Regulierung des PFAS-Einsatzes macht Alternativen notwendig
Drewsen: Fettdichte Papiere ohne PFAS
von Redaktion,
Mit dem nahenden Jahresende steht auch das Ende der Produktion der “Ewigkeitschemikalien” PFAS bevor. Diese haben bisher in der Papierindustrie insbesondere bei der Herstellung von fettdichten Papieren eine bedeutende Rolle gespielt haben. Hersteller Drewesen hat schon Alternativen in petto.
Die bevorstehende Regulierung des Einsatzes von PFAS stellt die Industrie vor die Herausforderung, geeignete Alternativen zu finden, die den hohen Anforderungen an Fettdichtigkeit, Lebensmittelsicherheit und Recyclingfähigkeit gerecht werden. Mit Beginn des nächsten Jahres haben sich FDA (Food and Drug Administration) und die großen US-amerikanische
Hersteller der Chemikalien entschieden, aus der Produktion auszusteigen und nur noch Restmengen abzuverkaufen. Die Zeit drängt, auf umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen umzustellen.
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PFAS-freies Probarrier Natur
Bei Drewsen Spezialpapiere in Lachendorf werden PFAS-freie fettdichte Papiere bereits seit 2017 unter dem Namen Probarrier Nature produziert und verkauft. Erhältlich ist das Papier seit Neuestem schon ab 32 g/m². Es soll sich nicht nur durch 100%ige Fluorchemikalienfreiheit auszeichnen, sondern völlig biologisch abbaubar sein. Die Barrierewirkung von Probarrier Nature gegen Öle und Fette wird ausschließlich durch natürliche und nachwachsende Rohstoffe erreicht.
„Wir sind uns bewusst, dass der Übergang zu PFAS-freien Papiersorten für unsere Kunden mit einem gewissen Aufwand verbunden ist“, teilt Geschäftsführer Dr. Matthias Rauhut mit. „Eine unserer Stärken ist es, unsere Kunden bestmöglich zu unterstützen und neben unseren Standardlösungen auch maßgeschneiderte Lösungen zu entwickeln, die auf die individuellen Bedürfnisse abgestimmt sind.“
PFAS ist eine Abkürzung für per- und polyfluorierte Chemikalien. Diese Stoffgruppe umfasst nach letzten Schätzungen mehr als 10.000 verschiedene Stoffe. PFAS kommen nicht natürlich vor und werden erst seit den späten 1940ern hergestellt. Sie sind wasser-, fett- und schmutzabweisend sowie chemisch und thermisch stabil. Aufgrund dieser Eigenschaften werden sie in zahlreichen Verbraucherprodukten wie Kosmetika, Kochgeschirr, Papierbeschichtungen, Textilien oder Ski-Wachsen verarbeitet.
Bei PFAS bestehen die organischen Verbindungen aus Kohlenstoffketten verschiedener Längen, bei denen die Wasserstoffatome vollständig (perfluoriert) oder teilweise (polyfluoriert) durch Fluoratome ersetzt sind. Sie werden in kurzkettige und langkettige PFAS unterteilt. Kurzkettige PFAS sind extrem langlebig und verteilen sich in der Umwelt in kürzester Zeit über das Wasser. Als kurzkettige PFAS gelten Verbindungen mit weniger als sieben perfluorierten Kohlenstoffatomen. Langkettige PFAS sind in der Umwelt und in Lebewesen ebenfalls sehr langlebig und einige PFAS reichern sich in verschiedenen Organismen bis hin zum Menschen an.
Menschen können die Chemikalien vor allem über Lebensmittel (inklusive Trinkwasser) aufnehmen. PFAS werden auf unterschiedliche Weise in Lebensmittel eingetragen. Sie sind in Böden, Trinkwasser, Futtermitteln und in Bedarfsgegenständen (Verpackungen unter anderem) nachweisbar. Laut aktueller Kenntnisse der europäischen Lebensmittelbehörde EFSA sind vor allem tierische Lebensmittel mit PFAS belastet.