Immer kleinteiliger: Beilagen-Kollektionen mit Easy-Sert und Fly-Stream
von Redaktion,
Immer mehr Aufträge aus dem Bereich Direktverteilung haben die Freiburger Druck GmbH & Co. KG zu einer erneuten Investition im Versandraum veranlasst. Der Austausch einer MSD-Linie gegen eine Easy-Sert mit Fly-Stream-Zusammentragstrecke ermöglicht es dem Breisgauer Produktionsbetrieb jetzt mit kleinster Stückelung flexibel auf zwei Linien Beilagen-Sets zu produzieren.
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Die Freiburger Druck GmbH & Co. KG, ansässig im Dreiländereck zu Frankreich und der Schweiz, gehört zum Firmenverbund der BZ.medien GmbH & Co. KG und beschäftigt rund 225 Mitarbeitende, die nicht nur auf die Qualität der Druckprodukte und Dienstleistungen, sondern auch auf den Schutz der Umwelt hohen Wert legen.
Seit 2006 produziert Freiburger Druck im wasserlosen Offsetdruck, an den Werktagen sogar mehrschichtig, dank vieler Fremdaufträge. Das Wasserlos-Verfahren wurde weltweit erstmals in Freiburg für den Druck einer Tageszeitung eingesetzt. Seit 2006 wurde die Druckerei mehrfach beim Druck&Medien Award als „Zeitungsdrucker des Jahres“ ausgezeichnet. Bereits seit 2013 ist die Druckerei nach DIN ISO 14001 zertifiziert und EMAS validiert. 2015 wurde das Qualitätsmanagementsystem nach DIN ISO 9001 zertifiziert. 2017 folgte in Stuttgart die Unterzeichnung der WIN Charta Baden Württemberg durch Geschäftsführer, Patrick Zürcher. Zur Erweiterung der ökologischen Ausrichtung ist die Druckerei seit 2020 FSC-zertifiziert und gibt Kunden die Möglichkeit, ihre Druckprodukte entsprechend zu kennzeichnen.
Erneute Anpassung an die Marktveränderungen
Erst 2015 hatte Freiburger Druck seinen Versandraum komplett mit neuer Technik von Ferag ausgestattet. Damals waren als Ersatzinvestition für Anlagen aus dem Jahr 1999 zwei Linien mit je einer Multi-Sert-Drum sowie eine Easy-Sert-Strecke installiert worden, die zur Tageszeitungs- und Wochenblatt-Produktion ebenfalls mit drei Inter-Pace-Einheiten zum Zuführen von Vorprodukten und Beilagen ab Wickel ausgestattet wurde.
Einhergehend mit der Einführung des Mindestlohns in Deutschland hatte damals die Nachfrage nach maschineller Kommissionierung von Werbebeilagen-Sets deutlich zugenommen, weshalb man sich für eine Easy-Sert-Linie entschieden hatte. Doch auch in jüngster Zeit war Freiburger Druck bei der Akquise weiterer solcher Aufträge aus der Region erfolgreich, so dass im Frühjahr 2021 intensiv über eine zweite Easy-Sert-Linie nachgedacht wurde, die allerdings – nicht zuletzt aus Platzgründen – eine der beiden, gerade mal sechs Jahre alten Multi-Sert-Drum ablösen sollte. Ein weiterer Kunde, der ab Januar 2022 beliefert werden wollte, ebnete letztendlich den Weg für die Investition, die neben der notwendigen Kapazitätserweiterung im Bereich Direktverteilung vor allem auch aus Backup-Gründen sinnvoll war. Beide EasySert-Einstecklinien bei Freiburger Druck sind nun mit 19 Anlegern ausgestattet, während die verbliebene MSD-Linie über drei LAT und einen Roll-Stream mit 12 Jet-Feedern verfügt.
Dem Zeitdruck geschuldet wurde das Projekt parallel zum Vorweihnachtsgeschäft gestartet, das allerdings 2021 Corona-bedingt nicht mit anderen Jahren zu vergleichen war, aber dennoch eine Herausforderung darstellte. Vor den Feiertagen wurde die MSD-Linie abgebaut, ab Anfang 2022 die Easy-Sert inklusiv Fly-Stream montiert. Nach insgesamt zehn Wochen – Anfang März 2022 – konnte die Linie bereits in Betrieb genommen werden. Aus Gesichtspunkten der Nachhaltigkeit hat Freiburger Druck bei Ferag Deutschland die Jet-Feeder als gebrauchte, aber komplett werksüberholte Module erworben.
Tape-Fix und kleinste Auflagen
Wie die bestehende Easy-Sert-Einstecklinie ist auch die neue Linie mit Tape-Fix für das Verschließen von Beilagensets ohne Trägerprodukt ausgestattet. Freiburger Druck stellt jede Woche rund 625.000 solcher Beilagenkollektionen her, von denen die Hälfte mit Tape-Fix produziert wird. Durch die Zusammenlegung der im eigenen Haus gedruckten Sonntagszeitung mit der Direktverteilung kommt die andere Hälfte der Kollektionen ohne Tape-Fix aus und verwendet stattdessen die Zeitung als Trägerprodukt (Umschlag) für die Beilagen.
Die Easy-Sert/Fly-Stream-Kombination punktet bei Freiburger Druck besonders dadurch, dass mit Hilfe der Fehl- und Doppel-Beilagen-Kontrolle sowie der Repair-Funktion der Fly-Stream sehr zuverlässig auch Beilagenkombinationen mit sehr kleinen Auflagen hergestellt werden können, die schon mal in Bereiche von unter 100 Exemplaren gehen.
Auf der anderen Seite hat Freiburger Druck einen sehr hohen Mengendurchsatz, für den im Wareneingang ein Hochregallager mit eigener Beilagenverwaltungs-Software eingerichtet wurde. Allein fünf Millionen Beilagen für die Direktverteilung werden im Wochenschnitt verarbeitet, in Spitzenzeiten schleust man bis zu acht Millionen Beilagen durch den Freiburger Versandraum. Weil das schon mal bis zu 300 verschiedene Beilagensorten sein können, gibt es ein spezialisiertes Team für die Beilagenkontrolle, -betreuung und die Produktionsdatenaufbereitung. Eine zentrale Rolle spielen auch die Software-Lösungen Ferag Optimizer und Ferag Navigator.
Michael Wagner, Betriebsleiter bei Freiburger Druck: „Wir nutzen bei uns im Haus die Ferag Optimizer Software intensiv. Die eingehenden Beilagen werden nicht nur kontrolliert und verbucht, sondern auch gewogen und vermessen. Vereinzelt geben wir einige wenige Rahmenbedingungen vor, wenn man bestimmte Beilagen auf einem fest definierten JetFeeder laufen lassen möchte. Aber dann sucht der Optimizer die optimale Kombination der Beilagen, damit wir während der Produktion so wenig Umbauten wie möglich haben und die Produktion so ressourcenschonend wie möglich ablaufen kann. Dies manuell zu berechnen würde man bei dieser hohen Anzahl an Beilagenkombinationen in den vorgegebenen Zeiträumen nicht schaffen.“
Nach den ersten Monaten ist das Team der Freiburger Druck mit der Technik sehr zufrieden. Auf Grund der Erfahrungen aus der ersten ESR/FLS-Installation im Jahr 2015 verlief die Inbetriebnahme diesmal sehr schnell und routiniert. Die eigene Betriebstechnik arbeitete vertrauensvoll Hand in Hand zusammen mit der Ferag AG aus Hinwil und Ferag Deutschland. „Ja, das war alles tip-top, ein tolles, motiviertes Team, gepaart mit der gewohnt guten Organisation seitens Ferag“, bilanziert Michael Wagner das Projekt.