Da Russland den Export von Erdgas weiterhin verzögert und einschränkt, wächst in Europa die Gefahr, dass die Erdgasvorräte mitten in der winterlichen Nachfragespitze zur Neige gehen. Für die Druckindustrie sind die Energiekrise und die damit verbundenen volkswirtschaftlichen Risiken von großer Bedeutung.
Angesichts der zunehmenden Ungewissheit und einer möglicherweise bevorstehenden Rationierung von Gas beeilen sich europäische Druckereien, ihre Abhängigkeit von Gastrocknern zu beenden, indem sie ihre Rollendruckmaschinen auf LED-UV-Härtung umstellen. Mit dieser Maßnahme wollen sie das Risiko abwenden, nicht mehr drucken zu können.
Die Umrüstung von Rollendruckmaschinen auf LED-UV-Härtung ist eine Sofortmaßnahme, die europäische Druckereien nicht nur ergreifen, um kurzfristig ihre Abhängigkeit von Gas zu beenden, sondern auch wegen der langfristigen Qualitäts-, Produktivitäts- und Umweltvorteile. Es sind mehrere Aspekte, die solch eine Investition lohnenswert machen.
Baldwin Technology berichtet, dass das Unternehmen sehr viele Anfragen für solche Nachrüstungen erhalten hat und diese in “Rekordtempo” für eine wachsende Zahl von Kunden installiert. Klicken Sie hier, um einen Podcast über die drängende Energiekrise mit Thomas Torp, dem Vorsitzenden des dänischen Druckereiverbandes (Grakom), Christian Sager von der Druckerei Kyburz AG (eine der ersten Druckereien, die ihre Rollendruckmaschine auf LED-UV umgestellt hat), und dem Baldwin-LED-UV-Experten Jonathan Fore zu hören.
Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Die EU stellt Mittel zur Verfügung, um Investitionen der Industrie in gasfreie Alternativen zu unterstützen. Dies trägt dazu bei, dass die Umstellung erschwinglicher und das Tempo der Installationen beschleunigt wird.
“Die europäischen Druckereien brauchen eine sofortige Lösung: Druckmaschinen mit Gastrocknern sind von der Krise betroffen, und die Druckereien brauchen einen Partner, dem sie bei der Umstellung auf LED-UV vertrauen können”, sagt Carsten Barlebo, Baldwin’s AMS Spectral UV Sales Leader für Europa. “Wir haben mehr Rollenoffsetdrucker bei der Umstellung auf LED begleitet als alle anderen Unternehmen zusammen – Baldwin ist also dieser Partner.”
Keine Abhängigkeit mehr von Gas
Die Umrüstung von Rollenoffsetdruckern auf LED-UV hat sich seit der Einführung des Konzepts in den letzten Jahren immer mehr durchgesetzt. Die ersten Anwender haben in diese Technologie investiert, um eine bessere, gezieltere Aushärtung zu erreichen, die eine höhere Druckqualität und gleichmäßigere Trocknungsergebnisse ermöglicht. Die Umstellung auf LED-UV ist auch eine klare Entscheidung für die Umwelt, denn durch den weitaus geringeren Energieverbrauch im Prozess wird die CO2-Bilanz erheblich verbessert.
Mit LED-UV werden nur etwa 28 kW/h benötigt, um eine 1.000 mm breite Bahn bei voller Produktionsgeschwindigkeit zu trocknen, was zu einem um mindestens 70 % geringeren Energieverbrauch im Vergleich zu einem Wärmetrockner führt – selbst wenn die Verfügbarkeit kein Thema ist, sollten es die Kosten sein. Diese Einsparungen stehen nicht nur im Einklang mit der zunehmenden Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in den Druckereien, sondern auch mit der Beschleunigung der verbindlichen Vorschriften zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks. Diese Reduzierungen sind in Europa besonders ausgeprägt, liegen aber auch weltweit im Trend. Darüber hinaus entspricht die LED-UV-Härtung den europäischen RoHS-Normen (Restriction of Hazardous Substances in Electrical and Electronic Equipment), da sie ohne Quecksilber und Ozon auskommt.
Montagekrise
Die Tatsache, dass durch die Nord-Stream-1-Pipeline kein russisches Gas mehr nach Europa geliefert wird, “ist eine Eskalation, die zu weiteren wirtschaftlichen Turbulenzen führen könnte”, berichtete Fortune am 2. September. “Mit Preisen, die viermal so hoch sind wie vor einem Jahr, zwingt die Gaskrise die europäische Industrie bereits zu Stilllegungen und untergräbt den Euro”.
Die europäischen Staats- und Regierungschefs haben bereits Schritte unternommen, um die Auswirkungen einer Unterbrechung der Gasversorgung zu begrenzen, und befassen sich weiterhin mit Szenarien, wie sich eine extreme Verknappung und Rationierung der Gaslieferungen auf ihre Länder auswirken würde. So etwa kündigte die deutsche Regierung ein Hilfspaket in Höhe von 65 Milliarden Euro an, um Haushalte und Unternehmen bei der Bewältigung der steigenden Inflation zu unterstützen.
Im Falle einer schweren Gasknappheit wird dem Vernehmen nach die Industrie zuerst abgeschaltet, bevor Verbraucher und wichtige Dienstleistungen wie Schulen und Krankenhäuser betroffen sein werden.
“Baldwin ist sich der Schwere der europäischen Gaskrise bewusst, da unsere Mitarbeiter und ihre Familien in Deutschland, Frankreich, Spanien, Italien, Dänemark, Belgien, Holland und Schweden leben”, so Jonathan Fore, kaufmännischer Leiter des AMS Spectral UV-Segments von Baldwin. “Die Druckindustrie ist wohl kaum die einzige Branche, die von dieser Situation betroffen ist, aber wenn Ihr Lebensunterhalt davon abhängt, dass Sie trocknen können, was Sie drucken, können Sie sich darauf verlassen, dass wir Ihnen bei der Umstellung auf LED helfen. Wir können dafür sorgen, dass zumindest Ihre Druckmaschine nicht von der Verfügbarkeit von Gas abhängig ist.”
Weitere Informationen finden Sie unter baldwintech.com
