz bei. Dies unterstreicht unseren Fokus auf das Ur­sprungsgeschäft von SCREEN. Seit unserer Gründung im Oktober 1934, vor 80 Jahren, als Hersteller von Prozesskameras, hat sich SCREEN im Laufe der Zeit diversifiziert. Wir sind in verschiedenen Bereichen tätig, dar­unter die Halbleitertechnologie, Flachbild­schirmtechnologie, Life-Science-Anwendun­gen und industrielle Automation. In den meisten dieser Bereiche gelten wir als Markt­führer.

Die Grafische Division bleibt aufgrund des hohen Automatisierungsgrads in der Druck­industrie eine strategisch wichtige Ge­schäftseinheit innerhalb der SCREEN Holding. Aus diesem Bereich generieren wir Cross-Innovationen für andere Geschäftszweige. Weltweit verzeichnen wir ein starkes Interesse am Digitaldruck, insbesondere am Inkjet-Druck, in allen Druckmärkten. In Europa, insbesondere in der deutschsprachigen Region, spielen derzeit äußere Einflüsse wie z.B. die politischen Richtlinien der aufkommenden European Sustainability Reporting Standards, der Fachkräftemangel sowie preisbedingte und umweltbewusste Konsumgewohnheiten eine entscheidende Rolle. Druckproduzenten im kommerziellen Druck oder im Verpackungsdruck befinden sich in einer volatilen und unsicheren Marktumgebung, in der die Agilität des Unternehmens, insbesondere im Prozessworkflow, von immer größerer Bedeutung ist. Als Innovationsführer im Bereich digitaler industrieller Drucktechnologien und Software bieten wir den sich ändernden Bedürfnissen der Druckproduzenten zukunftsfähige Lösungen. Unsere industriellen Inkjet-Druckmaschinen sind eine Antwort auf die volatilen und oft unklaren Marktentwicklungen. Bei SCREEN sind wir überzeugt, dass die Drucktechnik auch in Zukunft einen hohen Stellenwert haben wird.

Welche Druckbereiche sind für Ihr Unternehmen am interessantesten und mit welcher Strategie adressieren Sie diese Bereiche?

Patrick Jud: Historisch betrachtet liegen die am weitesten entwickelten Märkte im kommerziellen Druck, in welchem wir mit unseren Highspeed-Inkjet-Technologien der JET Series stark vertreten sind. Wir sind seit rund 15 Jahren in diesem Markt vertreten und haben umfangreiche Erfahrungen im industriellen Inkjet-Druck gesammelt. Im Laufe der Jahre konnten wir ein breites Anwendungsspektrum aufbauen, darunter Transaktionsdruck, Mailing, Broschüren, Flyer, Postkarten, Bücher, Lokalzeitungen, Magazine, Packungsbeilagen usw. Der Highspeed-Inkjet-Druck hat sich dabei als zuverlässige alternative Produktionstechnologie zur analogen Technik etabliert. Seit 2016 sind wir auch im Bereich der Schmalbahn-Etiketten mit unserer LABEL Series und UV-basierten Tinten präsent. Unsere langjährige Erfahrung im kommerziellen Druck hat uns in diesem Segment schnell vorangebracht und erste Erfahrungen im Verpackungsdruck ermöglicht. Der Inkjet-Druck im Etikettenmarkt ist in Europa stark fragmentiert, wobei West- und Südeuropa weiter fortgeschritten sind als Mitteleuropa. In diesen Regionen wurden die Vorteile der Inkjet-Technologie erkannt, und Unternehmen haben ihre Position am Markt erfolgreich neu ausgerichtet. In Mitteleuropa dominieren je­doch nach wie vor analoge und Toner-Tech­nologien.

Kürzlich haben wir den offiziellen Ver­kaufsstart unserer Lösung für die flexible Verpackung, die PAC Series, bekannt gege­ben. Dabei bieten wir sowohl eine Lösung für Barrierepapiere als auch eine Lösung für Fo­lien an. Beide Maschinentypen werden mit einer wasserbasierten, lebensmittelkonfor­men Tinte geliefert.

Wie ersichtlich, übertragen wir die Er­kenntnisse aus dem kommerziellen Publika­tionsdruck in den Verpackungsdruck und di­versifizieren diese insbesondere im Bereich der flexiblen Verpackung. Die Bedruckung auf 12 Mikrometer dünner Folie mit wasser­basierter Tinte erfordert einen beträchtli­chen Erfahrungsschatz, den wir als OEM-Her­steller von industriellen Inkjet-Technologien über die letzten 15 Jahre aufgebaut haben.

Die Druckbranche ist im Umbruch. Welche Ver­änderungen nehmen Sie in den Anforderungen ihrer Kunden wahr?

Patrick Jud: Die Veränderungen im Lieferan­ten-Kundenverhältnis, ausgelöst durch die fortschreitende Digitalisierung, sind in unse­rem Sektor unübersehbar. Die Abhängigkeit von einem Lieferanten, insbesondere im Hin­blick auf die ausschließliche Tintenlieferung durch den Hersteller, hat sich deutlich erhöht.

Parallel dazu wandeln sich Druckproduzen­ten vermehrt von Generalisten zu hochspezi­alisierten, hochautomatisierten Nischenak­teuren. Dies resultiert nicht nur in einer en­gen Verknüpfung von Software und Hardware, sondern auch in einer integrativen Zusammenarbeit zwischen den Projektteams verschiedener Maschinen- und Softwareher­steller sowie dem Produzenten.

Unsere charakteristischen Kunden operie­ren häufig in äußerst wettbewerbsintensiven Umfeldern und positionieren sich als führen­de Unternehmen in ihren Märkten. Dies be­dingt einen intensiven Austausch zwischen unseren Kunden und unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung, um beidseitige Innovationsführerschaft zu gewährleisten. Dies war einer der zentralen Beweggründe für SCREEN, dass wir im Oktober dieses Jah­res das Inkjet Innovation Center (IIC) in Aals­meer eröffnet haben. Dort haben wir die Möglichkeiten, in enger Zusammenarbeit mit unseren Kunden deren Märkte sowie unsere SCREEN-Technologien als integrierte Pro­zesslösungen weiterzuentwickeln.

Welches sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Themen von Druckereien? Haben Sie hier Tipps?

Patrick Jud: In zahlreichen Branchen, in de­nen wir unsere Produkte platzieren, fällt auf, dass viele Unternehmen weiterhin von einer auf vergangenen Jahrzehnten basierenden „prognostizierbaren Wirtschaftslage“ ge­prägt sind, die jedoch im gegenwärtigen „VU­CA-Zeitalter“ nicht mehr den aktuellen Her­ausforderungen entspricht (Anmerkung der Redaktion: VUCA steht für die englischen Be­griffe Volatility (Unstetigkeit), Uncertainity (Unsicherheit), Complexity (Komplexität) und Ambiguity (Mehrdeutigkeit) und beschreibt die aktuellen Erfordernisse an eine agile Un­ternehmensführung). Das unternehmerische Gespür für zukünftige Markt- und Unterneh­mensentwicklungen gewinnt wieder an Be­deutung, wobei Chancen und Risiken mit Feingefühl erkannt werden müssen, aber eben auch eine risikoaffinere Mentalität vor­aussetzt. Unsere Beobachtungen zeigen, dass viele eigentümergeführte Unternehmen in diesem Umfeld agil agieren und den Mut aufbringen, antizyklische Investitionen in komplementäre Technologien zu tätigen, um sich dadurch einen nachhaltigen Wettbe­werbsvorteil zu verschaffen.

Ein weiterer essentieller Aspekt ist der „Highest-Quality-Ansatz“, der in vielen Druck­unternehmen tief verankert ist, da sich die Branche über Jahrzehnte hinweg über die Qualität des Druckproduktes differenziert hat. Unternehmen, die den Ansatz „Good enough Quality“ verfolgen, agieren vielfach erfolgreicher, indem sie ihre Kompetenzen auf die Kundenzentrierung sowie die Integra­tion und Automatisierung der Prozesse aus­richten. Als gelernter Drucktechnologe neige auch ich dazu, gerne mit dem Fadenzähler Druckmuster zu vergleichen. Jedoch zeigen unsere Erkenntnisse, dass die Endkunden des Endproduktes oft keine Fachexperten sind, die sich für die Feinheiten des Fadenzählers interessieren, sondern das Produkt als Gan­zes betrachten.

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass eine risikoaverse Kultur und fest ver­wurzelte Expertenthemen, die sich über Jahr­zehnte entwickelt haben, oft als hinderlich empfunden werden. Diese Aspekte können nicht von heute auf morgen geändert wer­den und erfordern eine behutsame, zeitlich angepasste Umstrukturierung.

Sie haben das Inkjet Innovation Center im nie­derländischen Aalsmeer erwähnt. Dies wurde ja erst kürzlich eröffnet. Was können Fachleute und Interessierte dort konkret erwarten?

Patrick Jud: Das neue Inkjet Innovation Center, das IIC, wurde in Aalsmeer im Oktober er­öffnet. Die Gründung des IIC unterstreicht unser tiefes Vertrauen in die Zukunft der Druckindustrie und SCREENs herausragende Position als führender Anbieter von Inkjet-Digitaldrucklösungen auf dem Markt. Unser Ausstellungs- und Demonstrationszentrum, das eine Fläche von 2.000 qm umfasst, bietet Besuchern die Gelegenheit, die Inkjet-Digital­druckmaschinen von SCREEN in drei verschie­denen Produktlinien zu erkunden: Truepress JET für den Akzidenzdruck, Truepress LABEL für den Etikettendruck und die neue True­press PAC-Reihe für flexible Verpackungen.

Das Inkjet Innovation Center wird nicht nur unsere stetig wachsende Palette an Digital­druckern präsentieren, sondern auch als An­laufstelle für Innovationen im Bereich der ge­samten Wertschöpfungskette des Digital­drucks dienen. Durch eine enge Zusammenarbeit mit vorgelagerten Software- und nach­gelagerter Finishing-Partnern verfolgen wir das Ziel, unseren Kunden umfassende und gesamtheitliche Lösungen anzubieten und ei­nen Ausblick in die zukünftigen Entwicklun­gen der Druckindustrie zu ermöglichen. Wir sind fest entschlossen, durch das IIC einen Raum zu schaffen, in dem Ideen fließen, Lö­sungen entstehen und die Zukunft des Dru­ckens aktiv gestaltet wird.

Lassen Sie uns bitte noch einen Blick auf meh­rere Systeme aus Ihrem Portfolio richten: Wel­ches sind jeweils die wichtigsten Charakteristi­ka? Vielleicht beginnen wir mit der Inkjet-Web- Maschine Truepress Jet520 HD.

Patrick Jud: Die Farb-Digitaldruckmaschine Truepress Jet 520HD ist ein bewährtes Mo­dell, das im kommerziellen Druck eingesetzt wird. Mit einer maximalen Druckkopfauflö­sung von 1.200 dpi können Bilder mit Farben, Texturen, Details und Volltonflächen erzeugt werden, welche zu den höchsten Qualitäten des High-Speed-Inkjet-Drucks (HSI) zählen.

Die proprietären wasserbasierten SC+-Tinten sind speziell für den direkten Druck auf her­kömmliche Offsetpapiere konzipiert. Sie bieten eine hohe Dichte ohne Ausbluten, ermöglichen die Bildung scharfer, gut definierter Punkte und erzeugen satte, leuchtende Farben, die mit dem Offsetdruck vergleichbar sind.

Die spezielle Druckkopftechnologie erlaubt es, Tintentröpfchen bis zu einer Größe von 2 Pikolitern genau dort zu platzieren, wo sie auf dem Papier benötigt werden. Ein präzi­ses Papiertransportsystem gewährleistet auch bei den hohen Geschwindigkeiten eine effiziente, genaue Produktion.

Ein entscheidendes Modul ist auch unser erweitertes EQUIOS-Workflow-System: Die­ses System automatisiert nicht nur das Auf­trags- und Farbmanagement, sondern bietet auch In-RIP-Ausschießen, JDF-Kommunikati­on und PDF/VT-Unterstützung. Selbst bei großen Mengen variabler Daten und hoch­auflösenden Bildern bleibt die Druckqualität erhalten, ohne die Produktivität zu beein­trächtigen.

Was für die Kosteneffizienz wichtig ist: Da kein Primer benötigt wird, wird der Energie­verbrauch minimiert und Probleme wie über­mäßiges Trocknen vermieden. Die Truepress-Jet-520HD-Serie verfügt über ein leistungs­starkes Trocknungssystem, das sowohl für dicke als auch für dünne Papiere geeignet ist, und bietet diverse Trocknungsoptionen.

Zusammengefasst lässt sich sagen: Die Truepress-Jet-520HD-Serie stellt eine kosten­effiziente Alternative zu Offsetdrucken und Digital-Hybriddrucken sowie einer tonerba­sierten Produktion dar.

Kommen wir zu einer weiteren Technologie: Was können Sie zur Truepress Jet 520HD MONO sagen?

Patrick Jud: Die Truepress Jet 520HD MONO ist eine bewährte Digitaldruckmaschine, die im kommerziellen Druck eingesetzt wird und speziell für den Schwarzweißdruck ausgelegt ist. Das System wurde wie auch die Farbma­schine für herkömmliche Offsetpapiere ent­wickelt und eignet sich auch für Dünndruck­papiere wie z. B. Packungsbeilagen.

Unsere Kunden schätzen die präzise Steue­rung von Tintentröpfchenabgabe, Bahntrans­fer und Bahnspannungsregelung. Die Maschi­ne erzielt nämlich optimale Druckergebnisse, auch bei dünnsten Bedruckstoffen. Die Druckgeschwindigkeit erreicht bis zu 150 Me­ter pro Minute und sorgt somit für eine schnelle und effiziente Produktion. Die hoch­präzisen Inkjet-Druckköpfe mit 1.200 dpi er­möglichen die detailgetreue Reproduktion von Mikrotexten und eine intensive Darstel­lung von Abstufungen in Bildern. Auch bei dieser Maschine werden die SC/SC+-Tinten für die Bedruckung auf herkömmliche Offset­papiere ohne Vor- oder Nachbehandlung ein­gesetzt.

Unter dem Strich ist die Truepress JET 520HD MONO vielseitig einsetzbar für Trans­aktions- und Direktmailing-Anwendungen sowie für Bücher und pharmazeutische Bei­packzettel. Das System weist übrigens die kleinste Aufstellfläche aller Druckmaschinen der Truepress-JET-520-Serie auf.

Was sind die Besonderheiten der Truepress Jet 520NX?

Patrick Jud: Die Truepress Jet 520NX ist eine Inkjet-Digitaldruckmaschine, die sich beson­ders für Transaktionsdruckaufträge eignet. Mit ihrem Fünf-Zoll-Druckkopfmodul erreicht die Truepress Jet 520NX eine Auflösung von bis zu 600 x 900 dpi, was zu einer herausra­genden Druckqualität führt. Die Maschine er­reicht eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 150 Metern pro Minute und bietet mit der Black Enhanced Option sogar eine führende Geschwindigkeit von bis zu 180 Metern pro Minute im Schwarzweißdruck. Dies sichert ei­ne beeindruckende Produktivität.

Das einzigartige Druckkopfdesign ermög­licht sowohl effizienten Schwarzweiß- als auch Vollfarbdruck. Bei Schwarzweißdruck können CYM-Druckköpfe „geparkt“ werden, um den Tintenverbrauch zu senken.

Die geringe Stellfläche ermöglicht prak­tisch unbegrenzte Raumkonfigurationen, was eine effiziente Positionierung von Ab- und Aufwickelsystemen ermöglicht. Das Sys­tem kann je nach Bedarf in verschiedenen Layouts, wie I-Form und L-Form, angeordnet werden.

Im Etikettenbereich haben Sie auf der Labelex­po in Brüssel die Truepress Jet L350UV SAI vor­gestellt?

Patrick Jud: Diese Inkjet-Etikettendruckma­schine war ein absoluter Besuchermagnet. Die Truepress LABEL 350UV SAI gilt als das flexibelste und am stärksten automatisierte Etikettenproduktionssystem in seiner Klasse. Die UV-Digitaldruckmaschine erreicht eine Druckgeschwindigkeit von bis zu 60 Metern in der Minute.

Innerhalb der Truepress-LABEL-Serie bieten wir drei Varianten an: die 350UV SAI-S, unser Spitzenmodell, dann das Einsteigermodell 350UV SAI-E und – speziell im deutschsprachi­gen Raum sehr wichtig – die 350UV SAI LM, ein Modell mit migrationsarmer Tinte.

Das bei allen drei Typen optionale Weiß­modul ermöglicht eine hohe Deckkraft für die Reproduktion von opakem Weiß – das ist entscheidend für Anwendungen wie etwa Kosmetikartikel. Hervorzuheben ist auch das zusätzliche Primer-Druckkopfmodul für ei­nen digitalen Primer-Auftrag. Diese Lösung verhindert das Problem der generell schlecht haftenden UV-Tinten auf bestimmten Subst­raten wie z. B. Papier.

Die neue Tintenserie LV02 ist TPO/EDB-frei und steht somit für Sicherheit und Konformi­tät. Sie erfüllt die neuesten europäischen Si­cherheitsvorschriften der European Printing Ink Association (EuPIA). Die verbesserte Lichtechtheit in gelber Tinte bietet ein Mehr an Funktionalität. 

Im Verpackungsdruck bieten Sie die Truepress PAC 520P an. Was sind die Besonderheiten?

Patrick Jud: Die Truepress PAC 520P ist eine wasserbasierte Hochgeschwindigkeits-Inkjet-Digitaldruckmaschine, die speziell für Barrierepapier entwickelt wurde und mit le­bensmittelkonformer Tinte druckt.

Das System setzt auf wasserbasierte Pig­menttinten, die im Vergleich zu herkömmli­chen Druckverfahren eine geringere Umweltauswirkung haben. Die drastische Reduzie­rung von Energieaufnahme und Materialabfällen trägt zur Umweltschonung und zur Kostenreduzierung bei.

Die verwendeten Tinten sind neu entwi­ckelte, proprietäre Pigmenttinten auf Was­serbasis. Sie erfüllen die relevanten Vor­schriften zur Lebensmittelsicherheit, was be­sonders wichtig ist, wenn es um Verpackungsmaterialien geht.

Auf der Interpack in Düsseldorf hat Ihr Unter­nehmen dieses Jahr die Truepress PAC 830F präsentiert.

Patrick Jud: Die Truepress PAC 830F ist ein in­dustrielles, wasserbasiertes Hochgeschwin­digkeits-Inkjetsystem für flexible Verpackun­gen in einer Bahnbreite von 830 mm und ei­ner beachtlichen Druckleistung von 75 Meter pro Minute. Die Maschine verwendet die Drop-on-Demand-Inkjet-Technologie für eine präzi­se und schnelle Druckausgabe. Die branchen­führende Geschwindigkeit von 75 Metern pro Minute ermöglicht eine hohe Produktivität.

Mit dem System lassen sich Kunststofffoli­en wie PET, BOPP und MDO-PE mit einer Brei­te von bis zu 830 Millimetern verarbeiten. Die Druckauflösung bietet 1.200 x 1.200 dpi, was zu scharfen, detaillierten Druckergebnissen führt. Die integrierte Priming-Station verbes­sert die Tintenhaftung und die Farbkonsis­tenz.

Die Truepress PAC 830F verwendet CMYK-und Heavy White-Tinten auf Wasserbasis mit Lebensmittelkonformität, was naturgemäß besonders wichtig ist für Verpackungen im Lebensmittelbereich.

Ihre neueste Produktvorstellung war die A3-Inkjetdruckmaschine Truepress Jet S320 auf der United Expo 2023 in Atlanta.

Patrick Jud: Das stimmt. Die jüngste Ergän­zung des innovativen Portfolios von SCREEN ist ein neuer digitaler A3-Inkjet-Bogendrucker. Aufbauend auf der langjährigen Erfahrung von SCREEN im Akzidenzdruck ermöglicht die Truepress Jet S320 die Verbesserung des Hyb­riddruck in Verbindung mit CtP- und Offset­druck und schliesst die Lücken mit dem kom­binierten Einsatz der Truepress-Jet-520-Serie.

SCREEN hat hier eine digitale A3-Bogen­druckmaschine mit Inkjet-Technologie entwi­ckelt, indem es das technische Know-how von Kyocera im Bereich A3-Produktionsdrucker zusammen mit der SC/SC+-Technologie von SCREEN für die Kompatibilität von Tinten mit gestrichenen Standardpapieren nutzt. Diese proprietäre Tinte druckt auf handelsübliche gestrichene Papiere, ohne dass Papiere vor­behandelt werden müssen.

Wir freuen uns schon alle auf die Drupa 2024 in Deutschland. In einem halben Jahr ist es wie­der so weit. Was bereitet SCREEN vor? Was kön­nen Sie uns schon sagen?

Patrick Jud: Eines kann ich Ihnen verspre­chen: Auf der Drupa 2024 wird SCREEN die Messebesucher mit einer Reihe von bahnbre­chenden Inkjet-Druckinnovationen begeis­tern. Das Highlight des SCREEN-Standes wird die Enthüllung einer neuen revolutio­nären Inkjet-Digitaldruckmaschine sein, die die Standards der Inkjet-Industrie neu defi­nieren wird. Während die Details bis zur offi­ziellen Ankündigung Anfang 2024 streng ge­heim gehalten werden, können wir den Be­suchern versichern, dass diese Innovation die Erwartungen übertreffen und neue Maß­stäbe im Digitaldruck setzen wird.

Darüber hinaus wird auf dem SCREEN-Stand eine beeindruckende Palette an hoch­modernen Digitaldrucktechnologien zu se­hen sein. Auch werden die Besucher die Gele­genheit haben, die Truepress-520HD-Mono- Digitaldruckmaschine zu sehen, die speziell für den Monochromdruck angeboten wird.

Schließlich wird SCREEN auch die Inkjet- Digitaldruckmaschine Truepress PAC 520P vorstellen, die für den Druck von Papierver­packungen mit umweltfreundlichen wasser­basierten Tinten entwickelt wurde. Dies steht im Einklang mit unserem Engagement für Nachhaltigkeit und umweltbewusste Druckverfahren. Um einen Blick in die Zu­kunft flexibler Verpackungen zu werfen, wird SCREEN Schlüsselelemente seiner Truepress PAC 830F vorstellen.

Am Stand von SCREEN erwarten die Besu­cher der Drupa 2024 nicht nur bahnbrechen­de Technologien, sondern auch Einblicke in die Zukunft des Digitaldrucks für verschie­dene Anwendungen. Wir laden alle Besucher ein, gemeinsam mit uns die nächsten Gren­zen der Drucktechnologie zu entdecken und die vielfältigen Lösungen zu erkunden, die SCREEN zu bieten hat.