Maximilian Fischer (l.) führt bereits einen Teilbereich des
Unternehmens, das Frank Fischer gegründet hat. Jürgen
Nötzel (r.) von Paradowski lieferte die Maschine.(Bild: Christian Lukas)
Das Haaner Druckhaus Fischer ist auf den Verpackungsdruck spezialisiert. Ein besonderer Schwerpunkt des Unternehmens liegt auf hochwertigen Drucken und vielfältigen Veredelungen. In den letzten Jahren hat das Unternehmen kräftig in seine Zukunftsfähigkeit investiert. Als Senior-Chef Frank Fischer, der sich die Geschäftsführung inzwischen mit seinem Sohn Maximilian teilt, allerdings eine neue Offset-Druckmaschine erwerben wollte, erlebte er eine Überraschung.
„Wir hatten ein neues Drucksystem ins Auge gefasst und dies mit dem Hersteller auch konkret besprochen“, erinnert sich der 63-Jährige. „Als wir jedoch die Lieferzeit anfragten, hieß es, 24 Monate, nicht garantiert‘. Doch davon ließ sich Frank Fischer nicht ausbremsen, schaute sich auf dem Gebrauchtmaschinenmarkt um und fand auf diesem Weg den Maschinenhändler Paradowski Grafische Maschinen aus Henstedt-Ulzburg bei Hamburg. „Paradowski hatte genau, was wir brauchten.“ Und so traf innerhalb weniger Wochen eine Heidelberg Speedmaster XL 75-5+L im Bergischen Land ein und wurde im Februar 2023 in Betrieb genommen.
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Die „neue“ Offset-Druckmaschine ergänzt nun den umfangreichen Maschinenpark des Druckhauses perfekt. Sie wurde 2016 erstmals in Betrieb genommen und seitdem bestens gepflegt. Ein von Paradowski gestellter Instruktor übernahm die Schulung der Mitarbeiter. „Unter anderem hat uns das neue System ein zusätzliches Lackwerk eingebracht“, stellt Frank Fischer fest. Für den Verpackungsdruckspezialisten, der weit über die Grenzen des Bergischen Landes hinaus bekannt ist, sind Veredelungsmöglichkeiten ein wichtiger USP. So zählen neben verschiedenen Lack-Optionen auch die Inline-Kaltfolie zum Portfolio.
„Unsere Hauptkunden sind größere Mittelständler, teils auch Konzerne für Kosmetika oder auch hochwertige Spirituosen, die Wert auf hochwertige und veredelte Verpackungen legen“, erklärt Fischer. Hier biete die Speedmaster XL 75-5+L in Sachen Optik einen deutlichen Sprung gegenüber dem früheren System. Aber auch im „normalen“ Tagesgeschäft seien die Qualitäts- und Produktivitätssteigerungen sichtbar. „Wir schafften mit der früheren Maschine 10.000 Drucke pro Stunde, jetzt sind es 15.000.“ Mit dem Farbmesssystem Axis Control lassen sich zudem böse Überraschungen vermeiden.
Unkomplizierte Zusammenarbeit
„Wir kannten uns vorher nicht“, erzählt Jürgen Nötzel von Paradowski und mit einem Schmunzeln fügt Frank Fischer hinzu, dass er die Maschine im Internet gefunden hat. „Ich kannte das Unternehmen Paradowski natürlich vom Namen her, ich habe in der Grafischen Palette einiges über sie gelesen, aber es hat zuvor keinerlei Kontakte zwischen uns gegeben.“ Dennoch gestaltete sich die Zusammenarbeit einschließlich Lieferung und Inbetriebnahme als äußerst unkompliziert. Die XL 75-5+Lack stand in Produktion bei einem Kunden von Paradowski und wurde direkt vom Standort zum Druckhaus Fischer geliefert.
„Eigentlich war schon nach unserem ersten Gespräch klar, dass wir zusammenfinden“, so Frank Fischer. „Das passte einfach.“ Und was nicht passte, wurde passend gemacht: Beispielsweise musste das Kühlsystem auf die Anschlussmöglichkeiten im Hause Fischer übertragen werden. „Solche Anpassungen aber sind“, wie Jürgen Nötzel norddeutsch-nüchtern sagt, „vollkommen normal und für Paradowski eine Selbstverständlichkeit.“
Die Speedmaster XL 75-5+L befindet sich seit ihrer Lieferung im regelmäßigen Einsatz im Druckhaus Fischer. (Bild: Christian Lukas)
Steter Blick nach vorn
Frank Fischer hat sein Unternehmen mit gerade einmal 22 Jahren in Solingen gegründet, als er den dort ansässigen Druckbetrieb Berger übernahm. Nach einigen Umbenennungen kaufte er 2014 dann das Haaner Unternehmen Hammesfahr samt dessen Expertise auf dem Gebiet der Druckveredelung. Mit dem Kauf fand auch ein Umzug nach Haan statt. „Wir haben als typische Akzidenzdruckerei begonnen, spätestens 2006 aber haben wir den Fokus auf die Verpackung gerichtet.“ Zugute kam ihnen seinerzeit der Standort Solingen. Die Stadt ist nicht nur für ihre Messer bekannt, auch für die Beautyindustrie werden hier Klingen und mehr produziert, die – ansprechend verpackt – ihren Weg in den Handel finden. Die Auftragsvolumina liegen in der Regel zwischen 10.000 und 15.000, bei normalen Faltschachteln ohne (nennenswerte) Veredelungen zwischen 150.000 und 200.000. Via Digitaldruck sind auch Kleinstauflagen kein Problem.
