Umweltbundesamt stellt richtig: Auch blaue Kassenzettel in den Restmüll
von Redaktion,
Blaue Kassenbons gehören nicht ins Altpapier.(Bild: INGEDE e. V.)
In den letzten Tagen sorgten Meldungen für Verwirrung, dass blaue Kassenzettel trotz der bekannten Probleme beim Recycling auf Empfehlung des Umweltbundesamts angeblich mit dem Altpapier entsorgt werden sollten. Nachdem die Probleme, die diese Thermopapiere beim Papierrecycling bereiten, seit vielen Jahren bekannt sind, hat das Umweltbundesamt jetzt eine Webseite von Anfang 2020 aktualisiert und unmissverständlich klargestellt: „So lange das farbentwicklerfreie Thermopapier die Recyclingtests nicht besteht“, solle man „alle Thermopapiere mit dem Restmüll“ entsorgen.
Anzeige
Farbentwicklerfreie Thermopapiere sind ein Schritt in die richtige Richtung, da keine gesundheitsgefährdenden Bisphenole mehr benötigt werden. Doch selbst der Hersteller merkt in einer Pressemitteilung an, dass diese blauen Kassenzettel aufgrund des schwarzen Farbstoffs im Papierrecycling unerwünscht sind. Allerdings wird vermutet, dass die blauen Zettel bei der Altpapiersortierung vollständig abgetrennt und lediglich bei der Kartonherstellung eingesetzt werden könnten. Wie die Internationale Forschungsgemeinschaft Deinking-Technik (INGEDE) betont, sei dies jedoch nicht der Fall – die blauschwarzen Zettel seien mittlerweile überall zu finden und würden schon in kleinsten Mengen wegen der hohen Farbstofffracht zur Verschlechterung des Recyclingergebnisses beitragen. Im Sommer 2023 konnte die aufmerksame Eingangskontrolle einer Papierfabrik gerade noch eine Ladung geschredderten Büropapiers aus dem Verkehr ziehen, die – durchsetzt mit blauen Kassenzetteln – das Potenzial gehabt hätte, bis zu tausend Tonnen Recyclingpapier unbrauchbar dunkel zu färben.
Schon seit 2019 weist die IGEDE darauf hin, dass auch blaue Kassenzettel wie alle anderen Thermo-papiere nicht ins Altpapier gehören, sondern in den Restmüll. Nach der Klarstellung durch das Umweltbundesamt gehen die in der INGEDE vertretenen Papierfabriken davon aus, dass der Handel in Zukunft auf irreführende Aufdrucke wie „mit dem Altpapier zu entsorgen“ verzichten wird.
