Parzeller print & media sowie Druckerei Rindt werden veräußert

Mediengruppe Parzeller verkauft zwei Druckereien

Die Fuldaer Mediengruppe Parzeller trennt sich von Parzeller print & media und der Druckerei Rindt.

Die Mediengruppe Parzeller in Fulda verkauft zwei ihrer Druckereien. Dies gab der Medienkonzern in einer Unternehmensmitteilung bekannt. Bei der Rollenoffsetdruckerei Parzeller print & media GmbH & Co. KG mit rund 120 Mitarbeitern wurde der Verkauf bereits vollzogen. Bei der Druckerei Rindt GmbH & Co. KG mit rund 60 Mitarbeiter steht demnach die Übertragung auf den neuen Eigentümer kurz bevor.

Sowohl Parzeller print & media als auch die Druckerei Rindt sind spezialisiert auf den Buch-, Katalog- und Broschürendruck. Diese Sparte weise jedoch branchenübergreifend seit vielen Jahren einen erheblichen Abwärtstrend auf. Hauptursache sei der Siegeszug der digitalen Endgeräte, so Parzeller.  

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Trotzdem hätten die Eigentümer von Parzeller print & media sowie Druckerei Rindt seit 2004 mehr als 20 Mio. Euro aus privaten Mitteln in die beiden Druckereien investiert, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen zu sichern. Zudem hätten die Gesellschafter seit Jahresanfang den beiden Unternehmen Mittel in siebenstelliger Höhe zur Verfügung gestellt.

Unabhängigkeit soll bessere Chancen eröffnen

All diese Bemühungen hätten bei den beiden Unternehmen nicht zum Erfolg geführt. Dafür verantwortlich seien nicht zuletzt die Corona-Pandemie, der Ukraine-Krieg und die darauf folgenden Maßnahmen der Politik. Dies habe zur Unterbrechung der weltweiten Lieferketten geführt, wodurch sich die Preise im Beschaffungsmarkt teilweise vervielfacht haben – insbesondere bei Papier, aber auch bei anderen Rohstoffen. Hinzu komme seit dem Frühjahr die exorbitante Steigerung der Energiekosten.

„Wir sind deshalb zu dem Entschluss gelangt, dass die beiden Druckereien im Verbund der Parzeller-Gruppe nicht mehr erfolgreich arbeiten können“, sagte Michael Schmitt, Geschäftsführer der Muttergesellschaft Parzeller & Co. KG heute in Fulda. „Die beste Chance für die beiden Unternehmen und ihre Mitarbeiter liegt darin, als agile Einheiten unabhängig im Markt zu agieren. Die Erwerber verfügen zudem über das Sanierungs- bzw. das strategische Know-how, das zur Neuaufstellung der beiden Gesellschaften erforderlich ist.”

Management-Buy-in und Management-Buy-out

Der Verkauf erfolgte bei der Parzeller print & media GmbH & Co. KG über ein sogenanntes „Management-Buy-in“ (MBI): Der Käufer ist laut Parzeller ein erfahrener Unternehmer mit Sanierungserfahrung. Der Verkauf der Druckerei Rindt GmbH & Co. KG wird im Rahmen eines „Management-Buy-out“ vollzogen: Käufer hier ist der bisherige Geschäftsführer des Unternehmens, Sebastian Jerabeck.

„Ich hoffe sehr, dass beide Gesellschaften unter neuer Führung den Neustart schaffen“, ergänzte Michael Schmitt. „Wir, die Gesellschafter, fühlen uns den beiden Druckereien und ihren Mitarbeitern sehr verbunden. Deshalb haben wir auch immer wieder beträchtliche Geldmittel in die beiden Unternehmen investiert, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Doch nun ist ein Punkt erreicht, wo die Gesellschafter es gegenüber den anderen Gruppen-Unternehmen nicht mehr vertreten können, die Verluste weiter auszugleichen. Das ist eine Frage der wirtschaftlichen Verantwortung.“ Die anderen Unternehmen der Mediengruppe Parzeller seien alle wirtschaftlich stabil und erwirtschaften solide Erträge. Zur Mediengruppe Parzeller gehört unter anderem auch die „Fuldaer Zeitung“.

Die Parzeller & Co. KG unterstützt den Neustart von Parzeller print & media und Druckerei Rindt nach eigener Aussage mit erheblichen Zugeständnissen. Insbesondere wurden die beiden verkauften Druckereien von Verbindlichkeiten innerhalb der Mediengruppe weitestgehend befreit, so dass diese unbelastet ihren Neustart am Markt beginnen können.