Aldi Süd stampft sein gedrucktes Kundenmagazin ein
von Michael Schüle,
Der Lebensmittel-Discounter Aldi Süd hat zum Jahreswechsel 2022/2023 die Printproduktion seines Kunden-Servicemagazins „Aldi inspiriert.“ eingestellt. Das bisher alle zwei Monate erscheinende Heft steht Kunden somit ab sofort nur noch in der interaktiven PDF-Version zur Verfügung – zuvor waren noch beide Varianten parallel zueinander publiziert worden.
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Druckindustrie leidet unter „Greenwashing“-Argumenten
In seiner jetzigen Form war das kostenlose Kundenmagazin „Aldi inspiriert.“ seit etwa sieben Jahren in einer Druckauflage von rund zwei Millionen Exemplaren herausgegeben worden, inhaltlich produziert von Raufeld Medien in Berlin. Die digitale Variante zum Durchblättern wird laut Aldi künftig auf noch mehr Inhalte, Service und weitere multimediale Formate setzen. Do-it-yourself-Ideen und Trends sollen das Magazin, das stark vom Themenkomplex „Kochen und Rezeptideen“ lebt, inhaltlich abrunden.
Neben klassischen Mehrwerten eines digitalen Mediums (wie integrierte Videos) soll aber laut „Lebensmittelzeitung“ auch die Umwelt- und Ressourcenschonung ein zentraler Aspekt der Entscheidung bei Aldi gegen das Medium Print gewesen sein. Ein Standpunkt also, der bei genauer Betrachtung meistens hinkt, wenn man unter anderem die Umweltbelastung etwa durch Serverfarmen, Handy-Akkus, Stromverbrauch oder Elektronikmüll mit ins Kalkül zieht.
In diesem Zusammmenhang war zuletzt im Sommer 2022 bekannt geworden, dass sich Rewe als erster Lebensmitteleinzelhändler in Deutschland ab Juli 2023 von gedruckten Werbeprospekten verabschieden will.